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Vorsicht bei Privatverkäufen: Falschgeld in Hamburg

Falschgeld in Hamburg: 50-Euro-Scheine M. H. /Pixabay

In Hamburg wurde 2022 über 3.000-mal Falschgeld aus dem Verkehr gezogen. Während die Täter:innen oft ungestraft davonkommen, bleiben die Empfänger:innen der Blüten meist auf dem Schaden sitzen. Was rät die Polizei?

Caro S. aus Barmbek hat ihr iPad über Kleinanzeigen angeboten und es an der Haustür gegen Bargeld verkauft. Als sie das Geld später zur Bank bringt, erfährt sie, dass die Scheine gefälscht sind. 600 Euro sind futsch. Denn die Bank ist verpflichtet, Falschgeld sofort einzuziehen und der Polizei zu übergeben.

Kein Einzelfall: Immer wieder gehen der Hamburger Polizei dicke Fische ins Netz. Im Juli 2023 finden sie bei einem 19-Jährigen in Billstedt 17.000 € in gefälschten 200-Euro-Scheinen. Davor konnten sie einen 29-Jährigen aus Jenfeld verhaften, dessen Fälschungen bundesweit im Umlauf sind.

Es lohnt sich also, vorsichtig zu sein. Insbesondere wenn die Käufer:innen bei Online-Geschäften darauf drängen, den Kauf an dunklen Orten wie im Treppenhaus abzuwickeln. Oder unter Zeitdruck, zum Beispiel weil sie angeblich im Halteverbot stehen. Auch wenn kleine Käufe mit großen Scheinen bezahlt werden, sollte man misstrauisch werden.

Die Polizei braucht Unterstützung

Die Hamburger Polizei rät, grundsätzlich auf die gängigen Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen zu achten. Wer über das Internet hochwertige Elektronikartikel oder Schmuck anbietet, sollte sich mit den Kaufinteressent:innen am Tag treffen und im Zweifel auch mal den Ausweis zeigen oder einen Kaufvertrag unterschreiben lassen. Wer Falschgeld erst später erkennt, sollte sich sofort an eine Polizeidienststelle wenden und Anzeige erstatten. So gehen wichtige Hinweise nicht verloren. Jede falsche Note wird dann genau untersucht, um die Quelle festzustellen. Die Spuren führen oft ins Ausland oder ins Darknet.

Falschgeld weiter- oder den Käufer:innen zurückzugeben, ist grundsätzlich keine gute Idee. Denn das ist – wie das Fälschen selbst – strafbar und kann im schlimmsten Fall fünf Jahre Freiheitsstrafe bedeuten.

Wenn möglich, sollten die Täter:innen bis zum Eintreffen der Polizei irgendwie aufgehalten werden. Aber es kann auch schon helfen, wenn man sich das Aussehen oder das Autokennzeichen merkt, um der Polizei die Arbeit zu erleichtern. Grundsätzlich gilt: Auf keinen Fall den Helden spielen. Gesundheit geht immer vor.

Bei Falschgeld in Hamburg: Im Zweifel in die Bankfiliale

Wer unsicher ist, kann die Geldscheine jederzeit bei jedem Kreditinstitut oder bei der Hamburger Niederlassung der Deutsche Bundesbank prüfen lassen. Daher kann auch ein Treffpunkt direkt vor einer Bank oder Sparkasse sinnvoll sein. Allein der Ort dürfte die Täter:innen abschrecken. Und echtes Geld kann direkt auf das Konto eingezahlt werden.

Mit frischem Bargeld aus dem Automaten oder aus der Filiale ist man übrigens immer auf der sicheren Seite. Denn auch Banken sind verpflichtet, jeden Schein zu prüfen, bevor er wieder in den Umlauf geht. Das gilt auch für gerolltes Münzgeld. Sicher ist sicher.

Die Haspa informiert fortlaufend auf ihrer Website über aktuelle Betrugswellen und wie man Betrugsmaschen erkennt.