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Mahnung von Inkasso: Eine Frau liest ein Dokument durch Pexels / cottonbro studio

Mahnung von Inkasso Das musst du tun, wenn du in Verzug kommst!

Du vergisst, eine Rechnung zu bezahlen, übersiehst in einer stressigen Phase die Mahnungen und plötzlich schreib dir ein Inkassounternehmen. Wie verraten dir, was du in solch einem Fall tun kannst, wie du berechtigte Forderungen von unberechtigten unterscheiden kannst und wie sich solche Schreiben auf deine SCHUFA auswirken.

Mahnung von Inkasso: Was steckt dahinter?

Eine Inkasso-Mahnung ist eine Zahlungsaufforderung, die von einem Inkassobüro im Auftrag von Gläubiger:innen verschickt wird, um eine offene Forderung einzutreiben, nachdem die ursprünglichen Mahnungen erfolglos geblieben sind. Sie markiert den Beginn des Inkassoverfahrens, bei dem das Inkassobüro versucht, eine außergerichtliche Einigung mit Schuldner:innen zu erzielen, wie beispielsweise eine Ratenzahlung. Bleibt die Zahlung aus, können weitere Schritte wie ein gerichtliches Mahnverfahren und die Zwangsvollstreckung folgen. 

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Was muss ich tun, wenn ich eine Mahnung von Inkasso bekomme? 

Wenn du eine Mahnung von einem Inkassounternehmen erhalten hast, solltest du folgende Schritte befolgen:

  • Forderung prüfen

    Überprüfe, ob die Forderung korrekt ist. Die Mahnung sollte alle wichtigen Informationen enthalten, also Namen der ursprünglichen Gläubiger:innen, sowie den Grund der Forderung.

  • Zahlung oder Widerspruch

    Wenn die Forderung berechtigt ist, solltest du diese zeitnah begleichen, um weitere Kosten zu vermeiden. Wenn du die Forderung allerdings nicht anerkennst, solltest du schriftlich und nachweisbar Widerspruch einlegen. Dies solltest du unbedingt tun, bevor ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet wird.

  • Vor Betrug schützen

    Bei Drohungen und unseriösen Drohbriefen ist Vorsicht geboten. Inkassounternehmen dürfen dich nicht bedrohen oder unter Druck setzen und auch nicht deinen Arbeitgeber über die Forderung informieren.

  • Hilfe suchen

    Wenn du dir unsicher über die Echtheit der Mahnung oder das weitere Vorgehen bist, kannst du eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchen.

Mahnung: Wann kommt Inkasso ins Spiel?

Ein Inkasso kommt ins Spiel, wenn eine Rechnung nach erfolglosem Verstreichen der Zahlungsfrist (oft nach einer ersten Mahnung, die kostenfrei sein muss) Schuldner:innen nicht bezahlt wird. Schuldner:innen geraten in Verzug, sobald die Rechnung fällig ist und nicht bezahlt wird. Dies kann bei einem festgelegten Termin auf der Rechnung allerdings auch automatisch geschehen. Erst wenn Schuldner:innen trotz der kostenfreien Mahnung nicht zahlen, sind sie im Verzug und müssen mit zusätzlichen Inkassokosten rechnen.

Die Höhe von Inkassogebühren richtet sich nach der Art der Forderung und dem Aufwand. Bei unbestrittenen und einfachen Fällen können die Kosten bis zu 0,5 oder 0,9 des Rechtsanwaltsgebührensatzes betragen. In komplizierten Fällen kann ein Gebührensatz von bis zu 1,3 zulässig sein. Wenn Schuldner:innen die Forderung sofort bezahlen, nachdem sie das erste Inkassoschreiben erhalten haben, dürfen Inkassobüros nur eine Gebühr von 0,5 erheben. Besondere Regeln gelten dabei für geringe Forderungen von unter 50 €. Hier wird der Gebührenwert grundsätzlich reduziert und kann durch sofortiges Bezahlen noch weiter sinken.

Kann sich ohne Mahnung ein Inkasso bei mir melden?

Ein Inkassoverfahren kann grundsätzlich ohne vorherige Mahnung erfolgen, wenn Schuldner:innen bereits in Verzug sind. Dies ist der Fall, wenn die Rechnung einen klaren Zahlungstermin hat und dieser verstreicht. Bei Privatkund:innen muss diese Frist in der Rechnung angegeben sein. Üblicherweise schicken Gläubiger:innen zuerst eine oder mehrere kostenfreie Mahnungen. Wenn diese unbeantwortet bleiben, werden weitere rechtliche Schritte eingeleitet, wie beispielsweise die Beauftragung eines Inkassobüros.

Mahnung von Inkasso: Eine Frau sitzt auf dem Boden und erledigt Papierkram
Adobe Stock/Maksim Shmeljov

Inkasso und SCHUFA: Wie wirkt es sich auf meine Bonität aus?

Wenn sich ein Inkassounternehmen meldet, haben viele Verbraucher:innen Angst, dass darauf als Konsequenz ein negativer SCHUFA-Eintrag erfolgt, der die Bonität herabsetzt. Doch eine Mahnung von Inkasso ist nicht dasselbe wie ein SCHUFA-Eintrag, kann aber ein Vorbote für einen schlechteren SCHUFA-Score sein. Beachte: Ein SCHUFA-Eintrag ist nur zulässig, wenn die Forderung berechtigt ist, du trotz mindestens 2 Mahnungen nicht zahlst und du in einer der Mahnungen über die Möglichkeit des negativen Eintrags informiert wurdest. Wenn du die Forderung bestreitest, darf kein SCHUFA-Eintrag erfolgen, selbst wenn du eine Inkasso-Mahnung erhalten hast. Deshalb ist es generell ratsam, die SCHUFA-Einträge, die über dich vorliegen, regelmäßig zu überprüfen.

Mahnung von Inkasso: Wie oft darf ein Unternehmen mahnen?

Grundsätzlich muss ein Unternehmen rein rechtlich nur eine Mahnung senden, um Schuldner:innen in Verzug zu setzen. Oft sind in der Praxis aber bis zu 3 Mahnungen üblich, Schuldner:innen die Möglichkeit zur Zahlung zu geben, bevor weitere Schritte wie ein Inkassobüro eingeleitet werden. Eine gesetzlich festgelegte Anzahl von Mahnungen gibt es allerdings nicht. Sieh eine Mahnung also nicht als Drohung, sondern vielmehr als zweite Chance an, deine Rechnung noch zu begleichen, bevor sich ein Inkassobüro einschaltet und dir zusätzliche Kosten entstehen.

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