PV Überschuss einspeisen oder speichern: Short Facts im Überblick
- PV-Überschuss ist der Strom, den deine Photovoltaikanlage erzeugt, den du aber gerade nicht selbst verbrauchst.
- Überschusseinspeisung bedeutet: Nur der nicht genutzte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
- Volleinspeisung heißt: Der gesamte erzeugte Solarstrom wird ins Netz eingespeist; heute meist nur noch für große Anlagen sinnvoll.
- Eigenverbrauch lohnt sich: Aktuelle Strompreise liegen bei rund 35 Cent/kWh, selbst genutzter Solarstrom spart also deutlich mehr Kosten als die Einspeisevergütung (zwischen ca. 7,9 und 12,6 Cent pro kWh je nach Größe und Einspeisemodell) einbringt.
- Stromspeicher erhöhen deinen Eigenverbrauch, sind aber mit höheren Investitionskosten verbunden.
- Hybridmodelle kombinieren Eigenverbrauch, Speicher und Einspeisung für maximale Flexibilität.
- Die Einspeisevergütung wird für 20 Jahre ab Inbetriebnahme garantiert und ändert sich während dieser Zeit nicht.
Inhalte im Überblick
Was ist Überschusseinspeisung bei PV-Anlagen?
Überschusseinspeisung bedeutet, dass der Strom, den deine Photovoltaikanlage erzeugt und den du gerade nicht selbst verbrauchst, ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Das passiert vor allem an sonnigen Tagen, wenn du vielleicht nicht zu Hause bist oder dein Verbrauch gerade niedrig ist. Der überschüssige PV-Strom wird dann automatisch ins Netz abgegeben und du bekommst dafür eine Vergütung.
Volleinspeisung heißt, dass der gesamte erzeugte Strom direkt ins Netz eingespeist wird. Früher war das der Standard, heute setzen viele auf eine Kombination aus Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung.
Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang
- Überschusseinspeisung: Nur der Strom, den du nicht selbst verbrauchst, wird eingespeist.
- Volleinspeisung: Die komplette erzeugte Energie wird ins Netz abgegeben.
- Eigenverbrauch: Du nutzt möglichst viel deines selbst erzeugten PV-Stroms direkt in deinem Haushalt.

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Wie funktioniert die Überschusseinspeisung von PV-Anlagen?
Damit dein überschüssiger Strom ins öffentliche Netz gelangt, brauchst du einen sogenannten Zweirichtungszähler. Dieser misst sowohl den Strom, den du aus dem Netz beziehst, als auch den, den du einspeist. Beim Anschluss deiner PV-Anlage tauscht der Netzbetreiber in der Regel deinen alten Zähler gegen einen solchen Zweirichtungszähler aus.
Technischer Ablauf
- Erzeugung: Deine PV-Anlage produziert Strom, den du zuerst in deinem Haushalt nutzt.
- Überschuss: Wenn mehr Strom erzeugt wird als du verbrauchst, wird der Überschuss automatisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
- Abrechnung: Der eingespeiste Strom wird vom Netzbetreiber erfasst und nach den aktuellen Vergütungssätzen vergütet.
- Registrierung: Deine PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert sein, damit du die Vergütung erhältst.
Volleinspeisung und Überschusseinspeisung im Vergleich
Modell | Beschreibung | Typische Anwendung |
Volleinspeisung | Gesamterzeugung wird eingespeist | Gewerbliche Anlagen, hohe Vergütung |
Überschusseinspeisung | Nur Überschuss wird eingespeist, Rest Eigenverbrauch | Private Haushalte, flexible Nutzung |
Einspeisen oder speichern? Deine Möglichkeiten zur Nutzung des PV-Überschusses
Du hast grundsätzlich 3 Optionen, wie du mit deinem PV-Überschuss umgehen kannst:
Strom ins Netz einspeisen
Das Einspeisen ist technisch unkompliziert und erfordert keine zusätzliche Investition in einen Speicher. Die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist für 20 Jahre plus das Jahr der Inbetriebnahme garantiert. Die Höhe der Vergütung wird zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme festgelegt und bleibt für diesen Zeitraum konstant.
Gut zu wissen: Nach Ablauf der 20 Jahre kannst du den Strom weiterhin einspeisen, bekommst aber keine EEG-Vergütung mehr (ggf. nur noch den Marktwert des Stroms). Für Altanlagen, die aus der Förderung fallen, gibt es spezielle Anschlussregelungen („Übergangsregelung“ oder „Weiterbetrieb nach EEG“), aber keine garantierte Vergütung mehr.
Stromspeicher als Alternative
Mit einem Batteriespeicher kannst du deinen Eigenverbrauch deutlich erhöhen. Der Vorteil: Du nutzt mehr deines günstigen Solarstroms selbst und musst weniger teuren Netzstrom zukaufen. Allerdings ist die Anschaffung eines Stromspeichers mit zusätzlichen Investitionskosten verbunden; auch wenn die Preise in den letzten Jahren gefallen sind. Wartung und Lebensdauer (meist 10 bis 15 Jahre) solltest du ebenfalls berücksichtigen.
Hybridmodelle
Viele entscheiden sich heute für ein Hybridmodell: Der tagsüber nicht benötigte Strom wird zuerst im Speicher zwischengespeichert. Erst wenn der Speicher voll ist, wird der verbleibende Überschuss ins Netz eingespeist. So profitierst du sowohl von Einsparungen durch Eigenverbrauch als auch von der Einspeisevergütung. Tipp zum PV-Überschussladen nachrüsten: Um deinen Eigenverbrauch zusätzlich zu erhöhen, wäre auch das Nutzen einer Wallbox für dein Elektroauto eine sinnvolle Möglichkeit.

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Einspeisevergütung 2025: Wie hoch ist die aktuelle Vergütung für eingespeisten PV-Strom?
Die Höhe der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme und der Größe deiner Anlage. Für Anlagen, die zwischen dem 1.2.25 und dem 31.7.25 in Betrieb genommen wurden, gelten derzeit folgende Fördersätze (Quelle: Bundesnetzagentur):
Anlagentyp (Gebäude/Lärmschutzwand) | Bis 10 kW | Bis 40 kW | Bis 100 kW |
Teileinspeisung (Überschusseinspeisung) | 7,94 ct/kWh | 6,88 ct/kWh | 5,62 ct/kWh |
Volleinspeisung | 12,60 ct/kWh | 10,56 ct/kWh | 10,56 ct/kWh |
Die Einspeisevergütungssätze für den Zeitraum ab 1.8.25 werden voraussichtlich zeitnah von der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Historisch gesehen ändern sich die Fördersätze halbjährlich nur geringfügig. Für eine genaue und aktuelle Übersicht empfehlen wir, kurz vor oder nach der Inbetriebnahme deiner PV-Anlage die offiziellen Werte auf der Website der Bundesnetzagentur zu prüfen.
Nützliche Hinweise
- Teileinspeisung bedeutet, dass du einen Teil des erzeugten Stroms selbst nutzt und den Überschuss ins Netz einspeist (Überschusseinspeisung).
- Volleinspeisung heißt, dass du den gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeist.
Gilt der Vergütungssatz für die gesamte Förderdauer?
Ja! Der Vergütungssatz, der zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme deiner PV-Anlage gilt, bleibt für die gesamte Förderdauer (20 Jahre plus das Jahr der Inbetriebnahme) konstant. Auch wenn sich die Einspeisevergütung in den kommenden Jahren ändert, bleibt dein individueller Satz unverändert. Das gibt dir Planungssicherheit für deine Investition.
Beispiel:
Nimmst du deine 10 kWp-Anlage im März 2025 in Betrieb und entscheidest dich für Überschusseinspeisung, erhältst du für jede eingespeiste Kilowattstunde 7,94 Cent; und zwar bis Ende 2045.
Hinweis:
Für größere Anlagen (über 100 kW) und Sonderfälle gelten abweichende Regelungen und ggf. andere Vergütungssätze.
Eigenverbrauch oder Einspeisung: Was lohnt sich für dich?
Die Entscheidung zwischen Eigenverbrauch, Überschusseinspeisung und Volleinspeisung hängt von mehreren Faktoren ab:
- Dein Stromverbrauch: Wenn du tagsüber viel Strom verbrauchst (z. B. Homeoffice, Wärmepumpe, E-Auto), profitierst du besonders vom Eigenverbrauch.
- Anlagengröße: Größere Anlagen erzeugen mehr Überschuss, der eingespeist oder gespeichert werden kann.
- Investitionskosten: Speicher erhöhen die Anfangsinvestition, senken aber langfristig deine Stromkosten.
- Strompreise: Je höher der Netzstrompreis, desto attraktiver ist der Eigenverbrauch.
Vergleichstabelle: Volleinspeisung, Überschusseinspeisung & Eigenverbrauch
Modell | Einnahmen (€/Jahr) | Ersparnis (€/Jahr) | Investitionskosten | Wann sinnvoll? |
Volleinspeisung | Niedrig | Keine | Niedrig | Selten sinnvoll; evtl. bei sehr großen/gewerblichen Anlagen ohne Eigenbedarf |
Überschuss einspeisen | Mittel | Mittel bis hoch | Mittel | Standard für Privathaushalte; flexibel, Eigenverbrauch maximieren |
Eigenverbrauch mit Speicher | Niedrig | Hoch | Hoch | Optimal bei hohem Eigenverbrauch und hohen Netzstrompreisen |
PV Überschuss einspeisen oder speichern: Wann lohnt sich welches Modell?
Ob du dich für die Volleinspeisung, eine Kombination aus Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung oder für die möglichst vollständige Eigennutzung deines Solarstroms entscheidest, hängt stark von deiner persönlichen Situation ab. Klar ist aber: Für die meisten Betreiber:innen von Photovoltaikanlagen ist der Eigenverbrauch heute meist wirtschaftlich attraktiver als die reine Einspeisung ins Netz. Vor allem nach den aktuellen Anpassungen der Einspeisevergütung im Jahr 2025.
Der Grund liegt in der Differenz zwischen den Stromgestehungskosten deiner PV-Anlage und dem Preis, den du für Netzstrom zahlst. Die Stromgestehungskosten – also alle laufenden Kosten für Bau, Betrieb und Wartung deiner Anlage – liegen laut Fraunhofer-Institut 2024 für PV-Anlagen ohne Speicher weiterhin unter 10 Cent pro Kilowattstunde.
Schaut man auf die aktuellen Vergütungssätze (gültig für Anlagen, die zwischen dem 1.2. und 31.7.25 in Betrieb genommen wurden), erhältst du je nach Modell zwischen 7,94 und 12,60 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (Quelle: Bundesnetzagentur, Stand Juli 2025). Zum Vergleich: Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte liegt aktuell bei etwa 35 Cent pro Kilowattstunde (Verivox, Juli 2025).
Das bedeutet für dich: Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom spart dir deutlich mehr Geld, als du durch die Einspeisevergütung verdienen würdest. Es lohnt sich also in den meisten Fällen, den Eigenverbrauch zu maximieren und nur den Überschuss ins Netz einzuspeisen, statt wertvollen Solarstrom günstig zu verkaufen und später teuren Netzstrom zukaufen zu müssen.

Schau in diesem Zusammenhang auch einmal bei unserem Artikel zum Photovoltaik Eigenverbrauch vorbei. Hier bekommst du Beispiele an die Hand, wie du deinen Eigenverbrauch sinnvoll erhöhen kannst.
Fazit: Volleinspeisung, Überschusseinspeisung oder Eigenverbrauch – deine individuelle Entscheidung
Die optimale Nutzung deines PV-Überschusses hängt von deinen persönlichen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen ab. Während die Volleinspeisung bei sehr großen Anlagen und geringem Eigenverbrauch sinnvoll ist, profitierst du als Privatperson meist von der Überschusseinspeisung. Wenn du möglichst unabhängig vom Stromnetz sein möchtest und einen hohen Eigenverbrauch hast, solltest du über einen Stromspeicher nachdenken; auch wenn die Investitionskosten höher sind.
Tipp: Nutze eine Beratung von Fachbetrieben, um die beste Lösung für deine Photovoltaikanlage zu finden. Die Kombination aus Eigenverbrauch, Überschusseinspeisung und Speicher bietet dir maximale Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. Gleichzeitig trägst du aktiv zur Energiewende bei.
FAQ: Häufige Fragen zur Überschusseinspeisung und PV-Eigenverbrauch
Was passiert mit dem überschüssigen Strom aus meiner PV-Anlage?
Der überschüssige Strom wird entweder ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder in einem Stromspeicher zwischengespeichert.
Wie funktioniert die genaue Abrechnung des überschüssigen Stroms?
Ein Zweirichtungszähler misst, wie viel Strom du einspeist. Die Abrechnung erfolgt meist monatlich oder jährlich durch den Netzbetreiber.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2025?
Februar bis Juli 2025: Zwischen 7,94 und 12,60 Cent pro kWh, je nach Anlagengröße und Einspeisemodell (Quelle: Bundesnetzagentur, Juli 2025)
Wann lohnt sich ein Stromspeicher?
Ein Speicher lohnt sich, wenn du einen hohen Eigenverbrauch hast, die Strompreise weiter steigen und du möglichst unabhängig vom Netz werden möchtest.
Kann ich Strom gleichzeitig speichern und einspeisen?
Ja. Zuerst wird der Speicher gefüllt, überschüssiger Strom wird anschließend ins Netz eingespeist.
Was ist bei der Registrierung und Inbetriebnahme zu beachten?
Jede PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Erst dann ist die Vergütung gesichert.