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Kreditsicherheiten, Ehepaar unterschreibt einen Vertrag beim Makler Pexels / Gustavo Fring

Kreditsicherheiten Die 3 bekanntesten Arten einfach erklärt

Du stehst vor einer großen Investition, planst den Kauf eines Autos oder träumst von der eigenen Immobilie? Sobald du ein Darlehen benötigst, führt kaum ein Weg am Thema Kreditsicherheiten vorbei. Diese können dir den Weg zum Wunschkredit ebnen und dir sogar helfen, deutlich bessere Konditionen zu erhalten. Wir zeigen dir, wie die „Rettungsanker“ funktionieren und welche Arten es gibt.

Short Facts zum Thema Kreditsicherheiten

  • Risikoreduktion zahlt sich aus: Je geringer das Ausfallrisiko für die Bank ist, desto bessere Zinssätze kannst du aushandeln.
  • Kenne die Arten: Ob Sachwert (Immobilie, Auto), persönliche Haftung (Bürgschaft) oder abgetretene Forderungen (Lebensversicherung, Bausparen) – jede Sicherheit hat spezifische Vor- und Nachteile.
  • Grundschuld ist flexibel: Sie ist zwar nicht an den Kredit gebunden und bleibt bestehen (was dir zukünftige Flexibilität gibt), ermöglicht der Bank aber auch eine schnellere Verwertung der Immobilie im Notfall.
  • Der Wert ist relativ: Banken schauen nicht auf den Marktpreis, sondern auf den Beleihungswert, der oft niedriger ist und Puffer für das Verwertungsrisiko enthält.

Warum Kreditsicherheiten wichtig sind

Stell dir vor, du leihst einem Freund einen größeren Betrag. Du möchtest natürlich sicherstellen, dass du dein Geld zurückbekommst, selbst wenn er unerwartet in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Genau diese Rolle übernehmen Kreditsicherheiten im Verhältnis zwischen dir und dem Kreditgeber (deinem Finanzinstitut).

Kreditsicherheiten sind Vermögenswerte, die dir gehören (zum Beispiel dein Auto), oder Rechte an diesen Vermögenswerten (wie ein zukünftiger Anspruch aus einem Bausparvertrag). Du erlaubst der Bank vertraglich, diesen Wert als Absicherung gegen das Risiko deines Zahlungsausfalls zu nutzen. Zahlt der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin das Darlehen nicht wie vereinbart zurück, kann das Kreditinstitut im Ernstfall auf diese Sicherheit zugreifen.

Der Clou dabei: Das System macht Kredite für alle fairer. Müssten Banken das finanzielle Ausfallrisiko auf alle Kreditnehmenden verteilen, müssten alle höhere Zinsen zahlen. Durch das Bereitstellen von Sicherheiten wird das Risiko für die Bank minimiert. Und je geringer das Risiko für den Kreditgeber ist, desto günstiger kann er dir oft die Kreditkonditionen anbieten, was bedeutet: Du zahlst weniger Zinsen. Besonders bei hohen Kreditsummen oder bestimmten Kreditarten, wie der Baufinanzierung, sind Sicherheiten in der Regel zwingend erforderlich. Aber auch wenn deine Bonität (deine Kreditwürdigkeit, also die Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen) nicht optimal ist, können passende Sicherheiten deine Chancen auf eine Kreditzusage verbessern.

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Was macht eine „gute“ Sicherheit aus?

Nicht jeder Gegenstand ist automatisch eine akzeptierte Kreditsicherheit. Banken stellen bestimmte Anforderungen, um sicherzustellen, dass sie im Notfall tatsächlich auf ihr Geld zurückgreifen können. Die Faustregel lautet: Die Sicherheit muss für die Bank verlässlich sein.

Banken bevorzugen Sicherheiten mit diesen Eigenschaften:

  1. Leicht bewertbar: Der Wert muss mit wenig Aufwand feststellbar sein.
  2. Werthaltig und stabil: Der Wert sollte über die gesamte Kreditlaufzeit möglichst konstant bleiben.
  3. Schnell verwertbar: Im Falle eines Zahlungsausfalls muss die Sicherheit schnell und unkompliziert zu Geld gemacht werden können.
  4. Kein direkter Bezug zur Lage des Kreditnehmers oder der Kreditnehmerin: Die Sicherheit muss unabhängig von deiner finanziellen Lage sein, etwa im Falle einer Insolvenz.

Der Beleihungswert: Was deine Sicherheit wirklich wert ist

Wenn du eine Immobilie oder einen anderen Sachwert als Sicherheit anbietest, schaut die Bank nicht nur auf den reinen Verkehrswert (Marktwert). Entscheidend ist der sogenannte Beleihungswert. Der beschreibt die Kreditsumme, die das Institut bei einem möglichen Verkauf der Sicherheit realistischerweise erhalten würde. Dieser Wert ist in der Regel geringer als der aktuelle Marktwert, da die Bank Puffer für mögliche Wertschwankungen und die Kosten der Verwertung einrechnet.

Die 3 bekannten Arten von Kreditsicherheiten

Kreditsicherheiten werden hauptsächlich in 3 Kategorien unterteilt: Sach- oder Realsicherheiten, Personalsicherheiten und Forderungsabtretungen.

Sachsicherheiten (Realsicherheiten): Dein materielles Vermögen

Sachsicherheiten stützen sich auf den materiellen Wert verwertbarer Gegenstände. Dazu zählen Pfandrechte an beweglichen (zum Beispiel Schmuck) oder unbeweglichen Sachen (Immobilien). Bei Zahlungsausfall darf der Kreditgeber diese Sicherheit verkaufen.

Immobilie: Grundschuld vs. Hypothek

Immobilien sind aufgrund ihres stabilen Wertes besonders attraktive Sicherheiten, vor allem bei langfristigen Krediten wie der Baufinanzierung. Hier kommen die Grundschuld und die Hypothek ins Spiel. Beide sind Grundpfandrechte, die durch einen Notar kostenpflichtig in das Grundbuch eingetragen werden und der Bank Rechte an der Immobilie sichern. Der wesentliche Unterschied liegt in ihrer Bindung an das Darlehen. 

Hypothek (Akzessorisch): Sie ist direkt an den konkreten Kredit gebunden und verringert sich automatisch mit jeder Tilgung. Sobald du den Kredit vollständig zurückgezahlt hast, erlischt die Hypothek automatisch.

Grundschuld (Fiduziarisch): Sie ist nicht direkt an ein bestimmtes Darlehen gebunden. Sie bleibt in ihrer ursprünglichen Höhe bestehen, selbst wenn der Kredit komplett getilgt ist – du müsstest sie aktiv und kostenpflichtig löschen lassen. Das bietet dir aber einen großen Vorteil: Du kannst die Grundschuld später als Sicherheit für einen weiteren Kredit nutzen, ohne dass neue Eintragungskosten anfallen. Der Nachteil der Grundschuld: Bei Zahlungsverzug kann der Gläubiger (die Bank) die Immobilie sofort zwangsversteigern, ohne dass vorher ein Gerichtsbescheid nötig ist.

Auto und Maschinen: Die Sicherungsübereignung

Bei beweglichen Sachen, wie deinem neuen Auto oder einer Maschine, wird oft die Sicherungsübereignung genutzt. Das funktioniert so: Du behältst das Nutzungsrecht an der Sache und kannst sie normal fahren. Die Bank wird aber treuhänderischer Eigentümer. Das beste Beispiel ist der Autokredit: Der Kfz-Brief (Zulassungsbescheinigung Teil II) bleibt während der gesamten Finanzierung in den Händen des Kreditinstituts. Sobald du alles abbezahlt hast, erhältst du den Brief zurück und wirst wieder vollumfänglich Eigentümer.

Personalsicherheiten: Die Bürgschaft

Bei Personalsicherheiten haftet zusätzlich zu dir eine dritte Person für die Kreditsumme. Die häufigste Form ist die Bürgschaft. Personalsicherheiten kommen meistens dann zum Einsatz, wenn deine Bonität nicht ausreicht. Der Bürge oder die Bürgin muss selbst eine gute Bonität vorweisen, damit die Bank das Risiko als reduziert ansieht und dir den Kredit gewährt. Für den Bürgen oder die Bürgin ist das jedoch mit enormen finanziellen Risiken verbunden. Er oder sie verpflichtet sich, die Rückzahlung zu übernehmen, falls du zahlungsunfähig wirst.

Bei einer Ausfallbürgschaft darf die Bank das Geld erst dann von der Bürgin oder dem Bürgen einfordern, wenn eine Zwangsvollstreckung bei der Hauptschuldnerin oder dem Hauptschuldner erfolglos war. Bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft hingegen, die seltener ist, kann das Kreditinstitut sofort an die Bürgin oder den Bürgen herantreten, sobald die Hauptschuldnerin oder der Hauptschuldner die vereinbarten Zahlungen nicht mehr leistet.

Forderungsabtretungen (Zession): Rechte als Sicherheit

Bei einer Forderungsabtretung trittst du deine Forderungsansprüche gegenüber Dritten an die Bank ab. Das bedeutet: Wenn es zum Zahlungsausfall kommt, kann die Bank diese Ansprüche einziehen. Klassische Beispiele hierfür sind:

  • Bausparverträge

    Du trittst den Anspruch auf das angesparte, zuteilungsreife Guthaben ab.

  • Lebensversicherungen

    Du trittst den Anspruch auf den Rückkaufswert deiner Lebensversicherung ab.

  • Lohn- oder Gehaltsabtretung

    Bei einem Ratenkredit kannst du Teile deines Lohns oder Gehalts an die Bank abtreten. Die Bank darf dann bei Zahlungsausfall direkt beim Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin einziehen, allerdings nur innerhalb der gesetzlichen Pfändungsgrenzen. Voraussetzung ist hier oft ein unbefristeter Arbeitsvertrag.

Welcher Kredit braucht welche Sicherheit?

Die Wahl der geeigneten Sicherheit hängt stark von der Kredithöhe, der Laufzeit und deiner individuellen Bonität ab. Bei kleineren Krediten (bis etwa 5.000 €) reichen oft schon dein Einkommen und eine gute Kreditwürdigkeit aus. Für größere Finanzierungen oder bei unzureichender Bonität sind zusätzliche Sicherheiten nötig.

KreditartGeeignete Sicherheiten (Beispiele)
Bau- und ImmobilienfinanzierungGrundschuld, Hypothek, Lebensversicherung (Forderungsabtretung), Bürgschaft
AutokreditSicherungsübereignung (Kfz-Brief), Bürgschaft
Raten- oder KonsumentenkreditEinkommensabtretung, Bürgschaft, Pfandrechte an Sparguthaben oder Wertpapieren
Endfällige Finanzierung (hohes Risiko)Abtretung von Bausparverträgen oder Lebensversicherungen

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Das solltest du mitnehmen

Kreditsicherheiten sind dein Schlüssel zu fairen Konditionen und mehr finanzieller Sicherheit. Sie schützen die Bank vor Risiken und dich vor unnötig hohen Zinsen. Ob Immobilie, Bürgschaft oder Lebensversicherung: Wenn du die passende Sicherheit wählst, steigen deine Chancen auf bessere Kreditbedingungen und eine sorgenfreie Finanzierung.