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Wohn-Riester, Paar legt einen Teppich aus Unsplash / Vitaly Gariev

Wohn-Riester Staatliche Förderung für dein Eigenheim

Die Wohn-Riester-Förderung ist eine staatlich geförderte Sparform, mit der du dein Eigenheim finanzieren kannst. Du profitierst dabei von Zulagen und – je nach Situation – auch von Steuervorteilen. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.

Wohn-Riester-Förderung: Short Facts im Überblick

  • Wohn-Riester fördert den Kauf, Bau oder die Tilgung einer selbstgenutzten Immobilie und soll mietfreies Wohnen im Alter sichern.
  • Es gibt staatliche Zulagen: 175 € Grundzulage pro Jahr, bis zu 300 € pro Kind und 200 € Berufseinsteigerbonus.
  • Alle geförderten Beträge werden auf einem Wohnförderkonto erfasst, mit 2 % verzinst und im Rentenalter versteuert.
  • Gefördert sind auch energetische Sanierungen und barrierefreie Umbauten, nicht aber reine Schönheitsreparaturen oder Anbauten.

Was ist Wohn-Riester?

Wohn-Riester, auch Eigenheimrente genannt, ist eine staatliche Förderung, die es dir ermöglicht, eine eigene Immobilie zu erwerben oder ein bestehendes Darlehen zu tilgen. Über einen Riester-Vertrag sparst du Guthaben an, das beim Kauf oder Bau einer eigengenutzten Immobilie genutzt werden kann. Ziel ist es, dass du im Alter mietfrei wohnen kannst und dein Eigenheim ein wichtiger Bestandteil deiner privaten Altersvorsorge wird.

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Wie funktioniert die Wohn-Riester-Förderung?

Du zahlst regelmäßig in einen Riester-Vertrag ein. Das Riester-Guthaben kannst du für den Bau oder Kauf eines Hauses, den Umbau, die energetische Sanierung oder andere Modernisierungen einsetzen. Der Staat unterstützt dich dabei mit Zulagen und möglichen Steuervorteilen. Dein eingesetztes Kapital wird auf einem Wohnförderkonto erfasst und jährlich fiktiv mit 2 % verzinst.

Die Besteuerung erfolgt nachgelagert im Rentenalter – wahlweise als jährliche „fiktive Rente“ oder Einmalzahlung mit 30 % Rabatt. Wenn du die Entnahme deines Riester-Guthabens planst, musst du einen Antrag auf Entnahme bei der Zulagenstelle für Altersvermögen oder der Deutschen Rentenversicherung stellen. So kannst du dein Kapital für den Kauf oder Bau eigener 4 Wände oder für einen altersgerechten Umbau nutzen.

Mit Wohn-Riester wird also dein Eigenheim nicht nur gefördert, sondern gleichzeitig ein Baustein für deine Rente und Altersvorsorge. So kannst du langfristig finanziell unabhängig wohnen und von staatlichen Zulagen profitieren.

Eigenheim: Wohn-Riester vs. klassische Riester-Rente

MerkmalKlassische Riester-RenteWohn-Riester
ZweckZusätzliche Rente im AlterFinanzierung von Bau, Kauf, Tilgung oder Sanierung einer Immobilie
Verwendung des KapitalsAnlage in Rentenversicherung oder AuszahlungsplanTilgung eines Darlehens, Erwerb einer Immobilie oder förderfähige Sanierung

Staatliche Zulagen und Förderung beim Wohn-Riester

Die Wohn-Riester-Förderung bietet attraktive staatliche Zulagen für Sparer:innen, die ein Eigenheim erwerben oder ein Darlehen tilgen wollen:

  • Grundzulage: 175 € pro Jahr für jeden förderberechtigten Sparer:innen.
  • Kinderzulage: 300 € pro Jahr für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde und Anspruch auf Kindergeld hat; für davor geborene Kinder 185 € pro Jahr.
  • Berufseinsteigerbonus: Einmalig 200 € zusätzlich, wenn der Riester-Vertrag vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen wurde.

Diese Zulagen machen Wohn-Riester besonders attraktiv für Familien und junge Eigenheimbesitzer:innen.

Voraussetzungen für die Riester-Förderung

  •  Du musst in Deutschland unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sein.

  • Du gehörst zur gesetzlichen Rentenversicherungspflicht oder bist anderweitig riesterberechtigt.

  • Mindesteigenbeitrag: Du musst mindestens 4 % deines rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens (abzüglich der Zulagen) einzahlen, maximal 2.100 € pro Jahr inklusive Riester-Zulage.

  • Die Immobilie muss dein Hauptwohnsitz sein und sich in der EU befinden.

Tilgung und förderfähige Maßnahmen

Die Darlehenstilgung erfolgt monatlich durch Raten, bestehend aus Zins und Tilgung. Wohn-Riester erlaubt zudem Entnahmen aus dem Riester-Vertrag zur Tilgung oder für bestimmte Umbauten ab einer Mindestentnahme von 3.000 €. Darlehen für Aus- oder Anbauten sind nicht förderfähig.

Gefördert werden können:

  • Tilgung von Darlehen für Kauf oder Bau
  • Altersgerechte Umbauten (barrierefrei)
  • Energetische Sanierungen, z. B. Fassadendämmung, Austausch von Fenstern und Türen, Erneuerung der Heizungsanlage (Heizungstausch)

Maßnahmen müssen den geltenden DIN-Vorgaben entsprechen. Kosten für Küche, Bad oder rein optische Verbesserungen sind nicht zulässig. Idealerweise werden geplante Sanierungen von Anfang an in die Bau- oder Kauffinanzierung integriert, um die staatliche Förderung bestmöglich zu nutzen. Dies steigert den Wert der Immobilie, senkt langfristig Betriebskosten und macht das Eigenheim zu einem wichtigen Bestandteil der privaten Altersvorsorge.

Kritik und Nachteile von Wohn-Riester

Trotz der attraktiven staatlichen Förderung gibt es einige Nachteile und Kritikpunkte, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest. So müssen die geförderten Beträge über das Wohnförderkonto fiktiv mit 2 % jährlich verzinst und im Rentenalter versteuert werden, was über die Jahre zu einer höheren Steuerlast führen kann. Außerdem ist Wohn-Riester mit komplexen Regeln und Bürokratie verbunden: Laufende Meldungen und Nachweise zur Selbstnutzung der Immobilie sind Pflicht, und schon ein Umzug oder eine verspätete Bescheinigung kann den Verlust der Förderung nach sich ziehen.

Auch das Zinsrisiko ist nicht zu unterschätzen, denn bei Darlehen mit Zinssätzen von rund 4 % oder mehr kann die monatliche Belastung trotz Förderung hoch sein. Hinzu kommt, dass die Förderung nur bei dauerhafter Selbstnutzung gilt – ein Auszug, Verkauf oder eine Vermietung führt meist zu Rückforderungen der Zulagen. Schließlich ist die Flexibilität eingeschränkt: Vertragswechsel, Vererbung oder Verkauf sind an strenge Bedingungen geknüpft und erfordern sorgfältige Dokumentation!

Vergleich und Alternativen

Wohn-Riester ist besonders attraktiv, wenn ohnehin ein Eigenheim geplant ist. Für eine reine Altersvorsorge ohne Immobilienerwerb können jedoch oft einfachere und flexiblere Produkte wie ETF-Sparpläne oder Rürup-Rente sinnvoller sein. Alternativ gibt es auch Förderprogramme wie Baukindergeld, die unabhängig von Riester sind und weniger Nachweise erfordern.

Aktuelle Reformen und Gesetzesänderungen 2025: Im Koalitionsvertrag für 2026 ist eine grundlegende Reform der Riester-Rente geplant, die das Produktportfolio vereinfachen und transparent machen soll. Ob und wie Wohn-Riester in das neue Konzept integriert wird, ist derzeit noch offen. Ebenso ist ein neues Frühstart-Depot für Kinder vorgesehen, das ab dem 6. Lebensjahr gefördert wird.

Tipps zur sinnvollen Nutzung von Wohn-Riester

  • Frühzeitig mit dem Sparen beginnen, um von Zins- und Zinseszinseffekten zu profitieren
  • Mindesteigenbeitrag leisten, um maximale Förderung zu erhalten
  • Bausparverträge als Kombination prüfen
  • Nur wohnförderfähige Sanierungen planen
  • Eigene Vorsorgesituation realistisch einschätzen und zusätzliche Vorsorgebausteine wie gesetzliche und betriebliche Rente berücksichtigen
  • Verträge regelmäßig prüfen und bei Bedarf anpassen

Riester-Förderung beantragen

Die Beantragung erfolgt meist automatisch über deinen Vertragspartner (Bank, Versicherung, Bausparkasse) bei der Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA). Du stellst einmalig einen Zulageantrag und kannst einen Dauerzulageantrag einrichten, damit die Zulagen jährlich automatisch ausgezahlt werden.

Wohn-Riester im Überblick: Lohnt es sich für dich?

Wohn-Riester ist besonders geeignet für Menschen, die ihre selbstgenutzte Immobilie erwerben oder entschulden möchten und von staatlichen Zulagen profitieren können – vor allem Familien und junge Eigenheimbesitzer:innen. Wichtig ist die nachgelagerte Besteuerung sowie die begrenzte Flexibilität. Eine regelmäßige Überprüfung ist sinnvoll, da sich Rahmenbedingungen wie Immobilienpreise, Zinsen und steuerliche Vorschriften ändern können. Insgesamt kann Wohn-Riester eine wertvolle Ergänzung zur Altersvorsorge sein!

Für Neubau, Kauf oder Sanierung kann ein KfW-Förderkredit die richtige Unterstützung sein. Alle zinsgünstigen Kredite findest du bei der Haspa auf einen Blick.

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FAQ: Fragen zum Thema Wohn-Riester

Was ist Wohn-Riester?

Wohn-Riester, auch Eigenheimrente genannt, ist eine staatliche Förderung zum Kauf, Bau oder zur Entschuldung einer selbstgenutzten Immobilie. Ziel ist es, im Alter mietfrei zu wohnen und gleichzeitig fürs Alter vorzusorgen.

Wie funktioniert die Förderung?

Du zahlst in einen Riester-Vertrag ein, erhältst Zulagen und eventuelle Steuervorteile. Dein Guthaben kannst du für Immobilie oder Sanierung nutzen. Im Alter wird das Wohnförderkonto versteuert.

Welche Zulagen gibt es?

Es gibt 175 € Grundzulage pro Jahr, bis zu 300 € pro Kind sowie einen Berufseinsteigerbonus von 200 € beim Vertragsabschluss unter 25 Jahren.