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Zinsbindung, Laufzeit & Tilgung: 3 Personen blicken auf einen Grundriss Pexels / Alena Darmel

Zinsbindung, Laufzeit & Tilgung: So steuerst du deine Baufinanzierung richtig

Zinsbindung, Laufzeit und Tilgung sind die 3 zentralen Stellschrauben der Baufinanzierung. In diesem Artikel erklären wir dir, wie sich diese auf die Monatsrate, die Gesamtkosten und die Planungssicherheit auswirken und zeigen dir, wie du deine Finanzierung langfristig steuern kannst. 

Was bedeutet Zinsbindung und warum ist sie so wichtig?

Im Rahmen deiner Baufinanzierung legt die sogenannte Zinsbindung fest, wie lange der vereinbarte Zinssatz gilt. Die Dauer kann dabei beispielsweise 10, 15 oder 20 Jahre betragen. Die Zinsbindung schützt dich dabei zwar vor steigenden Zinsen, kann andersrum bei sinkenden Zinsen auch Nachteile haben. Sie ermöglicht eine langfristige Finanzplanung. Denn ohne Zinsbindung wären die Raten variabel und könnten je nach Marktentwicklung stark schwanken, was deine Haushaltsplanung unnötig erschwert.

Dann lohnt sich eine lange Zinsbindung

Eine lange Sollzinsbindung lohnt sich in der Regel vor allem dann, wenn die Bauzinsen gering sind, aber bald steigen werden. So profitierst du die Laufzeit über von verhältnismäßig günstigeren Zinsen. 

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Wie funktioniert die Tilgung und wie wähle ich den richtigen Satz?

In der Baufinanzierung beschreibt die Tilgung den Anteil der Rate, der zur Rückzahlung des Kredits dient. Ein höherer Tilgungssatz senkt dabei die Gesamtlaufzeit, erhöht aber gleichzeitig die Monatsrate. Ein höherer Tilgungssatz spart außerdem Zinskosten über die gesamte Laufzeit, da die Zinsen immer auf die verbleibende Restschuld berechnet werden.

In der Regel liegt der Tilgungssatz zwischen 1 und 3 %. Wie viel du im Monat tilgen kannst, hängt von deinen finanziellen Möglichkeiten ab. Hilfreich kann bei der Wahl des Tilgungssatzes auch ein Blick auf die aktuellen Bauzinsen sein. Wenn die Zinsen niedrig sind und somit der Zinsanteil an der monatlichen Gesamtrate niedriger ist, kannst du einen höheren Tilgungssatz wählen. So hast du dein Darlehen schneller zurückgezahlt.

Zinsbindung, Laufzeit & Tilgung: Ein Haus von außen
Unsplash / Ibrahim Rifath

Was beeinflusst die Laufzeit meiner Baufinanzierung?

Bei einer Baufinanzierung ist die Zinsbindung nicht gleichbedeutend mit der Laufzeit. Die tatsächliche Laufzeit hängt vom Tilgungssatz, Sondertilgungen und der Anschlussfinanzierung ab. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass eine Baufinanzierung meist zwischen 15 und 35 Jahren dauert. Zu den Faktoren, die die Laufzeit einer Baufinanzierung beeinflussen, zählen unter anderem:

  • Art der Baufinanzierung

    Unterschiedliche Finanzierungsmodelle haben unterschiedliche Laufzeiten.

  • Höhe des Darlehens

    Ein höheres Darlehen führt in der Regel zu einer längeren Laufzeit. 

  • Höhe der Tilgungsrate

    Eine höhere Tilgungsrate verkürzt die Laufzeit, führt aber auch zu höheren monatlichen Raten.

  • Eigenkapital

    Ein höherer Eigenkapitalanteil kann die Laufzeit verkürzen. 

Beispiel zur Dauer einer Baufinanzierung

Eine Baufinanzierung mit einer anfänglichen Tilgung von 2 % und einem Zinssatz von 3 % kann bei einem Kreditbetrag von 300.000 €  eine Laufzeit von etwa 30 Jahren haben. 

Wie hoch ist die Restschuld nach 10 oder 15 Jahren?

Nach Ablauf der Zinsbindung bleibt bei einer Finanzierung meistens eine Restschuld. Diese Restschuld ist entscheidend für die Anschlussfinanzierung. Die Höhe der Restschuld wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Je nachdem wie Sie diese Faktoren steuern, fällt die Restschuld dadurch mal höher oder niedriger aus. Grundsätzlich wird die Höhe der Restschuld von folgenden 3 Faktoren besonders beeinflusst:

  • Darlehenshöhe

    Je höher die Kreditsumme ist, die du für deine Finanzierung benötigst, desto länger dauert es, bis der Kredit vollständig beglichen ist. Demzufolge wird auch die Restschuld gleichermaßen hoch sein.

  • Sollzinsbindung

    Die Sollzinsbindung hat ebenfalls Einfluss auf die Höhe deiner Restschuld. Je kürzer die Sollzinsbindung, desto höher wird die Restschuld am Ende der Zinsbindung für dich sein. 

  • Tilgungssatz

    Je nachdem wie viel Prozent deine jährliche Tilgung beträgt, kann auch der Tilgungssatz die Höhe der Restschuld nach Ablauf der Sollzinsbindung beeinflussen. Tilgst du pro Jahr zwischen 3 und 4 Prozent, kann sich die Restschuld um mehrere Tausend € verringern. Ein weiterer Vorteil einer hohen Tilgung: Du bist nicht nur schneller schuldenfrei, sondern hast auch weniger Zinsen an das Kreditinstitut gezahlt.

  • Eigenkapital

    Ein höherer Eigenkapitalanteil kann die Laufzeit verkürzen. 

Wie finde ich die beste Kombination aus Zinsbindung & Tilgung?

Es lässt sich nicht pauschal sagen, was bei einer Finanzierung die beste Kombination aus Zinsbindung & Tilgung ist. Das liegt vor allem daran, dass deine persönliche Risikobereitschaft, deine finanzielle Situation und der aktuelle Marktzins ausschlaggebend sind. Grundsätzlich gilt: Eine längere Zinsbindung bietet mehr Planungssicherheit, während eine höhere Tilgung zu einer schnelleren Schuldenfreiheit führt. Eine Kombination aus beidem, möglicherweise mit einem Tilgungssatzwechsel nach Ablauf der ersten Zinsbindung, kann eine gute Strategie sein.

Fazit: Mit der richtigen Strategie schneller schuldenfrei

Bei einer Baufinanzierung gilt es viele Dinge zu beachten. Stelle sicher, dass du deine Tilgung entsprechend deiner Voraussetzungen und Bedürfnisse bewusst wählst, die Zinsbindung strategisch festlegst und die Laufzeit deines Kredits im Blick behältst. Eventuell ergibt für dich auch nach Ende der Zinsbindung eine Umschuldung Sinn. Bei Unklarheiten unterstützt dich auch die Haspa mit kompetenten Berater:innen und Planungstools.

FAQ – Häufige Fragen

Was bedeutet Zinsbindung bei der Baufinanzierung?

Sie legt fest, wie lange der Zinssatz für dein Darlehen garantiert ist. Meist 10, 15 oder 20 Jahre.

Wie hoch sollte meine Tilgung sein?

Empfohlen sind mindestens 2–3 %, damit du zügig schuldenfrei wirst.

Wie lang ist die Laufzeit meiner Finanzierung?

Das hängt vom Tilgungssatz und Sondertilgungen ab. Typische Laufzeiten liegen zwischen 20 und 35 Jahren.

Was ist nach Ende der Zinsbindung?

Dann wird die Restschuld über eine Anschlussfinanzierung geregelt. Gegebenenfalls auch mit einem neuen Zinssatz.

Wie beeinflusst die Zinsbindung meine Monatsrate?

Längere Bindungen haben oftmals leicht höhere Zinsen, dafür aber mehr Planungssicherheit.