Fixkosten im Haushalt: 3 Schritte zum Erfolg
- Kennen: Verschaffe dir mithilfe eines Haushaltsbuchs oder digitalen Tools einen detaillierten Überblick über all deine Fixkosten.
- Bewerten: Wende die Faustregeln, insbesondere die 50-30-20-Regel, an und achte darauf, dass deine Grundkosten idealerweise maximal 50 % deines Nettogehalts ausmachen und deine Miete nicht mehr als ein Drittel davon verschlingt.
- Optimieren: Identifiziere unnötige Verträge und Abos und wechsle regelmäßig teure Anbieter, zum Beispiel bei Strom oder Mobilfunk.
Inhalte im Überblick
Was sind Fixkosten?
Laut Definition sind Fixkosten oder Grundkosten Ausgaben, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig und in konstanter Höhe anfallen. Diese Beträge werden in festgelegten Abständen – sei es monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder einmal im Jahr – abgebucht und schmälern so dein Haushaltsgeld. Je höher diese Kosten sind, desto unflexibler bist du bei deinen übrigen Ausgaben. Zu den Fixkosten zählen beispielsweise die monatlich fällige Miete, der Mobilfunkvertrag und Abonnements. Quartalsweise, halbjährlich oder jährlich fällig werden beispielsweise bestimmte Versicherungen oder die Kfz-Steuer.
Fix vs. Variable: Monatliche Kosten abgrenzen
Um dein Budget optimal planen zu können, musst du die Fixkosten von den variablen Kosten klar unterscheiden. Die Gesamtausgaben deines Haushalts setzen sich nämlich immer aus diesen beiden Kostenarten zusammen. Der große Unterschied liegt in der Regelmäßigkeit und der Höhe:
Fixkosten (Konstant und regelmäßig)
Wie bereits erwähnt, fallen Fixkosten in gleichbleibender Höhe an. Du hast bei diesen Kosten nur wenig kurzfristigen Spielraum, da sie meist durch Verträge oder feste Verpflichtungen gebunden sind. Wenn du deine monatlichen Fixkosten berechnen willst, gibt es einige Posten, die in fast jedem Haushalt anfallen.
Wohnen und Energie
Der größte Posten im Haushalt ist fast immer die Miete. Diese und die damit verbundenen Nebenkosten reißen in der Regel mit durchschnittlich etwa einem Drittel deines Nettogehalts das größte Loch in deine Finanzen:
- Miete und Betriebskosten (Nebenkosten)
- Strom, Wasser und Gas
- Bei Wohneigentum: Abwasser, Müllabfuhr, Schornsteinfeger und Heizungswartung
Verträge und Abonnements
Digitale Dienste und Kommunikationskosten gehören mittlerweile fest zu den Fixkosten:
- Internet und Telefon
- Mobilfunkvertrag (Smartphone-Tarif)
- Rundfunkbeitrag (GEZ)
- Mitgliedschaften (Fitnessstudio, Sportverein, Gewerkschaft)
- Abonnements wie Netflix, Amazon Prime Video oder Zeitungen/Zeitschriften
Finanzielle Verpflichtungen und Mobilität
Auch Kosten, die nicht direkt zum Wohnen gehören, aber regelmäßig anfallen, zählen ebenfalls zu den Fixkosten:
- Raten für laufende Kredite oder Hypotheken
- Kontoführungsgebühren
- Diverse Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat, KFZ-Versicherung, Rechtsschutz)
- Fixkosten beim Auto (KFZ-Steuer, Hauptuntersuchung/TÜV)
- Fahrtkosten (Monatskarte, Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr, BahnCard)
- Leasingkosten
- Gebühren für die Betreuung der Kinder oder Unterhaltszahlungen
- Regelmäßige Spenden
Variable Kosten (Unregelmäßig und unterschiedlich hoch)
Variable Kosten hingegen fallen in unregelmäßigen Intervallen und vor allem in unterschiedlicher Höhe an. Im Gegensatz zu den Fixkosten hast du hier die Möglichkeit, durch bewussten Konsum kurzfristig zu sparen. Typische Beispiele für variable Kosten sind:
- Lebenshaltung: Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren
- Konsum und Freizeit: Kleidung und Schuhe für dich und deine Kinder, Kosmetikartikel, Freizeitaktivitäten wie Schwimmbad, Kino oder Restaurantbesuche
- Größere Anschaffungen: Neue Anschaffungen, Urlaube oder Reparaturen am Auto oder Haus
Fixkosten im privaten Haushalt berechnen
Das A und O in Sachen Fixkosten ist es, deren genaue Höhe zu kennen. Nur so kannst du verhindern, dass dir beim Blick auf den Kontostand jeden Monat ein Schauer über den Rücken jagt. So gehst du vor:
Tipp: Das altbewährte Haushaltsbuch ist nach wie vor eine gute Möglichkeit, um den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten und deinen Sparzielen näherzukommen. Mittlerweile geht das auch digital, zum Beispiel mit dem integrierten Finanzplaner der Haspa, der deine regelmäßigen Ausgaben automatisch erkennt und kategorisiert!
Lebenshaltungskosten: So hoch sollten sie sein
Nachdem du deine Grundkosten berechnet hast, stellt sich die Frage: Wie viel ist zu viel? Wie hoch die individuellen fixen Kosten sein sollten, ist natürlich von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich und hängt stark davon ab, wie viel Geld dir monatlich zur Verfügung steht. Dennoch gibt es Richtwerte und Faustregeln, an denen du dich gut orientieren kannst.
Die 50-Prozent-Regel
Als Faustregel gilt, dass etwa die Hälfte deines Einkommens heutzutage monatlich für Fixkosten einkalkuliert werden kann. Um dir maximale finanzielle Flexibilität zu ermöglichen, solltest du also versuchen, deine festen monatlichen Ausgaben auf maximal 50 % deines Nettogehalts zu begrenzen.
Die Drittel-Regel für die Miete
Da die Mietkosten wahrscheinlich den größten Anteil deiner Fixkosten ausmachen, ist hier besondere Aufmerksamkeit gefragt. Deine Miete (inklusive Nebenkosten) sollte nicht mehr als ein Drittel deines Nettogehalts betragen. Wenn du wesentlich mehr zahlst, ist es ratsam, deine Wohnsituation kritisch zu überdenken.
Die 50-30-20-Regel: Der Masterplan für dein Budget
Die einfachste Methode, dein monatliches Budget sinnvoll aufzuteilen, ist die 50-30-20-Regel. Sie hilft dir, eine gesunde Balance zwischen festen Ausgaben, Freizeit und Sparen zu finden. Die Aufteilung sieht folgendermaßen aus:
- 50 % für Fixkosten: Dies beinhaltet deine Miete (die nicht zu hoch sein sollte), Lebenshaltungskosten und alle anderen fixen Ausgaben.
- 30 % für Freizeit und Konsum: Dieses Budget steht dir für alle variablen Kosten zur Verfügung, die dir Freude bereiten, wie Freizeitaktivitäten, Shopping oder Restaurantbesuche.
- 20 % zum Sparen und zur Schuldentilgung: Dieser Anteil sollte fest für Rücklagen und die Abzahlung von Krediten reserviert werden.
Wichtig: Wir raten dir, das Sparen so zu behandeln, als wäre es ebenfalls ein Fixkosten-Posten und es zuerst beseite zu legen, das heißt erst sparen, dann Geld ausgeben!
50-30-20-Budgetrechner
Teile dein monatliches Nettoeinkommen nach der bewährten 50-30-20-Regel auf.
* Die 50-30-20-Regel ist eine Richtlinie und kann individuell angepasst werden.
Der Notgroschen und die Altersvorsorge
Zum Thema Sparen gibt es 2 weitere wichtige Richtwerte, die du als Teil der 20 % berücksichtigen solltest: Du solltest zunächst eine Rücklage von 3 Nettomonatsgehältern fest ansparen. Dieser Notgroschen ist sinnvoll, um für kleinere oder größere finanzielle Rückschläge gewappnet zu sein. Am besten legst du diesen Betrag auf einem Tagesgeldkonto an, da das Ersparte dort jederzeit verfügbar und abgesichert ist. Zusätzlich ist es heutzutage unerlässlich, die private Altersvorsorge in deine Ausgaben einfließen zu lassen, da die gesetzliche Rente oft nicht mehr ausreicht, um deinen Lebensstandard später zu halten. Empfohlen werden je nach Alter 4 bis 10 % deines Nettoeinkommens.
Fixkosten senken: Geld sparen mit einfachen Tipps
Wenn du deine Fixkosten kennst, kannst du gezielt nach Einsparmöglichkeiten suchen. Hier lohnt es sich also, genauer hinzuschauen. Nimm regelmäßig deine monatlichen Fixkosten unter die Lupe und hinterfrage kritisch, ob du wirklich alles brauchst.
Verträge und Abonnements kritisch hinterfragen
Viele Verträge und Abonnements laufen still und heimlich weiter, obwohl du sie kaum nutzt.
- Mitgliedschaften kündigen: Nutzt du dein Fitnessstudio wirklich noch regelmäßig?
- Streaming-Dienste entschlacken: Schaust du dir überhaupt alle Serien auf deinen verschiedenen Streamingplattformen an? Wenn die Antwort Nein lautet, am besten sofort kündigen und das Geld stattdessen sparen.
Anbieterwechsel für Strom, Gas und Kommunikation
Gerade bei Dienstleistungen, die du täglich nutzt, kannst du durch einen Wechsel bares Geld sparen.
- Energieanbieter prüfen: Halte Ausschau nach günstigeren Strom- und Gasanbietern. Es lohnt sich, regelmäßig zu prüfen, ob du Energie wieder günstiger beziehen kannst.
- Mobilfunk- und Internettarife optimieren: Wechsle gegebenenfalls deinen Internet- oder Smartphone-Tarif. Verträge mit einer Laufzeit von mehr als 2 Jahren sind meist teurer.
- Kündigungsfristen beachten: Stelle dir rechtzeitig eine Erinnerung in deinen digitalen Kalender ein, um die Kündigungsfrist nicht zu verpassen.
Häufige Fragen rund um das Thema Fixkosten
Was sind Fixkosten und was sind variable Kosten?
Fixkosten sind regelmäßige Ausgaben mit gleichbleibender Höhe, zum Beispiel Miete, Versicherungen oder Abos. Sie fallen meist monatlich an. Variable Kosten schwanken – etwa für Lebensmittel, Freizeit oder Shopping – und bieten mehr Sparpotenzial.
Was sind typische Fixkosten im Haushalt?
Zu den größten Fixkosten zählen Miete und Nebenkosten. Dazu kommen Strom, Gas, Wasser, Rundfunkbeitrag, Internet- und Mobilfunkverträge, Abos, Versicherungen sowie Kreditraten oder die Kfz-Steuer.
Wie hoch sollten meine Fixkosten maximal sein?
Als Faustregel gilt: Fixkosten sollten höchstens 50 % deines Nettogehalts ausmachen, ideal sind 30-40 %. Die Miete inklusive Nebenkosten sollte nicht mehr als ein Drittel deines Einkommens betragen. Die 50-30-20-Regel hilft bei der Budgetplanung.
Wie berechne ich meine Fixkosten und behalte den Überblick?
Liste alle regelmäßigen Ausgaben auf und addiere sie. Ziehe die Summe von deinem monatlichen Nettoeinkommen ab – der Rest steht für variable Kosten und Sparen zur Verfügung!
Wie kann ich meine Fixkosten senken?
Du solltest regelmäßig deine Abos, Verträge und Mitgliedschaften prüfen und alles kündigen, was du nicht nutzt. Vergleiche außerdem Strom- und Gastarife sowie Mobilfunkverträge und wechsle bei besseren Angeboten.





