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Dispo verstehen: Ein PAar bei einer Beratung S-Com / Getty Images

Dispo verstehen Fluch oder Segen?

Der Dispositionskredit oder auch kurz Dispo erlaubt dir, bei finanziellen Engpässen dein Konto zu überziehen. Welche Vor- und Nachteile das mit sich bringen kann und worauf du rund ums Thema Dispo unbedingt achten solltest, verraten wir dir in unserem Artikel. 

Short Facts zum Thema Dispo

  • Erhalte finanziellen Spielraum: Durch Überziehung deines Kontos kannst du Engpässe überbrücken.
  • Habe einen Blick auf die Kosten: Die Zinsen sind beim Dispo meist höher als bei vergleichbaren Kreditformen.
  • Erkenne die Gefahren: Durch zu häufige Überziehung deines Kontos kannst du in eine Schuldenspirale gelangen.
  • Halte nach Alternativen Ausschau: Rahmenkredite, Kreditkarten und das Strecken der Ausgaben können sinnvoller sein.

Dispo verstehen: Was ist ein Dispo überhaupt?

Unter einem Dispo versteht man grundsätzlich eine dir von deiner Bank eingeräumten Überziehung deines Girokontos. Da du dir auf diese Weise Geld von der Bank leihst, wird von Dispositionskredit gesprochen. Mithilfe des Dispos hast du also die Möglichkeit für eine bestimmte Zeit mehr Geld auszugeben, als du eigentlich hast. Solche Dispokredite werden meist aber nur bis zu einer gewissen Höhe gewährt, welche wiederum von deiner Bonität abhängt.

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In diesen Fällen lohnt sich ein Dispokredit

Ein Dispokredit kann dir in Fällen von finanziellen Engpässen schnell neuen Spielraum verschaffen. Vor allem in den folgenden Fällen kann die Nutzung eines Dispokredits nützlich sein:

  • Vergessene Rechnung

    Wenn du vergessen hast, dass noch eine Rechnung, eine Lastschrift oder ein Dauerauftrag abgebucht wird, kannst du den Dispo gut als kurzfristige Zahlungsüberbrückung nutzen. Denn die Überziehungszinsen sind oft günstiger, als die Mahngebühren oder ein negativer Schufa-Eintrag

  • Hoher Preisnachlass

    Wenn du eine größere Anschaffung planst und du auf einmal einen hohen Preisnachlass eingeräumt bekommst, kann es sich lohnen, dafür den Dispo zu verwenden. Prüfe allerdings vorher sorgfältig, ob die Ersparnis durch das Sonderangebot wirklich größer ist, als die anfallenden Dispozinsen. 

  • Notfälle

    Vor allem auf Auslandsreisen kann es bei Krankheit oder anderen Problemen schnell mal dazu kommen, dass eine Rechnung unverzüglich bezahlt werden muss. Auch in diesen Fällen kannst du den Dispokredit nutzen, um dir finanziellen Spielraum zu schaffen. 

Das kostet ein Dispokredit 

Banken und Sparkasse verdienen ihr Geld hauptsächlich mit den auf Kredite erhobenen Zinsen. Insofern haben viele Geldinstitute ein gesteigertes Interesse daran, dir einen recht hohen Dispositionskredit zu gewähren. Doch das ist für dich schnell mit steigenden Kosten verbunden. Im Jahr 2025 liegt der Durchschnittszinssatz für Dispokredit bei gut 12 % im Jahr. Diese Kosten fallen allerdings immer erst dann an, wenn du dein Konto auch wirklich überziehst und werden taggenau berechnet. 

Bei einem beanspruchten 20 Tage lang beanspruchten Dispo von 1.500 € und einem jährlichen Zinssatz sieht die Beispielrechnung wie folgt aus: 1.500 € x 0,12 = 180 € (jährliche Zinsen). 180 € ÷ 365 Tage = 0,49 € pro Tag. 0,49 € x 20 Tage = 9,80 €. Du würdest also für die 20 Tage Dispo insgesamt 9,80 € als Zinsen bezahlen.

Dispo: Das sind die Gefahren

Ein Dispo soll dir als finanzielle Hintertür dienen. Nutzt du diesen Spielraum für andere Dinge als für Notfälle, kann das schnell einige Nachteile mit sich bringen. Denn vor allem junge Menschen sind im Umgang mit dem eigenen Geld noch unerfahren. Auch wenn das Konto leer ist, ermöglicht der Dispo teure Anschaffungen wie ein neues Smartphone. So kannst du schnell mal ins Minus rutschen, ohne etwas davon zu merken. 

Wenn du also regelmäßig den Dispo in Anspruch nimmst, kann das teuer für dich werden: Denn für jeden Gebrauch fallen hohe Dispozinsen an. Rutschst du ins Dauerminus, ohne den Dispokredit wieder ausgleichen zu können, droht dir außerdem eine Schuldenspirale. Auch die SCHUFA findet es nicht so gut, wenn du deinen Dispokredit oft nutzt, so droht dir in vielen Fällen auch eine Herabsetzung deiner Bonität.

Dispo verstehen: Frau vor einem Laptop mit Karte
Getty Images / Westend61 / S-Com

Kann Jede:r einen Dispositionskredit erhalten?

Ein Dispokredit kann für dich ein einfacher Weg sein, dir schnell finanziellen Spielraum zu verschaffen. Allerdings ist der Anspruch auf einen Dispo an ein paar Bedingungen geknüpft. Meist ist ein Dispositionskredit an ein Girokonto gekoppelt, auf das regelmäßig Zahlungen wie Gehalt oder Rente eingehen müssen. Außerdem überprüft die Bank deine Kreditwürdigkeit, bevor sie dir den Dispo gewährt.

Die grundsätzlichen Voraussetzungen für einen Dispokredit sind vor allem:

  • Du bist volljährig
  • Du hast ein Girokonto bei einer Bank in Deutschland
  • Dein Wohnsitz befindet sich in Deutschland
  • Du hast regelmäßige, monatliche Einkünfte
  • Du hast einen positiven Schufa-Score

Wenn deine Bank dir keinen Dispo einräumen sollte, kann es sich lohnen, nach einer Begründung zu fragen. Denn in vielen Fällen kann das an einem fehlerhaften Schufa-Eintrag liegen. Es ist also empfehlenswert, die kostenfreie Selbstauskunft bei der Schufa anzufordern, um die Einträge überprüfen zu können. 

Dispokredit: Das sind die Vor- und Nachteile

Wenn du über die Nutzung eines Dispokredits nachdenkst, solltest du vorher einmal einen Blick auf die Vor- und Nachteile werfen.

VorteileNachteile
Kurzfristige Nutzung ohne KreditantragDie hohen Dispozinsen sind mit hohen Kosten verbunden
Freie VerwendungHohe Gefahr, ins Minus zu laufen, ohne es zu merken
Keine festgelegten Raten und RückzahlungsfristenRisiko einer dauerhaften Verschuldung und einer Schuldenspirale
Dispozinsen werden nur bei Inanspruchnahme fälligDie Sollzinsen können sich kurzfristig verändern
Sicherheiten sind nicht notwendigBei dauerhafter Überziehung des Kontos hat die Bank das Recht den Dispo zu kündigen

Welche Alternativen gibt es zum Dispo?

Wenn auf deinem Konto öfter mal Ebbe ist und du deshalb vermehrt in den Dispo rutschst, solltest du nach Alternativen Ausschau halten, deine finanziellen Tiefs zu überbrücken.

Rahmenkredit

Ein Rahmenkredit ist flexibel nutzbar und funktioniert ähnlich wie ein Dispo. Du kannst Geld entnehmen und es später wieder zurückzahlen. Allerdings ist der Rahmenkredit getrennt vom Girokonto, du musst ihn also beantragen. Einige Banken verlangen auch, dass du zumindest einen Teil des Geldes jeden Monat zurückzahlst. Der Zins ist bei einem Rahmenkredit etwas niedriger als beim Dispo.

Kreditkarte

Einige Banken geben dir Kreditkarten, über die du unverzinst monatlich Geld ausleihen kannst. Wenn das Geld auf deinem Konto knapp wird, kannst du diese Karte statt der Girocard zum Bezahlen nutzen. Eine gute Idee ist das allerdings nur, wenn du das ausgegebene Geld zum Buchungstag der Kreditkarte wieder auf dem Konto hast.

Ausgaben strecken

Wenn du deinen Kauf auf Rechnung tätigst, hast du etwas mehr Zeit, um deine Schulden abzubauen, meist so zwischen 14 und 30 Tagen. Länger ausdehnen kannst du es, wenn du eine Ratenzahlung vereinbarst, die dann allerdings unverzinst sein sollte. Vermerke am besten in deinem Kalender, wann die Zahlungen fällig sind. Eine sinnvolle Option ist das aber meist nur für gut organisierte Menschen, die die verschiedenen Zahlungsströme und Abrechnungsdaten überblicken können und dabei auch auf ihre weiteren Ausgaben und Einnahmen achten. Wenn du es nämlich versäumst, die Rechnungen rechtzeitig zu begleichen, kann dein Bonitäts-Score schnell mal in den Keller rauschen.

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