⍟ Letztes Update: September 2025. Unser Artikel bleibt aktuell, damit du alle wichtigen Informationen rund um die Riester-Rente jederzeit findest.
Riester-Rente: Short Facts im Überblick
- Mit einer Riester-Rente kannst du mithilfe von staatlichen Zulagen fürs Alter vorsorgen.
- Die Zulagen belaufen sich auf 175 € Grundzulage pro Jahr, bis zu 300 € pro Kind und 200 € Berufseinsteigerbonus.
- Zusätzlich kannst du die Zulagen bis zu einem Betrag von 2.100 € im Jahr als Sonderausgabe steuerlich absetzen.
- Zu den Nachteilen zählen unter anderem die hohen Abschluss- und Verwaltungskosten, sowie geringe Renditechancen.
Inhalte im Überblick
Was ist die Riester-Rente?
Die sogenannte Riester-Rente ist eine Form der privaten Altersvorsorge, die vom Staat mit Zulagen gefördert wird. Sie wurde vor allem deshalb ins Leben gerufen, um Einschnitten in der gesetzlichen Rentenversorgung, auch als Rentenlücke bekannt, vorzubeugen. Wenn du riesterst, erhältst du im Alter zusätzliche Rentenzahlungen, die dabei helfen können, Ausgaben wie Lebensmittel, Unterhaltung des Autos oder auch Reisen, besser finanzieren zu können.
Davon wollen viele Sparer:innen profitieren: Stand September 2025 gibt es in Deutschland über 10 Millionen aktive Riester-Verträge.
Der Ursprungsgedanke eines Riester-Vertrags ist es, sich das Guthaben im Alter als monatliche, lebenslange Rente auszahlen zu lassen. Deshalb ist die Riester-Rentenversicherung die klassischste Variante. Da allerdings auch eine selbstgenutzte Immobilie eine sinnvolle Möglichkeit der Altersvorsorge sein kann, zahlt der Staat auch hier eine staatliche, beziehungsweise stattliche Förderung.
Diese Variante nennt sich Wohn-Riester. Hierbei wird beim Kauf einer Immobilie das Riester-Guthaben entnommen und die Förderung dazu verwendet, das Darlehen schneller zurückzuzahlen.
Wie funktioniert die Förderung und wer profitiert?
Arbeitnehmer:innen, aber auch versicherungspflichtige Selbstständige wie Handwerker:innen oder auch Lehrer:innen können von einer Riester-Rente profitieren. Zu weiteren Personengruppen, die Anspruch auf eine Förderung haben, zählen unter anderem:
Wer Riester-Zulagen erhalten möchte, muss außerdem Beträge in Höhe von mindestens 4 % des Bruttoeinkommens des Vorjahres einzahlen. Geringverdiener:innen, wie zum Beispiel 556 €-Jobber:in, müssen bloß mindestens den Sockelbetrag in Höhe von 60 € pro Jahr einzahlen, um die volle Zulage zu erhalten.
Riester-Verträge erlangen für Sparer:innen vor allem durch die staatlichen Zulagen an Attraktivität. Insbesondere Familien, aber auch Personen mit geringem Einkommen, profitieren von den Zulagen. Die staatliche Förderung splittet sich dabei in verschiedene Formen auf.
Staatliche Zulage
Der Staat stockt die Einzahlungen der Kund:innen auf. Die Zulagen setzen sich dabei aus einer Grund- und einer Kinderzulage zusammen:
- Jährliche Grundzulage: 175 €
- Kinderzulage: 300 € pro Kind und Jahr
Der Staat überweist die Förderungen direkt auf den Riester-Vertrag. Gut zu wissen: Der Anspruch auf die Kinderzulage erlischt zusammen mit dem Anspruch auf Kindergeld. Wird also kein Kindergeld mehr bezogen, entfällt auch der Anspruch auf die Kinderzulage.
Berufseinsteiger-Bonus
Junge Sparer:innen bis zum 25. Lebensjahr können besonders von einem Riester-Renten-Vertrag profitieren, denn sie erhalten neben den Riester-Zulagen einen einmaligen Bonus von 200 €.
Steuerersparnis
Neben der Zahlung von Zulagen gewährt der Gesetzgeber zusätzlich auch noch steuerliche Vergünstigungen in der Ansparphase. Denn Riester-Beiträge und auch die dazugehörigen Zulagen können bis zu einem Betrag von 2.100 € im Jahr als Sonderausgabe steuerlich abgesetzt werden.
Dieser Steuervorteil hängt dabei vom persönlichen Einkommenssteuersatz und der Höhe der jährlichen Einzahlungen in den Vertrag ab.
Lohnt sich eine Riester-Rente noch? Diese Chancen und Kritik gibt es
Eine Riester-Rente kann durch die staatlichen Zuschüsse vor allem für Familien und Geringverdiener:innen eine sinnvolle Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung sein. Denn selbst wenn man nur in der Lage ist, den Mindestbeitrag von 60 € pro Jahr zu zahlen, erhält man großzügige Zuschüsse. Ein weiterer Vorteil für Geringverdienende: Wer später mal auf Grundsicherung im Alter angewiesen sein sollte, darf sich zusätzlich seine private Altersvorsorge auszahlen lassen. Seit dem Jahr 2018 gilt: 100 € der privaten Altersvorsorge bleiben anrechnungsfrei. Übersteigen die Einkünfte diesen Betrag, bleiben weitere 30 % anrechnungsfrei.
Nachteile und Risiken einer Riester-Rente
Menschen mit Vorerkrankungen und einer eher niedrigen Lebenserwartung sollten sich allerdings den Abschluss eines Riester-Vertrages gut überlegen. Denn zum einen ist eine Riester-Rente eine Wette auf das Alter: in den meisten Fällen bekommt man das eingezahlte Kapital nur wieder heraus, wenn man über 85 Jahre alt wird. Damit hat man zwar die Sicherheit, bis ans Lebensende versorgt zu sein, erreicht man allerdings kein hohes Alter, hat man mit dem Riester-Vertrag große Verluste gemacht. Zudem sind Ansprüche aus einer Riester-Rente nur sehr schwer vererbbar.
Zu den häufigsten Nachteilen der Riester-Rente zählen außerdem:
- In der Auszahlungsphase ist eine Riester-Rente voll steuerpflichtig
- Je nach Anbieter und Produktart können die Abschluss- und Verwaltungskosten sehr hoch sein
- Sparer:innen müssen den Vertrag sorgfältig im Blick behalten, denn bei Gehaltssprüngen, Nachwuchs oder ähnlichem muss der Vertrag angepasst und die Zulagen neu beantragt werden
- Das Geld ist gebunden und nur für die Altersvorsorge zu verwenden. Wer das Guthaben doch für etwas anderes verwenden möchte, muss die Zulagen und den Steuervorteil zurückzahlen
- Eine Riester-Rente bietet kaum Renditechancen

Riester-Rente: Kündigen, wechseln oder behalten?
Die Riester-Rente ist als lebenslange Rente gedacht. Sie startet, sobald du dein vertraglich vereinbartes Rentenalter erreichst, und unterstützt dich dabei, mögliche Versorgungslücken zu schließen. Der Staat belohnt dein Engagement als Sparer:in, indem er deine Sparbeträge bezuschusst.
Kündigst du deinen Riester-Vertrag, ändern sich die Voraussetzungen. Dein Geld dient dann nämlich nicht mehr der Altersvorsorge und du verlierst deinen Anspruch auf staatliche Förderung. Bevor du dich also für diesen Schritt entscheidest, prüfe zunächst, ob nicht eine der Alternativen für dich infrage kommt.
Achtung bei Schulden!
Dein Riester-Vermögen unterliegt normalerweise einem Pfändungsschutz, der greift, sobald du staatliche Förderung auf deinen Riester-Vertrag beantragst. Kündigst du deine Riester-Rente, entfällt dieser Schutz und dein Kapital kann gepfändet werden.
Was sind die Alternativen zur Riester-Rente?
Die Vielzahl an möglichen Nachteilen einer Riester-Rente ist der Grund dafür, dass sich viele Versicherte andere Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge wünschen. So können beispielsweise mit dem Kauf von Rentenpunkten die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung aufgestockt werden. Auch eine Rürup-Rente oder eine betriebliche Altersvorsorge können eine Alternative zum Riester-Sparen sein.
Wenn Versicherte ihre Altersvorsorge selbst in die Hand, und privat vorsorgen wollen, eignen sich dafür beispielsweise ein Festgeldkonto, diverse Anleihen, oder für risikofreudigere Anleger:innen auch ein Wertpapiersparplan, um mit Aktien für das Alter vorzusorgen.
Dabei gilt: Der Aktienmarkt ist spürbaren Schwankungen unterlegen, die sich stark auf dein Vermögen auswirken können. Im schlechtesten Fall kannst du deine Altersvorsorge auch verlieren. Informiere dich also im Vorfeld am besten bei der Bankberater:in deines Vertrauens.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist die Riester-Rente?
Die Riester-Rente ist ein staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt, bei dem Sparer:innen Zulagen und Steuervorteile erhalten, wenn sie regelmäßig einzahlen.
Wer kann riestern?
Grundsätzlich alle gesetzlich rentenversicherten Personen. Also Angestellte, Beamte oder pflichtversicherte Selbstständige.
Lohnt sich Riester noch?
Das hängt stark von der individuellen Situation ab. Die Förderung kann attraktiv sein, aber hohe Kosten und niedrige Garantieleistungen schmälern die Rendite.
Welche Förderungen gibt es bei der Riester-Rente?
Bis zu 175 € Grundzulage pro Jahr und bis zu 300 € pro Kind. Dazu kommt ein möglicher Steuervorteil über den Sonderausgabenabzug.
Kann ich meinen Riestervertrag kündigen?
Ja, aber mit Nachteilen: Du verlierst staatliche Zulagen und musst sie zurückzahlen. Eine beitragsfreie Stellung oder Umwandlung kann sinnvoller sein.

 
 



