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Umfrage: Was denken die Hamburger:innen über ihre finanzielle Lage?

Adobe Stock / Ulza

Einmal im Jahr befragt der Sparkassenverband die Deutschen zu ihrer finanziellen Lage. Hamburg belegt diesmal den Spitzenplatz.

Mit Blick auf die persönliche finanzielle Lage sind aktuell viele eher pessimistisch. Im „Vermögensbarometer 2023“, einer Umfrage des Deutschen Sparkassen und Giroverbands (DSGV), bewerten mehr als ein Viertel der Befragten (26%) ihre eigene finanzielle Situation als (eher) schlecht. 2022 waren es noch 22%.

Aber trotz dieser Krisenstimmung rechnen 33% der Befragten auf längere Sicht mit einer Verbesserung der finanziellen Situation. Lediglich jeder Vierte geht von einer Verschlechterung aus. Das ist deutlich optimistischer als in der Umfrage im Vorjahr. Je jünger die Befragten, desto optimistischer sind sie gestimmt. Im kommenden halben Jahr erwarten 42% der 14- bis 29-jährigen eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation. Mittelfristig rechnen sogar 63% mit einer Verbesserung.

Hamburger:innen im Bundesvergleich am zuversichtlichsten

43% (Vorjahr: 40%) der befragten Hamburger:innen gehen von einer Verbesserung ihrer finanziellen Lage den kommenden zwei Jahren aus. Hamburg belegt damit den Spitzenplatz in Deutschland. In Sachsen, dem Schlusslicht, sind es gerade einmal 27% (Bundesschnitt: 33%). Von einer verschlechterten Lage gehen hingegen nur 22% der Hamburger:innen aus – der drittniedrigste Wert aller Bundesländer.

Einmal im Jahr fragt der Sparkassenverband, wie zufrieden die Deutschen mit ihren Finanzen sind. Hamburg belegt diesmal den Spitzenplatz.

Zurückhaltung beim Konsum

Der Preisanstieg ist für die Mehrheit der Deutschen weiter eine große Herausforderung. Ob gestiegene Energiekosten oder höhere Preise für Lebensmittel – die Sorge vor dem Kaufkraftverlust wächst. 2022 waren 18% der Ansicht, dass sie sich wegen der hohen Inflation im Alltagsleben im größeren Umfang einschränken müssen. 2023 waren es schon 22% (Hamburg: 26%). In Zukunft wollen sich die Befragten hingegen weniger einschränken. 39% der Befragten wollen künftig weniger konsumieren. 2022 waren es noch 46%.

57% der Befragten machen sich Gedanken, wie es mit ihren Ersparnissen weitergeht. Die Inflation bleibt dabei mit weitem Abstand die dominierende Sorge. Trotzdem wollen 47% der Befragten ihr Sparverhalten nicht ändern. 53% reagieren aktiv und planen Veränderungen. So erklären 24%, bereits mehr zu sparen oder künftig mehr sparen zu wollen. 8% haben oder werden andere Anlageprodukte wählen. Für 21% sind die aktuellen Entwicklungen ein Grund, weniger zu sparen.

Altersvorsorge im Blick behalten

Das wirkt sich auch auf die Altersvorsorge aus. Zwar haben 58% der Befragten finanzielle Maßnahmen für den Ruhestand getroffen oder planen dies zu tun. Doch 23% sehen sich dazu nicht in der Lage. Und auch von jenen, die vorsorgen können, zweifeln 38% an der finanziellen Absicherung im Alter oder halten es für ausgeschlossen, sie zu erreichen. Entsprechend steigt die Sorge vor Altersarmut.

Bei den Sparzielen der Hamburger:innen liegt laut Haspa-Trendbarometer der Notgroschen für unerwartete Ausgaben weiterhin auf Platz 1. Es folgen das Sparen auf den nächsten Urlaub und für die Altersvorsorge. „Wer dazu in der Lage ist, sollte sich um seine eigenen Finanzen kümmern und vorsorgen“, rät Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang. „Vorsorge war noch nie so wichtig wie heute. Sonst droht später Altersarmut. Fondssparen ist eine sehr gute Möglichkeit auch mit geringen Beträgen langfristig ein kleines Vermögen aufzubauen und breit gestreut in den Aktienmarkt einzusteigen. Auch bei Festgeldanlagen gibt es attraktive Angebote. Wichtig ist, bereits in jungen Jahren mit dem Sparen anzufangen und dies dann regelmäßig zu tun.“

Für das Vermögensbarometer hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Sommer 2023 mehr als 4.800 Menschen ab dem Alter von 14 Jahren zu Geld und Finanzen befragt. Auf jedes Bundesland entfallen mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.