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Sparbuch, KI generierte Abbildung von einem roten Sparbuch und 4 Euroscheinen Haspa Insider | KI-generiert

Sparbuch Lohnt sich die bewährte Geldanlage noch?

Wahrscheinlich kennst du es noch von früher: das kleine rote Heftchen, das dir deine Großeltern feierlich zum Geburtstag oder zu Weihnachten überreicht haben. Das Sparbuch ist tief in unserer Finanz-DNA verankert und gilt seit über 200 Jahren als Inbegriff der sicheren Geldanlage. Doch Zeiten ändern sich und immer öfter stellt sich die berechtigte Frage: Ist das Sparbuch heute noch ein sinnvolles „Schlafpolster“ für dein Geld?

Sparbuch: Short Facts im Überblick

  • Fehlende Flexibilität: Durch die Begrenzung auf 2.000 €  monatlicher Sofortauszahlung bist du im Alltag eingeschränkt; größere Beträge erfordern Vorlaufzeit und ggf. Vorschusszinsen.
  • Alternative: Ein Tagesgeldkonto ist genauso sicher (Einlagensicherung), bietet volle Flexibilität und kann höhere Zinsen erzielen.
  • Ausnahmefälle: Sinnvoll bleibt das Sparbuch höchstens als Lerninstrument für Kinder oder für Menschen, die Online-Banking strikt ablehnen.

Was ist ein Sparbuch?

Bevor wir über Rendite & Co. sprechen, klären wir kurz, was da eigentlich in der Schublade liegt: Ein Sparbuch ist rechtlich gesehen eine sogenannte Sparurkunde. In diesem kleinen Heft werden alle Ein- und Auszahlungen sowie die Zinserträge klassischerweise handschriftlich oder per Drucker vermerkt. Ursprünglich war es immer in Papierform, aber mittlerweile gibt es modernere Varianten, zum Beispiel die Spar-Card. Diese funktioniert ähnlich wie eine Girocard: Du kannst sicher Geld zurücklegen und gleichzeitig jederzeit darauf zugreifen – ideal für Urlaubskasse, Technik-Wünsche oder andere kleinere Ziele. Bargeld lässt sich unabhängig von Öffnungszeiten an allen Geldautomaten kostenlos abheben oder einzahlen, und auch im Online-Banking bleibst du flexibel, da du bequem zwischen Sparkonto und Girokonto überweisen kannst.

Spar-Card bei der Haspa eröffnen

Die Eröffnung ist ganz einfach online möglich: Du meldest dich im Online-Banking an, eröffnest das Sparkonto per TAN-Bestätigung und legst anschließend fest, welche deiner Karten für Bargeld genutzt werden soll. Sobald die Bargeldfunktion aktiviert ist, kannst du auch am Automaten einfach über „Weitere Bargeld-Funktionen“ auf dein Sparkonto zugreifen. Wichtig: Aus Sicherheitsgründen gilt an allen Haspa Geldautomaten ein Tageslimit von 1.000 €. Die Spar-Card besitzt außerdem keine Zahlungsfunktion und ist deshalb nicht im Handel für bargeldlose Einkäufe oder herkömmlichen Zahlungsverkehr wie Überweisungen oder Lastschriften einsetzbar.

Geld aufs Sparbuch „legen“ 

Das Prinzip ist denkbar einfach und war vermutlich einer der Gründe für die langjährige Beliebtheit des Sparbuchs. Du kannst jederzeit Geld einzahlen, egal ob regelmäßig per Dauerauftrag vom Girokonto oder unregelmäßig, zum Beispiel, wenn du Geldgeschenke zum Geburtstag erhältst. In der Regel gibt es keine Mindestbeträge, sodass du schon mit wenigen Cents oder kleinen Eurobeträgen starten kannst.

Ob erstes Konto für Kids, Azubis, Studis oder Berufstätige: Für jedes Alter gibt’s bei der Haspa das passende Konto. Und das Beste: Persönliche Beratung und digitale Services sind inklusive.

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Die 2.000-Euro-Regel: Flexibilität mit Grenzen

Hier kommt ein Punkt, den viele vergessen, bis sie plötzlich eine größere Summe benötigen. Geld auf dem Sparbuch ist nicht so frei verfügbar wie Geld auf dem Girokonto. Du kannst pro Monat bis zu 2.000 € vorschusszinsfrei abheben. Das gilt sowohl für das klassische Sparbuch als auch für die SparCard. Wenn du mehr Geld brauchst, musst du eine Kündigungsfrist beachten. Diese liegt in der Regel bei 3 Monaten. Wenn du sofort über eine Summe verfügen möchtest, die höher als 2.000 € ist, ohne die Kündigungsfrist abzuwarten, verlangt die Bank Vorschusszinsen. 

Was sind Vorschusszinsen?

Das klingt zunächst bedrohlich, ist in der aktuellen Zinslandschaft aber oft halb so wild. Vorschusszinsen sind eine Art Entschädigung für die Bank, weil sie dir das Geld schneller als vereinbart gibt. Sie betragen in der Regel ein Viertel des vereinbarten Zinssatzes. Ein Rechenbeispiel: Angenommen, dein Sparbuch hat einen Zinssatz von 0,001 %. Du möchtest sofort 20.000 € abheben. Da du 2.000 € frei abheben darfst, fallen die Zinsen nur auf die restlichen 18.000 € an. Aufgrund des niedrigen Zinssatzes würdest du in diesem Fall nur ca. 1 Cent Vorschusszinsen zahlen. 

Wie die Einlagensicherung dein Geld schützt

In puncto Sicherheit spielt das Sparbuch in der Champions League. Es gilt als eine der sichersten Geldanlagen überhaupt. Warum ist das so? Dein Guthaben ist durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Innerhalb der Europäischen Union sind bis zu 100.000 € pro Kunde oder Kundin und Bank abgesichert. Selbst wenn die Bank pleitegehen sollte, ist dein Geld bis zu dieser Grenze sicher. Das gilt für Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gleichermaßen. Für sehr sicherheitsorientierte Anleger:innen, die nachts ruhig schlafen wollen, ist das ein gewichtiges Argument.

Zinsen und Realzins im harten Faktencheck

Die Realität für Sparer:innen ist ernüchternd: Während das Sparbuch früher eine solide „Einnahmequelle“ war, sieht es heute düster aus. Viele Banken liegen weiterhin nahe der Nullmarke: Bei 0,001 % bedeutet das: Für 1.000 € Guthaben gibt es im Jahr gerade einmal 1 Cent Zinsen.

Noch gravierender ist jedoch der Realzins: Steigt die Inflation schneller als dein Guthaben, verliert dein Geld an Kaufkraft. Bei 0,1 % Sparbuchzins und 2,0 % Inflation ergibt sich ein Realzins von -1,9 %. Auf dem Papier bleibt dein Geld zwar bestehen, real kannst du dir aber jedes Jahr weniger davon leisten. Eine Beispielrechnung über 15 Jahre zeigt das Problem deutlich: Legst du 5.000 € zu 0,01 % an, stehen am Ende lediglich 5.007,51 € – ein magerer Zuwachs von 7,51 €, der den Kaufkraftverlust durch die Inflation bei Weitem nicht ausgleicht.

Sparbuch-Check: Das Wichtigste in Kürze

Vielleicht hast du jetzt beschlossen, dass das Sparbuch nicht mehr zu dir passt. Oder du hast beim Ausmisten ein uraltes Heft im Keller gefunden. Was jetzt?

Wenn du dein Sparbuch komplett auflösen möchtest, musst du das in der Regel bei der Bank tun, die es ausgestellt hat. Bei größeren Summen ist eine schriftliche Kündigung nötig, oft gibt es dafür Vordrucke in der Filiale. Denk daran: Wenn du das gesamte Geld sofort willst und es über 2.000 € sind, fallen die erwähnten Vorschusszinsen an!

Ein Sparbuch verfällt nicht. Wenn du ein altes Buch findest – vielleicht sogar noch in D-Mark –, ist das Guthaben immer noch verfügbar. Die Bank rechnet die D-Mark einfach in Euro um. Bücher in Reichsmark oder DDR-Mark sind nicht mehr gültig.

Das ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Du solltest den Verlust sofort deiner Sparkasse oder Bank melden. Das Institut sperrt das Buch dann, um Missbrauch zu verhindern, und stellt dir ein neues aus (oft gegen eine Gebühr). Das ist besonders wichtig, weil bei einem Sparbuch oft nicht geprüft wird, ob der oder die Vorzeiger:in auch das Sparbuch auch besitzt.

Alternativen zum Sparbuch: Tagesgeld

Wenn du nicht auf Sicherheit verzichten willst, aber keine Lust auf geringe Zinsen und starre Regeln hast, führt kaum ein Weg am Tagesgeldkonto vorbei. Hierbei handelt es sich um eine kurzfristige Geldanlage. Das Tagesgeld liegt dann auf einem reinen Online-Konto ohne Karte, das nur dazu dient, Geld zu parken. Es gibt jedoch immer ein Referenzkonto, das meist dein normales Girokonto ist. Wenn du Geld brauchst, überweist du es von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto zurück. Diese Vorteile erwarten dich:

  • Höhere Zinsen

    Während Sparbücher oft nur Zinsen zwischen 0,001 % und 0,5 % bieten, sind es bei Tagesgeldkonten in der Regel deutlich mehr. 

  • Volle Flexibilität

    Beim Tagesgeld gibt es weder Kündigungsfristen noch ein Limit von 2.000 €. Du kannst jederzeit auf dein gesamtes Guthaben zugreifen. In der Regel ist das Geld innerhalb eines Werktages auf deinem Girokonto, oft sogar noch am selben Tag, sofern beide Konten bei derselben Bank sind.

  • Gleiche Sicherheit

    Genau wie beim Sparbuch greift auch beim Tagesgeld die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 € pro Bank und Kunde (innerhalb der EU).

  • Kein Papierkram

    Du brauchst kein Heftchen, das du verlieren kannst. Alles läuft bequem über das Online-Banking.

Lieber gebunden? Sparen mit Festgeld

Eine weitere Alternative zum Sparbuch ist ein Festgeldkonto. Dabei wird ein bestimmter Betrag für eine vorher festgelegte Laufzeit zu einem festen Zinssatz angelegt. Im Unterschied zum Sparbuch, bei dem die Verzinsung variabel ist, steht beim Festgeld der Zinssatz von Anfang an fest und liegt in der Regel deutlich höher. Diese feste Verzinsung sorgt für langfristige Planungssicherheit, da die Konditionen während der gesamten Laufzeit unverändert bleiben und nicht von Zinsbewegungen am Markt abhängig sind.

Allerdings geht die höhere Rendite mit einem Nachteil einher: Während du beim Sparbuch zumindest kleinere Beträge jederzeit abheben kannst (größere Beträge jedoch oft erst nach Kündigungsfrist), ist dein Geld beim Festgeld während der vereinbarten Laufzeit vollständig gebunden. Vorzeitige Verfügungen sind normalerweise nicht möglich. Typische Laufzeiten reichen, je nach Bank, von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren. Am Ende der Laufzeit erhältst du dein vollständiges Guthaben inklusive der festen Zinsen zurück.

Verwalte dein Budget stressfrei und bequem online mit dem Haspa Finanzplaner – übersichtlich, maßgeschneidert und dank persönlicher Schlagwörter sowie automatischer Kategorisierung perfekt auf dich abgestimmt!

Teaser, Finanzplaner, Frau sitzt auf dem Sofa am Handy

Fazit: Lohnt sich ein Sparbuch noch?

Das Sparbuch hat Tradition, aber finanziell ist es nicht mehr zeitgemäß. Die niedrigen Zinsen führen in Kombination mit der Inflation dazu, dass du real jedes Jahr Kaufkraft verlierst, das heißt dein Geld wird also weniger wert, obwohl der Kontostand gleich bleibt. Zusätzlich schränkt die 2.000-Euro-Regel deine Flexibilität ein. Wenn du also noch ein altes Sparbuch besitzt, lohnt sich ein Blick auf die tatsächlichen Zinsen. Sehr wahrscheinlich ist ein Wechsel zu einem Tagesgeldkonto finanziell deutlich klüger!