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Lautstärke einer Wärmepumpe, Techniker Inspiziert Eine Hlk Außeneinheit Pexels / Kathleen Austin Kuhn

Lautstärke einer Wärmepumpe Grenzwerte, Lärmbelästigung & Co.

Effizient, klimafreundlich und langfristig kostensparend. Das sind Punkte, mit denen wir Wärmepumpen verbinden. Doch viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer beschäftigen vor allem 2 Fragen: Wie laut ist eine Wärmepumpe eigentlich? Und welche Grenzwerte muss sie einhalten, damit keine Lärmbelästigung entsteht? Diesen Fragen gehen wir hier und jetzt nach. Los geht’s!

Lautstärke einer Wärmepumpe: Short Facts im Überblick

Die Frage nach der Lautstärke einer Wärmepumpe hängt mit vielen Faktoren zusammen: Bauart, Aufstellort, Kompressor, Ventilator und nicht zuletzt die Tageszeit. Zum Einstieg ein paar Short Facts zum besseren Verständnis:

  • Die Lautstärke von Wärmepumpen wird in Dezibel (dB) gemessen
  • Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen liegen tagsüber typischerweise zwischen 40 und 60 dB in 3 Metern Entfernung
  • 50 dB am Tag35 dB in der Nacht: Diese Pegel gelten in Wohngebieten als Grenzwerte laut TA Lärm („Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“)
  • Eine gute Installation und ein optimaler Aufstellort können Geräuschprobleme mindern
  • Schallschutzhauben, Hecken oder Betonsockel mit Gummimatten können helfen, die Lautstärke einer Wärmepumpe zu reduzieren

Wie laut ist eine Wärmepumpe?

Die Lautstärke einer Wärmepumpe variiert nach Bauart, Modell und Nutzung. Am bekanntesten sind die Luftwärmepumpen. Diese nutzen die Umgebungsluft und verfügen über einen Ventilator und einen Kompressor in der Außeneinheit. Daraus entsteht die typische Geräuschentwicklung. Ihr Geräuschpegel liegt im Betrieb zwischen 40 und 60 dB, abhängig von der Leistung und der Entfernung zum Messpunkt.

Anders sieht es bei Sole- oder Wasser-Wärmepumpen aus. Sie entziehen die Wärme aus dem Erdreich oder Grundwasser und haben keine laute Außeneinheit. Hier liegt die Lautstärke im Bereich von 25 bis 35 dB; also auf Flüster-Niveau.

Doch auch bei der Innenaufstellung können Geräusche auftreten. Der Verdichter im Inneren arbeitet hörbar, allerdings ist der Schall nach außen kaum wahrnehmbar. Wichtig ist eine gute Schalldämmung des Technikraums, da sich Vibrationen sonst über Wände verstärken könnten. Es empfiehlt sich daher, die Wärmepumpe nicht direkt neben dem Schlafzimmer zu platzieren.

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Die Lautstärke einer Wärmepumpe im Vergleich

Zum besseren Verständnis hilft der Vergleich mit Alltagsgeräuschen:

  • Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht meist 45 bis 60 dB
  • Ein normaler Kühlschrank liegt bei 35 bis 45 dB
  • Eine ruhige Wohnstraße bringt es auf rund 40 dB
  • Eine normale Unterhaltung liegt bei ca. 60 dB

Damit ist die Wärmepumpe im Vergleich nicht übermäßig laut, ihre Geräusche können aber als störend empfunden werden; insbesondere nachts, wenn die Umgebungsgeräusche deutlich niedriger sind. Deshalb orientieren sich die gesetzlichen Grenzwerte an der Tageszeit: Tagsüber spielt die Lautstärke einer Wärmepumpe eine geringere Rolle als nachts.

Die folgende Grafik zeigt dir noch weitere Beispiele anhand einer Dezibel-Skala. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich im Durchschnitt zwischen Flüster-Niveau und normalem Gespräch einordnen.

Lautstärke einer Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Geräuschen, Grafik

Wie laut darf eine Wärmepumpe sein? Diese Grenzwerte gelten

Die rechtliche Grundlage liefert die „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm). Sie definiert für verschiedene Zonen konkrete Grenzwerte:

Diese Werte gelten jeweils am sogenannten maßgeblichen Immissionsort (also an Fenstern von schutzbedürftigen Räumen auf dem Nachbargrundstück). Entscheidend ist die Berechnung nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A (dB(A)), die das menschliche Gehör berücksichtigt.

Wer eine Wärmepumpe installiert, sollte daher rechtzeitig prüfen, ob die geplante Anlage diese Vorgaben einhält. Herstellerfirmen geben in ihren Datenblättern den Schalldruckpegel und den Schallleistungspegel an. Während der Schalldruckpegel die tatsächliche Lautstärke in einer bestimmten Entfernung beschreibt, gibt der Schallleistungspegel die Geräuschentwicklung der Anlage unabhängig vom Abstand an.

Bei der Außenaufstellung der Wärmepumpe sind die Geräusche der Außeneinheit, insbesondere von Ventilator und Kompressor, direkt hörbar. Steht die Wärmepumpe auf einer Rasenfläche in offenem Gelände, verteilt sich der Schall gut. Problematisch ist eine Platzierung zwischen 2 Mauern oder unter Vordächern, denn dort kann sich der Geräuschpegel verstärken.

Geräusche der Wärmepumpe: Maßnahmen zur Reduzierung der Lautstärke

Wer Schallproblemen vorbeugen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

  • Am wichtigsten ist der richtige Aufstellort. Idealerweise steht die Wärmepumpe nicht in unmittelbarer Nähe zu Schlafzimmerfenstern oder an der Grundstücksgrenze. Ein Abstand von 3 Metern zum Nachbargrundstück wird von Fachleuten empfohlen.
  • Zusätzlich helfen bauliche Maßnahmen wie Schallschutzhauben oder eine Hecke, die Schallwellen bricht.
  • Auch eine stabile Aufstellung auf einem Betonsockel mit schalldämpfender Gummimatte kann Vibrationen verhindern.
  • Wichtig ist außerdem die Ausrichtung der Anlage: Ansaug- und Abluftöffnungen sollten nicht auf Wohnräume oder Nachbarfassaden zeigen.

Schon kleine Änderungen können den Geräuschpegel deutlich mindern. Bei bereits installierten Anlagen gibt es ebenfalls Möglichkeiten: Schall reduzierende Maßnahmen bei bestehenden Geräten können helfen, wenn eine Wärmepumpe als zu laut empfunden wird.

Fazit zu Lautstärke und Aufstellung einer Wärmepumpe

Die Lautstärke einer Wärmepumpe ist ein wichtiges Thema, gerade weil sie im Alltag für Unruhe sorgen kann. Dabei gilt: Wärmepumpen sind in der Regel nicht lauter als viele Haushaltsgeräte, doch je nach Aufstellort und Nutzungszeit können ihre Geräusche als störend empfunden werden.

Wer rechtzeitig plant, kann eine Lärmbelastung jedoch recht einfach vermeiden. Moderne Anlagen unterschreiten oft die Grenzwerte von 50 dB am Tag und 35 dB in der Nacht. Eine durchdachte Installation, ein kluger Aufstellort und zusätzliche Schallschutzmaßnahmen sorgen dafür, dass die neue Wärmepumpe nicht nur effizient, sondern auch angenehm leise arbeitet.

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FAQ: Häufige Fragen zur Lautstärke von Wärmepumpen

Wie laut ist eine Luftwärmepumpe?

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt typischerweise zwischen 40 und 60 dB in 3 Metern Entfernung. Neuere Modelle arbeiten oft leiser und erreichen tagsüber Werte unter 50 dB.

Gibt es gesetzliche Vorgaben zur Lautstärke?

Ja. In Wohngebieten gilt laut TA Lärm tagsüber ein Grenzwert von 50 dB, nachts nur 35 dB. Wer diese Grenzwerte überschreitet, riskiert Konflikte mit Nachbar:innen und möglicherweise nachträgliche bauliche Auflagen.

Wie kann ich Schallprobleme vermeiden?

Die beste Möglichkeit ist die sorgfältige Planung. Dazu gehören ein geeigneter Aufstellort, eine fachgerechte Installation und die Nutzung von Lärmschutzmaßnahmen, etwa Hecken oder Schallschutzhauben.

Was ist besser: Innen- oder Außenaufstellung einer Wärmepumpe?

Das hängt vom Grundstück ab. Bei der Außenaufstellung ist die Geräuschentwicklung wichtiger, da sie nach außen wirkt. Die Innenaufstellung reduziert die Störung in der Nachbarschaft, erfordert aber im Haus ausreichend Platz und Dämmung.

Wie weit muss die Wärmepumpe vom Nachbargrundstück entfernt sein?

Ein Mindestabstand von 3 Metern ist empfehlenswert. In Einzelfällen kann ein größerer Abstand erforderlich sein, insbesondere bei leistungsstärkeren Außeneinheiten oder in sehr ruhigen Wohngebieten.

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