Variable Kosten: Short Facts im Überblick
- Die variablen Kosten schwanken monatlich und umfassen Ausgaben für Lebensmittel, Benzin, Freizeit und Kleidung. Sie bieten den größten Spielraum zum Sparen.
- Das verfügbare Budget ergibt sich aus der Differenz zwischen Einnahmen und Fixkosten.
- Ein Haushaltsbuch schafft Transparenz, indem es variable Ausgaben sichtbar macht. Apps, Excel oder auch Papier helfen dabei, Kategorien zu strukturieren und Ausgaben besser zu kontrollieren.
Der unsichtbare Geldfraß: Was sind variable Kosten eigentlich?
Um dein Budget zu meistern, müssen wir zuerst einmal Ordnung in das Chaos bringen. Die Gesamtausgabe eines Haushalts setzt sich grundsätzlich aus 2 großen Blöcken zusammen: den fixen und variablen Kosten.
Die Fixkosten sind die Langweiler unter den Ausgaben, aber im positiven Sinne, denn sie sind verlässlich. Dabei handelt es sich um regelmäßige, gleichbleibende Zahlungen, die unabhängig von deinem Verhalten anfallen. Dazu gehören beispielsweise die Miete, der Kredit für das Haus, die Versicherung, Internetverträge, der Rundfunkbeitrag oder das Abo fürs Fitnessstudio. Sie sind also vertraglich festgelegt, fest eingeplant und lassen sich nur schwer kurzfristig ändern.
Variable Kosten sind dagegen die flexiblen Ausgaben, die von Monat zu Monat schwanken. Mal sind sie höher, mal niedriger, je nachdem, wie du lebst und welche Entscheidungen du triffst. Dazu gehören beispielsweise Ausgaben für Lebensmittel, Benzin, Tickets für Bus und Bahn, Kleidung, Freizeitaktivitäten wie Kinobesuche und natürlich Essen gehen.
Grundbedarf vs. Wahlbedarf im Haushalt
Hier lohnt sich ein noch genauerer Blick, um unnötige Ausgaben zu entlarven. Variable Kosten lassen sich nämlich oft unterteilen in:
Grundbedarf: Das sind unvermeidbare Ausgaben, die du zum Überleben brauchst, deren Höhe du aber beeinflussen kannst. Dazu zählen Lebensmittel, Hygieneartikel oder medizinische Versorgung.
Wahlbedarf: Das ist der Bereich „Spaß und Luxus“. Hierzu gehören Dinge, die nicht zwingend notwendig sind, wie Konsumausgaben für Genussmittel oder teure Hobbys.
Die Realität: Teure Lebenshaltungskosten
Vielleicht hast du das Gefühl, dass du dir trotz des gleichen Gehalts weniger leisten kannst. Das bildest du dir nicht ein. Die Lebenshaltungskosten, also all das, was wir für den Alltag benötigen, sind spürbar gestiegen. Besonders seit Mitte 2021 hat die Inflation angezogen. Höhere Kosten für Rohstoffe, Energie und Lebensmittel treiben die Preise in die Höhe.
Ein Blick auf die Zahlen der Konsumausgaben von 2022 zeigt: Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland gab zuletzt 417 € im Monat nur für Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Wenn man bedenkt, dass die Miete oft schon mehr als ein Viertel des Einkommens verschlingt, wird klar: Wer seine monatlichen Ausgaben nicht im Blick hat, gerät schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Besonders in der Großstadt sind die Mietpreise oft besonders hoch, was den finanziellen Spielraum für andere Ausgaben einschränkt.
Die goldene Formel für deine Budgetplanung
Wie viel Geld darfst du also für Essen, Kleidung und Spaß ausgeben? Um das herauszufinden, musst du dein Monatsbudget berechnen. Das ist der erste Schritt zu einer soliden Finanzplanung. Der Weg zum verfügbaren Budget für variable Kosten funktioniert nach diesem Schema:
Einnahmen – Fixkosten – Rücklagen (Sinking Funds) = Budget für variable Kosten
Zuerst listest du alle Einnahmen und Ausgaben auf. Von deinem Nettoeinkommen ziehst du dann alle monatlichen Fixkosten ab. Wichtig ist auch, sogenannte „Sinking Funds“ abzuziehen. Das sind Rücklagen für Ausgaben, die nicht monatlich anfallen, aber vorhersehbar sind, wie die Kfz-Versicherung, die einmal jährlich abgebucht wird, oder der Weihnachtseinkauf. Teile solche Jahresbeträge durch 12 und lege sie monatlich beiseite. So vermeidest du böse Überraschungen!
50-30-20-Regel als Kompass
Wenn du noch gar kein Gefühl dafür hast, wie die Aufteilung aussehen sollte, hilft die beliebte 50-30-20-Regel. Sie hilft dabei, dein Haushaltsnettoeinkommen sinnvoll zu strukturieren:
50 % für Fixkosten: Miete, Strom, Versicherungen und der Grundbedarf an Lebensmitteln.
30 % für Freizeit und variable Kosten: Hier steckt der Spaß drin. Dazu gehören Ausgehen, Hobbys und Shopping.
20 % für Sparziele und Schuldentilgung: Geld für den Notgroschen, die Altersvorsorge oder Investition.
Ein gutes Beispiel: Bei 1.500 € Netto sollten deine Fixkosten idealerweise nicht höher als 750 € sein, damit dir 450 € für den Alltag und 300 € zum Sparen bleiben.
Ordnung schaffen: Kategorien und Haushaltsbuch
Um variable Kosten zu kontrollieren, musst du sie sichtbar machen. Ein Haushaltsbuch oder Finanzplaner hilft, unnötige Ausgaben zu identifizieren und ein Bewusstsein für deinen Verbrauch zu entwickeln. Es verschafft dir die nötige Transparenz, um zu verstehen, wohin dein Geld fließt. Wie du das machst, ist Geschmackssache:
- Papier: Ganz klassisch mit Stift und Notizbuch.
- Excel: Für alle, die Tabellen lieben und gerne am PC rechnen.
- Apps sind die wohl bequemste Lösung, da du dein Smartphone sicher immer dabei hast. Wir empfehlen dir den Finanzplaner der Haspa, der direkt in dein Online-Banking integriert ist.
Damit du den Überblick über Ausgaben zu behalten lernst, solltest du sinnvolle Kategorien wählen, wie Lebensmittel, Drogerie, Tanken oder Geschenke. Tipp: Passe die Budgets für diese Kategorien monatlich durch eine Anpassung an. Wenn im Dezember Weihnachten ansteht, brauchst du ein höheres Budget für „Geschenke“.
4 Spartipps, um variable Kosten sofort zu senken
Du hast dein Budget ermittelt und deine Ausgaben getrackt. Jetzt geht es ans Eingemachte: Kosten senken. Da variable Kosten flexibel sind, findest du hier sofort Einsparpotenziale. Hier sind praktische Tipps, wie du gezielt Geld sparen kannst:
1. Cash-Stuffing
Eine sehr effektive Methode ist das Budgetieren mit Bargeld. Lege dir zum Beispiel ein festes Lebensmittel-Budget von 500 € fest, hebe diesen Betrag am Monatsanfang ab und zahle im Supermarkt nur bar. Wenn der Geldbeutel leer ist, ist er leer. Das verhindert, dass du „aus Versehen“ zu viel ausgibst. Falls du lieber mit Karte zahlst, lass unbedingt einen Puffer auf dem Konto, um nicht ins Minus zu rutschen.
2. Die Macht der Einkaufsliste
Es klingt banal, ist aber ein Geldretter par excellence: Nutze Einkaufslisten, um Impulskäufe zu vermeiden. Wer plant, kauft nur das, was wirklich benötigt wird und so kannst du deine variablen Ausgaben im Supermarkt massiv drücken.
3. Die 30-Tage-Regel gegen Spontankäufe
Du siehst neue Kopfhörer und willst sie sofort haben? Stopp. Wende die 30-Tage-Regel an und warte mit der Anschaffung 30 Tage ab. Oft verfliegt der Wunsch in dieser Zeit. Das hilft dir, bewusst zu konsumieren und Sparpotenziale zu nutzen.
4. Verträge und Nebenkosten checken
Auch bei scheinbar fixen Kosten gibt es Spielraum. Ein Vertrag für Strom oder Handy besteht oft aus einer Grundgebühr (fixer Teil) und verbrauchsabhängigen Kosten (variabel). Vergleiche regelmäßig Anbieter, um Nebenkosten zu senken. Ein Wechsel des Stromanbieters kann bei einem Verbrauch von 4.000 kWh schnell über 100 € im Jahr sparen. Auch bei der Versicherung gilt: Jährliche Zahlungsweise ist oft günstiger als monatliche. Das senkt deine fixen Belastungen und schafft spürbare Ersparnis.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema variable Kosten
Was ist der Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten?
Fixkosten sind regelmäßige, gleichbleibende Ausgaben wie Miete oder Versicherungen. Variable Kosten schwanken monatlich und hängen von deinem Lebensstil ab, zum Beispiel Lebensmittel, Freizeit oder Kleidung.
Warum ist es wichtig, variable Kosten zu kontrollieren?
Weil sie den größten Spielraum bieten, um Geld zu sparen. Kleine, alltägliche Ausgaben summieren sich schnell und können dein Budget belasten.
Was sind Sinking Funds?
Das sind Rücklagen für vorhersehbare, aber nicht monatliche Ausgaben wie Kfz-Versicherung oder Weihnachtsgeschenke. Sie werden auf 12 Monate aufgeteilt und monatlich zurückgelegt.
Wie behalte ich meine variablen Kosten im Blick?
Mit einem Haushaltsbuch entweder per App, Excel oder Papier. Kategorien wie Lebensmittel, Tanken oder Geschenke erhöhen die Übersicht.





