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Was sind Aktien? Alles, was du wissen musst, bevor du investierst

sicheres Online-Banking: Ein Mann sitz mit einem Handy und einem Laptop am Tisch Unsplash / Jason Briscoe

Der Wertpapierhandel bietet verschiedene Möglichkeiten, um in Finanzmärkten zu investieren oder zu spekulieren. Dabei gibt es zahlreiche Instrumente wie Aktien, Anleihen, Fonds oder ETF, die jeweils ihre eigenen Merkmale, Chancen und Risiken haben. Was du alles beachten musst, bevor du selbst in Aktien investierst, verraten wir dir hier.

Du stellst dir ständig die Frage: Was sind Aktien? Hier die Antwort: Aktien sind Wertpapiere, die dokumentieren, welchen Anteil du an einem Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) erworben hast. Bevor du mit dem Handel von Wertpapieren beginnst, solltest du dich gründlich informieren, eine klare Strategie entwickeln und nur Geld einsetzen, das du auch wirklich übrig hast. Um langfristig erfolgreich zu sein, brauchst du Disziplin, Geduld und Wissen. Dazu gehört auch, dass du dich regelmäßig über die Entwicklungen an den Finanzmärkten, in der Wirtschaft und in der Politik informierst. Es kann daher sinnvoll sein, sich im Vorfeld umfassend beraten zu lassen und gegebenenfalls die Vermögensverwaltung in professionelle Hände zu legen.

Die wichtigsten Arten von Aktien: Stammaktien und Vorzugsaktien

Es gibt verschiedene Arten von Aktien, die wichtigsten sind Stammaktien und Vorzugsaktien.

Stammaktien sind am weitesten verbreitet. Sie geben dir das Recht, an der Hauptversammlung der AG teilzunehmen und dort über wichtige Entscheidungen abzustimmen. Außerdem hast du Anspruch auf einen Anteil am Gewinn des Unternehmens, wenn eine Gewinnausschüttung vorgesehen ist. Diese Ausschüttung nennt man Dividende. Vorzugsaktien sind Aktien, die gegenüber den Stammaktionären bestimmte Vorteile bieten, zum Beispiel eine höhere oder garantierte Dividende oder ein bevorzugtes Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen. Im Gegenzug verzichtest du auf das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Vorzugsaktien sind oft durch ein ‚V‘ im Namen gekennzeichnet.

Das bedeutet Aktienhandel

Der Aktienhandel ist der Kauf und Verkauf von Aktien an der Börse oder außerbörslich. Der Handel kann dabei verschiedene Ziele verfolgen, wie zum Beispiel das Erzielen von Kursgewinnen, das Generieren von Dividendeneinnahmen oder das bewusste Spekulieren auf Kursschwankungen. Das Aktiengeschäft erfordert ein gewisses Maß an Fachwissen, Erfahrung und Disziplin, um erfolgreich zu sein. Außerdem ist der Aktienhandel mit verschiedenen Risiken verbunden, die man kennen und berücksichtigen sollte.

Das Risiko beim Handel mit Wertpapieren besteht darin, dass man sein eingesetztes Geld ganz oder teilweise verlieren kann, wenn der Aktienkurs fällt, das Unternehmen zahlungsunfähig wird oder die erwartete Gewinnausschüttung nicht oder nicht in der erwarteten Höhe eintritt. Das Risiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Unternehmensrisiko, dem Branchenrisiko, dem Länderrisiko, dem Marktrisiko oder dem Währungsrisiko (Mehr unter dem Punkt ‚Risiken im Überblick‚). Externe Ereignisse wie politische Krisen, Naturkatastrophen oder Pandemien können das Risiko erhöhen. Anlagen in Wertpapieren ohne Risiko gibt es nicht, aber das Risiko kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden, wie zum Beispiel:

Diversifikation: Verteile dein Geld auf verschiedene Aktien, Branchen und Länder, um das Risiko zu streuen. So kannst du das Verlustrisiko einzelner Aktien oder Märkte verringern. Eine einfache Möglichkeit zu diversifizieren, ist die Anlage in Aktien-ETFs, die einen ganzen Index oder Markt abbilden.Analyse: Informiere dich vor dem Kauf oder Verkauf einer Aktie gründlich über das Unternehmen, die Branche und den Markt. Wie hat sich der Aktienkurs in den vergangenen Jahren entwickelt? Wo steht die Aktie heute? Steige ich hoch oder niedrig ein? Sind Maßnahmen oder Ereignisse absehbar, die Einfluss auf die Aktien haben können? Mache ich Gewinn oder Verlust, wenn ich jetzt aussteige? Durch eine gute Analyse können die Chancen und Risiken einer Aktie besser eingeschätzt werden.
Strategie: Das bedeutet, dass du dir ein klares Ziel, eine klare Methode und klare Regeln für dein Börsengeschäft setzt. So kannst du dich vor emotionalen Fehlentscheidungen, unüberlegten Aktionen oder unerwarteten Ereignissen besser schützen. Eine einfache Strategie ist die Buy-and-Hold-Strategie, bei der man gut bewertete Aktien kauft und lange hält, um die Chance eines langfristigen Wachstums nutzen und dadurch profitieren zu können.Liquidität: Investiere nur so viel Geld in Aktien, wie du wirklich entbehren kannst. Du solltest das Geld frei zur Verfügung haben und wenn es weg sein sollte, wäre das natürlich sehr ärgerlich, aber nicht dein kompletter Ruin. Auf diese Weise bleibst du entspannt, auch wenn die Kurse mal in den Keller gehen sollten, weil du nicht verkaufen musst. Einen Kredit aufzunehmen, um in Wertpapiere zu investieren, ist tabu.
Zeit: Das Investment in Wertpapiere sollte langfristig angelegt sein. Denn da der Aktienmarkt Schwankungen unterliegt, besteht die Chance, dass das Auf und Ab über die Jahre ausgeglichen werden kann. Eine Faustregel: nur Aktien kaufen, die du mindestens 5 Jahre halten willst.

Tipp: Faustregeln sind gut, kompetente Beratung ist besser. Neben individuellen Beratungsterminen bietet die Haspa regelmäßig Veranstaltungen rund um Aktien, Fonds und ETFs an. Schau gern mal online unter www.haspa-veranstaltungen.de nach.

Der Handel mit Aktien kann auf verschiedene Arten erfolgen 

Börsenhandel: Das ist der Handel von Aktien an der Börse, zum Beispiel an der Frankfurter Börse oder der New York Stock Exchange (NYSE). Der Börsenhandel findet über elektronische Handelsplätze, Broker oder Banken statt. Er hat den Vorteil, dass er transparent, liquide, schnell und sicher ist. Die Nachteile: Er ist kostenpflichtig, zeitgebunden, reguliert und volatil.

Online-Handel: Der Handel mit Aktien über das Internet, zum Beispiel über einen Online-Broker oder eine App. Der Online-Handel erfolgt in der Regel über eine Handelsplattform, die Kurse, Charts, Nachrichten, Analysen, Orderbuch, Depot und Abwicklung bietet. Der Online-Handel hat den Vorteil, dass er bequem, schnell, einfach, kostengünstig und mobil ist. Allerdings hat er den Nachteil, dass er abhängig, komplex, riskant und manipulativ sein kann.

Der Aktienhandel kann mit verschiedenen Kosten verbunden sein, die du kennen und berücksichtigen solltest. Zu den wichtigsten Kosten gehören:

TransaktionskostenDepotkostenSteuern
Sie fallen beim Kauf oder Verkauf von Aktien an, wie zum Beispiel die Ordergebühr, die Spreadkosten, Ausgabe-aufschläge oder die Maklerprovision. Die Transaktionskosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Handelsplatz, der Orderart, dem Ordervolumen oder dem Kontomodell. Sie können je nach Anbieter variieren.Das sind die Kosten für die Bereitstellung und Verwaltung deines Depots Die Depotkosten varieren je nach Anbieter.Auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder realisierte Gewinne aus dem Aktienhandel werden grundsätzlich vom Staat Steuern erhoben. Die Abgeltungssteuer liegt bei 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Sie wird direkt von der Bank an das Finanzamt abgeführt. Die steuerliche Behandlung hängt von deinen persönlichen Verhältnissen sowie den aktuellen und künftigen gesetzlichen Regelungen ab. Details zu Steuerpflicht, Steuerarten und ähnlichen Themen klärst du am besten direkt mit einer Steuerberatungskanzlei, einem Lohnsteuerhilfeverein oder deinem Finanzamt. 

Vorteile und Nachteile von Aktien

Aktien haben verschiedene Vorteile und Nachteile, die du kennen solltest, bevor du dich für diese Anlageform entscheidest. Zu den Vorteilen gehören unter anderem:

  • Haftungsbeschränkung: Die Aktionär:innen haften nur mit ihrem eingesetzten Kapital für die Verbindlichkeiten der AG. Das heißt, sie können nicht mehr als den Wert ihrer Aktien verlieren, wenn die AG insolvent wird oder hohe Schulden hat.
  • Übertragbarkeit: Die Aktien sind in der Regel frei handelbar und können an der Börse oder außerbörslich gekauft oder verkauft werden. Dies ermöglicht den Aktionär:innen, ihre Aktien je nach Marktlage und persönlicher Situation zu veräußern oder zu erwerben. Außerdem können die Aktien als Schenkung oder Erbschaft weitergegeben werden.

Zu den Nachteilen von Aktien gehören u. a.:

  • Kursrisiken: Die Aktienkurse unterliegen ständigen Schwankungen, die von vielen Faktoren abhängen. Dazu gehören z. B. Geschäftsentwicklung, Konjunktur, Zinspolitik, Nachfrage und Angebot, Stimmung der Anlegenden oder das allgemeine Marktgeschehen. Dies bedeutet, dass der Wert der Aktien steigen oder fallen kann, ohne dass dies direkt mit der Leistung der AG zusammenhängt. Dies erfordert von den Aktieninhaber:innen eine hohe Risikobereitschaft und eine langfristige Perspektive.
  • Gewinnunsicherheit: Die Aktionär:innen haben keinen garantierten Anspruch auf eine Dividende, sondern sind vom Erfolg der AG und den Entscheidungen des Vorstandes abhängig. Wenn die AG keinen oder nur einen geringen Gewinn erzielt, kann sie auf eine Gewinnausschüttung verzichten oder diese gering halten. Dies kann die erwartete Rendite der Aktien schmälern oder auch zu fallenden Kursen führen. Außerdem müssen anfallende Kosten für die Nettorendite berücksichtigt werden. Dazu später mehr. Und einen weiteren Aspekt solltest du im Hinterkopf haben: Einnahmen aus Kapitalerträgen, wozu auch Dividenden und Erlöse aus Aktienverkäufen zählen, sind grundsätzlich steuerpflichtig. Die steuerliche Behandlung hängt von deinen persönlichen Verhältnissen sowie den aktuellen und künftigen gesetzlichen Regelungen ab. 
  • Mitspracherechte: Die Shareholder:innen haben zwar das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen und dort abzustimmen, aber sie haben in der Regel nur wenig Einfluss auf die Geschäftsführung der AG. Diese liegt vor allem beim Vorstand, der vom Aufsichtsrat bestellt und kontrolliert wird. Der Aufsichtsrat wird zwar von den Aktionären gewählt, aber oft von den Großaktionär:innen dominiert, die ihre eigenen Interessen verfolgen.

Risiken im Überblick

Zu den Risiken zählen u. a.:
Kursrisiko: Der Aktienmarkt ist ständig in Bewegung, die Kurse steigen und fallen. Das ist normal. Aufgrund der Schwankungen besteht das Risiko, dass der Aktienkurs fällt und deine Aktie weniger wert ist, als du dafür bezahlt hast. Im schlimmsten Fall geht das Unternehmen in Konkurs und deine Aktie ist gar nichts mehr wert – das Geld ist futsch. Das Kursrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Geschäftslage, der Konjunktur, der Zinspolitik, der Nachfrage und dem Angebot, der Stimmung der Anlegenden oder dem allgemeinen Marktgeschehen. Ein Kursrisiko besteht immer, aber es kann durch Diversifikation, Analyse, Strategie, Liquidität oder Zeit reduziert werden.

Liquiditätsrisiko: Hier geht es nicht um die Liquidität der Anlegenden oder des Unternehmens, sondern um die des Marktes. Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass man eine Aktie nicht zum gewünschten Kurs bzw. gar nicht kaufen oder verkaufen kann. Es hängt davon ab, wie viele Exemplare bestimmter Aktien gerade am Markt verfügbar sind bzw. wie viele Anlegende bereit sind, diese Papiere zu kaufen oder zu verkaufen. Beispiel: Du möchtest gern Aktien des Unternehmens A kaufen, aber es stehen keine zur Verfügung. Oder, was für dich wesentlich schlimmer wäre: Du musst (aus welchen Gründen auch immer) jetzt deine Papiere verkaufen, aber niemand will sie haben – oder nur zu einem sehr geringen Preis, der für dich zu erheblichen Verlusten führen würde.

Terminvereinbarung: Frau am Handy

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Marktrisiko: Neben dem Risiko, dass der Kurs einzelner Aktien fällt, gibt es auch das Risiko, dass der Markt insgesamt fällt. Zum Beispiel, dass der gesamte DAX drastisch verliert. Das Marktrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Konjunktur, der Zinspolitik, der Inflation, der Globalisierung, der Technologie oder der Politik.

Währungsrisiko: Wenn der Wechselkurs zwischen 2 Währungen fällt, könntest du Geld verlieren. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn du in US-amerikanische Werte investiert hast, die in US-Dollar gehandelt werden. Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar schlechter bewertet wird, verliert der Euro an Wert und du müsstest für US-Aktien mehr bezahlen bzw. bekommst bei einem Verkauf weniger in Euro ausgezahlt. Das Währungsrisiko hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Zinsdifferenz, der Inflationsdifferenz, der Handelsbilanz, der Leistungsbilanz, der Staatsverschuldung oder der Wirtschaftslage. 

Zinsrisiko: Steigende oder fallenden Zinsen können Auswirkungen auf dein Investment haben. Welche konkret, hängt von deinem Produkt und den damit verbundenen Regelungen ab.

Emittentenrisiko: Ein Emittent ist ein Unternehmen oder ein Staat, das bzw. der eine Anleihe ausgibt. Wenn die Bonität ins Wanken gerät, können die (Rück-) Zahlungsverpflichtungen nicht mehr oder nicht vollständig erfüllt werden. Im schlimmsten Fall kommt es zur Pleite und das Geld ist zum großen Teil oder auch ganz futsch. Deshalb solltest du dir vor dem Kauf einer Anleihe genau anschauen, wem du hier dein Geld leihst. Während Deutschland als eines der kreditwürdigsten Länder der Welt gilt, mussten manche Anlegenden während der Finanzkrise leidvoll ansehen, wie zum Beispiel ihre vermeintlich gut verzinsten Anleihen von Griechenland nach einem Schuldenschnitt plötzlich nicht mehr so viel wert waren.

Wie du dein Vermögen weiter strukturieren kannst

Wenn du neugierig bist, welche Anlagemöglichkeiten dir zur Verfügung stehen, bist du hier genau richtig! In folgenden Artikeln erhältst du einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, dein Geld anzulegen.

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