Die Einblasdämmung: Short Facts im Überblick
- Geeignet für: Altbau & Bestandsgebäude mit Hohlräumen (z. B. zweischaliges Mauerwerk, Dachschrägen, Geschossdecken, Kellerdecken)
- Dämmstoffe: Zellulose, Mineralwolle, Glaswolle, EPS-Granulat, Perlite
- Kosten: ca. 30 bis 70 €/m² je nach Bauteil und gewähltem Dämmmaterial
- Förderung: Zuschüsse nach BAFA bis zu 20 % möglich
- Vorteile: Schnelle Ausführung, kaum bauliche Eingriffe, sehr gute Dämm- und Schallschutzwirkung
- Voraussetzung: Mind. 3 bis 3,5 cm Hohlraum erforderlich; Durchführung durch Fachbetrieb empfohlen
- Dauer: In der Regel etwa 1 Arbeitstag (abhängig vom Umfang der Arbeiten)
Inhalte im Überblick
Was ist eine Einblasdämmung?
Unter einer Einblasdämmung versteht man das nachträgliche Auffüllen von Hohlräumen in der Gebäudehülle. Dafür werden Dämmstoffe wie Zelluloseflocken, Mineralwolle oder Glaswolle mithilfe einer Einblasmaschine durch kleine Bohrungen in den Hohlraum zwischen Bauteilen (z. B. zweischaliges Mauerwerk, Geschossdecken, Dachschrägen) eingebracht.
Der große Vorteil: Diese Dämmarbeiten sind vergleichsweise kostengünstig, schnell umgesetzt und erfordern kaum Eingriffe in die Bausubstanz; ideal für eine nachträgliche Dämmung im Zuge einer Altbausanierung.
Das Verfahren der Einblasdämmung: So wird’s gemacht
- Vorbereitung: Kleine Bohrlöcher werden in die Fassade, Decke oder das Dach gesetzt.
- Einblasen des Dämmmaterials: Mithilfe einer Einblasmaschine werden lose Flocken wie Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle gleichmäßig in die Luftschicht eingebracht.
- Verschließen: Nach dem Einblasen werden die Öffnungen wieder sauber verschlossen. Sichtbar bleibt nachher nichts.
Je nach Dämmschicht und Bauteil kann dieses Verfahren wenige Stunden bis etwa einen Tag dauern.
Geschossdecke, Kerndämmung & zweischaliges Mauerwerk: Hier bietet sich eine Einblasdämmung an
Die Einblasdämmung eignet sich besonders für Bereiche von Gebäuden, in denen Hohlräume vorhanden sind oder nachträglich geschaffen werden können (etwa beim zweischaligen Mauerwerk, Dachschrägen, Geschossdecken, Kellerdecken und verkleideten Leichtbauwänden). Das Verfahren ist ideal, wenn eine energetische Sanierung kostengünstig, schnell und mit minimalem baulichem Aufwand erfolgen soll.
Typische Einsatzbereiche
Damit ist die Einblasdämmung ideal, wenn vorhandene oder nachträglich geschaffene Hohlräume in Bauteilen effizient und ohne große zentrale Baumaßnahmen gedämmt werden sollen, um Energieverluste zu minimieren oder Fördervorgaben zu erfüllen. Schau dir zum Thema oberste Geschossdecke dämmen auch einmal unseren separaten Artikel an.
Hohlraum füllen: Dämmstoffe für die Einblasdämmung
Für die Einblasdämmung gibt es verschiedene Materialien, die je nach Anforderung an Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz unterschiedliche Vorteile bieten.
Zelluloseflocken als Einblasdämmung
Die Einblasdämmung mit Zelluloseflocken gilt als besonders ökologische Lösung, da der Dämmstoff überwiegend aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt wird. Zellulose bietet eine geringe Wärmeleitfähigkeit und sorgt damit für wirksamen Wärmeschutz. Gleichzeitig trägt das Material durch seine hohe Rohdichte zu einem sehr guten Schallschutz bei, was es insbesondere in Holzbauten oder beim Ausbau von Dachgeschossen interessant macht. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit, Feuchtigkeit in begrenztem Maß aufzunehmen und wieder abzugeben. Dadurch kann das Raumklima positiv beeinflusst und das Risiko von Feuchteschäden verringert werden. Zum Brandschutz enthält Zellulose spezielle Zusätze, die die Entflammbarkeit reduzieren.
Einblasdämmung mit Mineralwolle (Steinwolle und Glaswolle)
Auch Mineralwolle wird häufig für Einblasdämmungen eingesetzt und hat sich seit vielen Jahrzehnten im Bauwesen etabliert. Sie zeichnet sich durch ihre ausgezeichneten Brandschutzeigenschaften aus und erreicht in der Regel die Baustoffklasse A1, was bedeutet, dass sie nicht brennbar ist. Damit eignet sich Mineralwolle besonders für Gebäude mit hohen Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz. Neben der Feuerbeständigkeit bietet Mineralwolle auch sehr gute Werte in der Wärme- und Schalldämmung. Sie ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schimmel oder Ungeziefer und bleibt in ihrer Form und Dämmeigenschaft dauerhaft stabil. Dadurch ist sie sowohl in Außenwänden als auch in Trennwänden oder Dachkonstruktionen universell einsetzbar.
EPS-Dämmung (expandiertes Polystyrol-Granulat)
Als weitere Möglichkeit kommt die EPS-Dämmung infrage. Sie besteht aus kleinen, aufgeblähten Schaumperlen, die sich sehr flexibel in schmale und schwer zugängliche Hohlräume einblasen lassen. Damit ist sie zum Beispiel in zweischaligem Mauerwerk eine praktikable Lösung. Die Wärmeleitfähigkeit von EPS liegt in einem guten Bereich, wenngleich Zellulose und Mineralwolle teilweise bessere Dämmwerte erreichen können. Ein großer Vorzug von EPS ist seine geringe Feuchteaufnahme; häufig ist das Material zusätzlich wasserabweisend behandelt. So lässt sich die Dämmung auch in Bauteilen einsetzen, die zeitweise einer höheren Feuchtebelastung ausgesetzt sind.
Hinsichtlich des Brandschutzes sind unterschiedliche Qualitäten erhältlich, von schwer entflammbar bis normal entflammbar. Kritisch betrachtet wird bei der EPS-Dämmung jedoch die Ökobilanz, da es sich um einen erdölbasierten Kunststoff handelt. Wer eine besonders nachhaltige Dämmung sucht, greift deshalb häufig eher zu Zellulose oder Mineralwolle.
Solltest du mehr zur EPS-Dämmung erfahren wollen, legen wir dir übringen unseren entsprechenden Artikel ans Herz.
Praktisch oder ineffektiv? Das sind die Vor- und Nachteile dieser Dämmung
Im Vergleich günstig: Alles zu Kosten & Förderung
Die Kosten einer Einblasdämmung liegen 2025 je nach Dämmstoff, Bauteil und Fläche meist zwischen 30 und 70 € pro Quadratmeter – Zellulose ist dabei günstiger als Mineralwolle oder innovative Hightech-Dämmstoffe. Die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus liegen je nach Umfang und Bauteil meist zwischen 2.000 und 4.000 € für eine vollständige Kerndämmung.
Eine staatliche Förderung bis zu 20 % ist möglich. Der BEG Grundfördersatz für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle beläuft sich auf 15 %*. Findet die Maßnahme im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans statt, sind noch einmal 5 % Zuschuss zusätzlich möglich.
- Voraussetzungen: Maßnahmen müssen den technischen Vorgaben entsprechen (z. B. max. U-Wert), durch Fachbetrieb erfolgen
- Höchstbetrag: 30.000 € pro Wohneinheit, bei iSFP 60.000 €
- Antragstellung: Online beim BAFA, vor Beginn der Maßnahme
*Beachte bitte, dass sich die Förderlandschaft jederzeit ändern kann.
Was kommt für dich infrage? Lass dich beraten!
Vor jeder Einblasdämmung sollte eine Energieberatung erfolgen. Ein zertifizierter Fachbetrieb kann prüfen, ob dein Altbau oder Neubau geeignet ist und welcher Dämmstoff die besten Ergebnisse liefert und für dich die individuell beste Wahl darstellt.
Tipp: Einen Überblick zu den Fördermöglichkeiten erhältst du bei deinem/deiner Haspa Berater:in oder auf der Website zum Thema energetisch sanieren Haspa.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Einblasdämmung
Was ist Einblasdämmung?
Bei der Einblasdämmung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem der Dämmstoff unter Druck in Hohlräume eingeblasen wird.
Wann ist die Methode der Einblasdämmung sinnvoll?
Eine Einblasdämmung eignet sich oftmals bei Altbauten, Hohlwänden oder schwer zugänglichen Bereichen.
Wie teuer ist eine Einblasdämmung?
Eine Einblasdämmung kostet etwa 30 bis 70 €/m² (abhängig vom Material und Aufwand).
Wie läuft die Verarbeitung bei einer Einblasdämmung ab?
Für die Einblasdämmung werden Bohrlöcher gesetzt, Dämmstoff eingeblasen und die Löcher anschließend wieder verschlossen.
Wie lange dauert eine Einblasdämmung?
In der Regel dauert diese Art der Dämmung nur wenige Stunden bis zu einem Tag.
Welche Dämmstoffe werden für eine Einblasdämmung verwendet?
Zum Einblasen eignen sich vor allem Zelluloseflocken, Steinwolle, Glaswolle und Polystyrol.
Lohnt sich die Einblasdämmung im Altbau?
Ja, besonders bei Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk oder ungedämmten Geschossdecken.
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Nicht einzeln gekennzeichnete Fotos:
• Mann und Frau bei Bauplanung © S-Com | Getty Images | AJ WATTAMANIUK