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Testament und Vorsorge: Warum ist Testament schreiben so wichtig?
In Deutschland kommt im Todesfall die gesetzliche Erbfolge zum Tragen. Wenn der oder die Erblasser:in sich aber eine andere Verteilung des Erbes wünscht, gibt es die Möglichkeit ein Testament zu verfassen.
Zusätzlich ist es für potenzielle Erblasser:innen empfehlenswert, die Entstehung von Streit im Erbfall durch die Erstellung eines Testaments wirksam zu verhindern und dafür zu sorgen, dass auch nach dem eigenen Tod die wechselseitige Unterstützung in der Familie erhalten bleibt.

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Testament und Vorsorge: So schreibst du ein wirksames Testament
Ein Testament ist wenig wert, wenn es vor Gericht keinen Bestand hat. Deshalb ist es wichtig, beim Testament schreiben ein paar Dinge zu beachten. Vorweg: Auch wenn es bei solch einem wichtigen Dokument eigenartig klingt, muss der oder die Erblasser:in das Testament handschriftlich verfassen. Wenn dies noch möglich ist, ist es auch nicht notwendig, das Testament von einem Notar oder einer Notarin beglaubigen zu lassen.
Um ein rechtsfähiges Testament zu schreiben, sind grundsätzlich folgende Dinge zu beachten:
Testament schreiben: Welche Form ist besser – handschriftlich oder notariell?
Grundsätzlich ist es erst einmal unerheblich, ob du dein Testament handschriftlich verfasst oder auf notarielle Unterstützung zurückgreifst. Beide Testamentsformen sind in rechtlicher Hinsicht gleichwertig. Dennoch solltest du, je nach deinen persönlichen Vorlieben, abwägen, welche Form besser zu dir passt.
Handschriftliches Testament: Das sind die Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
Schnelle und kostengünstige Erstellung. | Ein handschriftliches Testament reicht Behörden und Kreditinstituten oft nicht als Erbnachweis aus. Erb:innen müssen dann noch zusätzlich einen Erbschein beantragen. Das kann zu höheren Kosten führen. |
Änderungen können bequem und preiswert vorgenommen werden. | Ein ohne notarielle Unterstützung verfasstes Testament kann im Nachhinein oft wegen unklarer Regelungen zu unnötigen Streitigkeiten führen. |
Es kann schnell und günstig widerrufen werden. | Da handschriftliche Testamente zu Hause aufbewahrt werden, können diese leicht verloren gehen oder bewusst von Angehörigen vernichtet werden. |
Notarielles Testament: Das sind die Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
Ein Notar oder eine Notarin weist auf bestehende Gefahren hin und sorgt für eine klare und detaillierte Form des Testaments. | Änderungswünsche können nicht einfach auf dem notariellen Testament vermerkt werden. |
Ein notarielles Testament wird stets amtlich verwahrt. Der letzte Wille ist dadurch fälschungssicher untergebracht und kann nicht manipuliert oder beiseite geschafft werden. | Wenn das Testament aus der amtlichen Verwahrung entnommen wird, verliert es die Gültigkeit und muss neu aufgesetzt werden. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. |
Ein notarielles Testament wird von Behörden, Gerichten und Banken normalerweise als Erbnachweis anerkannt. So wird den Erb:innen erspart, einen Erbschein zu beantragen, dessen Erteilung höhere Kosten verursacht als das notarielle Testament. |
Das ist für dich wichtig zu wissen
Für ein notarielles Testament fallen Kosten an, deren Höhe vom Wert des Nachlasses abhängt. Bei einem Vermögenswert von 500.000 € betragen die Notargebühren beispielsweise 935 € zuzüglich Auslagen und Mehrwertsteuer. Hinzu kommen noch Kosten in Höhe von 75 € für die amtliche Verwahrung des Testaments. Für die Registrierung des Testaments im Zentralen Testamentsregister fällt außerdem eine Gebühr von 15 € an.
Testament und Vorsorge: Was gehört ins Testament und was nicht?
Ein wichtiger Bestandteil deines Testaments ist natürlich, welche Personen du als Erb:innen einsetzen möchtest. Allerdings kannst du zusätzlich noch weitere Dinge in dein Testament aufnehmen:
Das gehört nicht ins Testament
Während Wünsche zur Grabpflege ins Testament aufgenommen werden können, haben Wünsche für das Begräbnis an sich dort nichts zu suchen. Auch Passwörter sollten separat verwahrt werden, zudem gehören Wünsche zur medizinischen Versorgung in eine Patientenverfügung und nicht in ein Testament.
Testament und Vorsorge: So kannst du Streit vermeiden
Da im Erbfall meist nicht nur eine, sondern mehrere Personen erben, kommen Erbstreitigkeiten häufiger vor, als man denkt. Diese Streitigkeiten lassen sich dabei am besten durch das Aufsetzen eines wirksamen Testaments vermeiden. Wenn durch ein Testament die gesetzliche Erbfolge außer Kraft gesetzt und ein:e Alleinerb:in bestimmt wird, kommt es erst gar nicht zur Bildung einer Erbengemeinschaft. Andere Angehörige können dann Vermächtnisse erhalten, sodass sie zwar nicht zum Kreis der Erb:innen zählen, aber dennoch etwas vom Nachlass erhalten.
Eine Testamentsvollstreckung kann sich beruhigend auf streitende Erb:innen auswirken. Denn in dem Fall laufen die Fäden bei einer neutralen Person zusammen, die objektiv und sachlich bei Streitigkeiten zwischen den Fronten vermittelt.

Fazit: Vorsorge beginnt mit klaren Worten für Frieden im Erbfall
Um Streit im Erbfall zu vermeiden, können bereits zu Lebzeiten einige Vorkehrungen getroffen werden. Ein Testament kann dabei kostengünstig handschriftlich verfasst werden, aber vor allem ein notarielles Testament kann im Ernstfall viele Streitigkeiten vermeiden und erspart den Erb:innen obendrauf noch die Beantragung des Erbscheins. Wenn du dir unsicher bei Formulierungen oder Inhalt bist, ist es außerdem ratsam eine Anwältin oder einen Anwalt für Erbrecht hinzuzuziehen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Wie schreibe ich ein Testament richtig?
Handschriftlich, mit Ort, Datum und Unterschrift – oder notariell.
Was spricht für ein notarielles Testament?
Es ist rechtssicherer, schwerer anfechtbar und spart den Erbschein.
Was sollte im Testament stehen?
Wer erbt was, in klarer, eindeutiger Sprache.
Kann ein Testament Streit vermeiden?
Ja, wenn es verständlich und eindeutig formuliert ist.
Was ist mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung?
Diese ergänzen das Testament, regeln aber die Lebzeiten statt des Todesfalles.