Inhalte im Überblick
- Unternehmensgründung Checkliste: Das Wichtigste im Überblick
- Schritt 1: Geschäftsidee und Ziele definieren
- Schritt 2: Einen Businessplan erstellen
- Schritt 3: Finanzierung planen
- Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit
- Schritt 4: Die Rechtsform anmelden und Genehmigungen einholen
- Schritt 5: Versicherungen abschließen
- Schritt 6: Geschäftsunterlagen gestalten und Netzwerk erweitern
Unternehmensgründung Checkliste: Das Wichtigste im Überblick
Der Weg in die Selbstständigkeit wird vor allem durch Social Media immer etwas romantisiert. Da heißt es, du musst nur fleißig und motiviert sein, die richtige Geschäftsidee haben und schon bald steht der neue Sportwagen vor der Tür und du kannst in dein Traumhaus einziehen. So einfach ist es leider nicht, denn vor allem in Deutschland ist eine Unternehmungsgründung mit mehr Faktoren verbunden, als bloß die Berufung zum Beruf zu machen. Damit dein Traum von der Selbstständigkeit und der eigenen Firma auch nachhaltig in Erfüllung geht, solltest du dich an diese Checkliste und Schritte halten, denn vor allem der bürokratische und administrative Aufwand ist nicht zu unterschätzen.
Schritt 1: Geschäftsidee und Ziele definieren
Stell dir zuerst einmal die grundlegendsten aller Fragen zu deiner Geschäftsidee:
WIE? Beschreibe, wie du dein Produkt entwickeln und an Kund:innen ausliefern möchtest.
WARUM? Erklär den Zweck deines Unternehmens oder welche Nachfrage es bedient. Kannst du in einem präzisen Satz erklären, warum du ein Unternehmen gründen möchtest?
WAS? Welches Produkt oder welche Dienstleistung wirst du anbieten?
WER? Wie sieht dein zukünftiger Kundenstamm oder deine Zielgruppe aus? Lege demografische Eigenschaften, wie Alter, Geschlecht, Einkommensstufe und Standort genau fest.
Schritt 2: Einen Businessplan erstellen
Ein gut durchdachter Businessplan dient dir als Leitfaden und auch dazu, potenzielle Investor:innen oder Kreditgeber:innen zu überzeugen. Ein Businessplan ist also vor allem dann wichtig, wenn du für deine Firma Kapital von außen benötigst. Dein Businessplan sollte folgende Punkte enthalten:
- Deine Geschäftsidee
- Dein Produkt oder deine Dienstleistung
- Deine Ziele
- Dein Standort
- Deine Zielgruppe
- Die geplante Rechtsform
- Marktanalyse
- Geschäftsmodell
- Finanzplanung
- Vertriebs- und Marketingstrategie
Auf der Gründerplattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhältst du ebenfalls zahlreiche nützliche Tipps, was du zum Aufbau und der Erstellung deines Businessplans benötigst.

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Schritt 3: Finanzierung planen
Cash ist King, auch bei der Unternehmungsgründung. Als Gründer oder Gründerin solltest du dir also über 3 elementare Bereiche der Finanzierung Gedanken machen:
Keine Geschäftskontopflicht für Einzelunternehmer:innen
Selbstständige, Freiberufler:innen und Kleinunternehmer:innen sind nicht dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Wenn diese ihr Privatkonto auch geschäftlich nutzen, wird das vom Finanzamt nicht beanstandet.
Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit
Auch wenn die Gedanken an die Selbstständigkeit von Freiheit und Unabhängigkeit geprägt sind, gibt es auch einige Punkte, die gegen eine Unternehmensgründung sprechen. Die Vor- und Nachteile haben wir im Folgenden aufgelistet:
Vorteile der Selbstständigkeit | Nachteile der Selbstständigkeit |
Eigene Ideen verwirklichen: Anstatt dich an Strukturen und Vorgaben deiner Vorgesetzten halten zu müssen, hast du die Freiheit, das zu tun, was dir wirklich Spaß macht. | Urlaub: Bezahlten Urlaub und Krankenschein gibt es für dich als Selbstständigen oder Selbstständige nicht mehr. Wenn du krank bist, bekommst du kein Geld und auch der Urlaub kostet dich mehr als die Reise an sich. Denn wenn du nicht arbeitest, wirst du nichts verdienen. |
Bessere Verdienstmöglichkeiten: Theoretisch kannst du mehr verdienen, als in einem Angestelltenverhältnis. | Aufträge: Als Selbstständiger oder Selbstständige musst du ständig auf der Suche nach neuen Aufträgen und Kund:innen sein. Denn diese bilden die Quelle für dein Einkommen. |
Ort frei wählen: Je nachdem, welche Tätigkeit du für deine Selbstständigkeit gewählt hast, kannst du auch den Arbeitsplatz nach deinen eigenen Vorstellungen und Wünschen gestalten. | Druck: Hohe Arbeitsbelastung und die fehlende finanzielle Sicherheit machen Selbstständigen zu schaffen. So kann der Start in die Selbstständigkeit zu hohen psychischen Belastungen führen. |
Flexibilität: Du kannst dir deine Zeit meist frei einteilen und daher auch deinen Alltag passender gestalten. Das Kind ist krank oder will sich morgens nicht für die Kita anziehen? Nicht schlimm, du kannst schließlich mit deiner Arbeit anfangen, wann du möchtest. | Arbeitszeiten: Geregelte Arbeitszeiten sind vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit größtenteils Fehlanzeige. |
Schritt 4: Die Rechtsform anmelden und Genehmigungen einholen
Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, musst du dieses erst beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Je nach Art des Unternehmens brauchst du außerdem einen Eintrag ins Handelsregister und musst Mitglied bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) werden. Das entfällt allerdings beides, wenn du lediglich ein Einzelunternehmen betreiben möchtest. Um eine Registrierung beim Finanzamt kommst du allerdings in keinem Fall drumherum. Von diesem bekommst du auch deine Steuernummer, die du später auf deinen Rechnungen angeben musst.
Achtung: Manchmal benötigst du spezielle Genehmigungen. Beispiel: Wenn du ein Restaurant eröffnen möchtest, brauchst du eine Bescheinigung vom Gesundheitsamt.
Nebenberuflich selbstständig machen
Du musst deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin mitteilen, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst. Deine Selbstständigkeit darf zudem keine negativen Auswirkungen auf deinen Hauptjob haben.
Schritt 5: Versicherungen abschließen
Abhängig davon, in welcher Branche du tätig sein möchtest, gehen mit deiner Selbstständigkeit verschiedene Risiken einher. Es ist also nicht pauschal zu sagen, welche Versicherungen du genau benötigst. In fast allen Fällen brauchst du jedoch eine Betriebshaftpflichtversicherung. Auch weitere Versicherungen, etwa eine Rentenversicherung oder eine Unfallversicherung, können je nach Branche verpflichtend sein.
Anders als bei einem Arbeitsverhältnis als Angestellter oder Angestellte bist du nicht automatisch krankenversichert, du musst dich selbst darum kümmern. Du kannst dabei zwischen privater oder gesetzlicher Krankenversicherung wählen. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Pflegeversicherung automatisch mit dabei, bei der PKV musst du sie zusätzlich abschließen.

Schritt 6: Geschäftsunterlagen gestalten und Netzwerk erweitern
Jetzt kannst du kreativ werden. Entwickle ein ansprechendes Corporate Design und erstelle aussagekräftige Geschäftsunterlagen wie beispielsweise Visitenkarten und Briefkopf. Auch ein moderner Auftritt in den sozialen Medien und auf der Website sind wichtig, um dir ein funktionierendes Netzwerk aus Kund:innen, Lieferant:innen und Partner:innen aufzubauen. Danach kann das Abenteuer Selbstständigkeit beginnen. Wir wünschen viel Erfolg!
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