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Zukunftsmacher für Hamburg: Die ARCHE in Harburg

747 Studios GmbH

Kostenlose warme Mahlzeiten sind ein wichtiger Pfeiler der ARCHE-Arbeit mit Kindern. Die Haspa Harburg unterstützt das seit vielen Jahren.

Mitten im Phoenix-Viertel liegt die ARCHE Harburg. Sie ist die jüngste von mittlerweile 5 Hamburger Arche-Einrichtungen. Ihr Umfeld ist ein schwieriges Pflaster mit hoher Kriminalitätsrate, ausgeprägtem Drogenhandel und großer sozialer Not. Im Sommer 2020 ging die Arche hier nach längeren Vorbereitungen an den Start, erheblich erschwert durch Corona. Wenn in Hamburg durchschnittlich jedes 5. Kind von Armut betroffen ist, sind es in Harburg wahrscheinlich noch mehr. Diese Kinder sind in vielfacher Hinsicht benachteiligt und ausgeschlossen. Vielen Eltern fehlt es an Geld für regelmäßige Mahlzeiten, Kleidung und Spielzeug. Kommen dann noch Probleme in der Familie hinzu, sind die Jungen und Mädchen oft völlig auf sich allein gestellt.

Jedes Kind hat ein Recht auf eine unbeschwerte Kindheit

Das Angebot vor Ort richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren. Ungefähr 30 bis 60 von ihnen kommen täglich in die Einrichtung. Die Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien dort basiert auf 6 Bereichen: Freizeitangebote, kostenlose Mahlzeiten, effektive Lernhilfen, nachhaltige Beziehungsarbeit, Feriencamps sowie Hilfen und Beratung für Eltern. Die Räume der Kirchengemeinde Christuskirche neben an können mitgenutzt werden. Das gilt auch für die Küche, doch in diesem Bereich soll neu geplant werden

In der Arche finden Kinder Angebote, die ihre freizeit durch Struktur, Spaß und Wärme bereichern.

Im Phoenix-Viertel ist warmes Essen nicht selbstverständlich

Zu viele Kinder gehen hier ohne Frühstück in die Schule, in zu vielen Familien gehört eine gemeinsame Mahlzeit nicht zum Tagesablauf. Deshalb beginnt für die Kinder in der Arche der Tag meist mit einem kostenlosen Mittagessen. Gesund, vollwertig, ausgewogen – mit ihren Wünschen bestimmen Kinder den Speiseplan mit. Das gemeinsame Essen ist der ideale Moment, um mit ihnen im Gespräch zu sein, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Die Kinder erleben eine Atmosphäre, in der sie sich angenommen und zu Hause fühlen. Sie lernen: Essen und Gemeinschaft gehören zusammen. Der wertschätzende Umgang mit Lebensmitteln wird ihnen vorgelebt, die Umgangsformen bei Tisch werden geübt. Weil in Harburg von Anfang an ein Team von 3 festen Mitarbeiter:innen und einigen Ehrenamtlichen tätig wurde, konnte den Kindern vom Start weg das komplette Arche-Programm angeboten werden. Zunächst an 3, bald darauf an 4 Nachmittagen pro Woche.

Die Haspa und die Archen kennen sich in Hamburg

Über die Peter-Mählmann-Stiftung, die Kinder- und Jugendstiftung der Haspa, wurden seit Jahren schon die Archen in Billstedt und Jenfeld gefördert. Tischtennisplatten und größere Spielgeräte konnten angeschafft werden, Sommerfeste wurden per Spende gesponsert. Für Harburg ist jetzt Andreas Römer von der dortigen Haspa Filiale ganz nah dran: „Zwischen der Arche und meiner Filiale liegen nur ein paar Hundert Meter. Fußläufige Nähe also, aber Nähe zeigt sich auch in unserer gemeinsamen Verbundenheit zum Viertel. Für meine Kollegen und mich ist Engagement hier Ehrensache, schließlich finanziert sich die Arche zu 96 % aus Spenden.“

Gute Nachricht von der Haspa: Die Arche Harburg kann sich über einen finanziellen Zuschuss freuen.
Gute Nachrichten: Andreas Römer von der Haspa in Harburg überreicht wiedermal einen Scheck für wichtige Anschffungen

Tobias Lucht über den Stellenwert der Archen

Arche-Gründer Tobias Lucht betont noch einmal, wie wichtig eine sichere Anlaufstelle für immer mehr Kinder ist. „Allein 2022 mussten wir über 30 % mehr Anfragen als im Jahr davor verzeichnen. In Harburg konnten wir jetzt zum Glück einen weiteren Jugendbereich einrichten. Auch die aktuelle Förderung aus den Mitteln des Haspa LotterieSparen ist zum großen Teil für die Ausstattung dieser Einrichtung verwandt worden. Es wurden Möbel, ein Tresen, Küchengerät und technische Ausstattung angeschafft.“

Der neue Jugendbereich im Phoenix- Vertel wird von 40 bis 60 Teens zwischen 13 und 16 Jahren genutzt. Ein Jugendkeller ist hier entstanden, wo es abends eine warme Mahlzeit gibt und Hilfe bei schulischen Fragen, bei der Suche eines Praktikums oder beim Übergang in einen Beruf geleistet wird. Schwerpunkt ist hier eine Einzelbegleitung, weil viele Jugendliche sich in echten Krisen durch ihr prekäres Familienumfeld, Gewalt oder Kriminalität befinden.

Es ist schön, zu erleben, wie die Arche-Arbeit fruchtet. Tobias Lucht: „Überall in den Archen erleben wir mit, wie die Schwächsten in unserer Gesellschaft durch die Begleitung unserer Betreuer anfangen, innerlich zu wachsen und selbst zu spüren, was in ihnen steckt. Die Fortschritte des Lernens sind in allen Altersstufen zu sehen. Viele der Kleinen sind plötzlich ausgeglichener, die Zahl der Schulabschlüsse bei den Großen steigt stetig. Als Dank für die Unterstützung kommen viele ehemalige Arche-Jugendliche zurück, um nun ihrerseits den Kindern zu helfen. Nicht zu vergessen ist der Freundeskreis Arche. Die ehrenamtlichen Helfer geben Nachhilfe, helfen bei den Hausaufgaben, unterstützen beim Mittagessen oder in der Kleiderkammer. Viele von ihnen helfen der Arche auch durch konstruktives Netzwerken. Etwa bei Veranstaltungen in den Häusern, mit beruflichem Know-how, der Vermittlung von Praktika oder Kontakten zu neuen Unterstützern.“

„Hier entsteht Zukunft, weil das Arche-Team bedürftige Kinder und Jugendliche behutsam auffängt, fördert und ihnen hilft, einen guten Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu finden. Die Arche Harburg hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit ein vertrauensvolles Verhältnis zu vielen Kindern aufzubauen und ihnen eine echte Hilfe im schwierigen Alltag zu sein. Seit Gründung des Harburger Ablegers ist für uns klar, dass wir sie unterstützen wollen. Denn jedes Jahr muss genügend Geld für die vielfältigen Angebote der Arche zusammenkommen. Etwa für den Nachhilfeunterricht, natürlich für die Mittagessen oder das Mutmacher-Projekt für Jugendliche. Für mich persönlich ist das Arche-Konzept ein Zukunftsmacher par excellence.“

Andreas Römer, Haspa Harburg
Zukunftsmacher: Personen, die sich freuen

Gemeinsam für die Zukunft unserer Stadt

Im Magazin „Hamburgs Zukunftsmacher“ stellen wir stellvertretend für viele weitere 18 Projekte aus unserer Region vor, die die Haspa zum Teil bereits seit Jahren fördert.

Text: Uwe Rehkop (rehkopftext)

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Wenn du dich für weitere starke Geschichten aus Hamburg interessierst, solltest du mal bei den anderen Zukunftsmachern vorbeischauen – wie den greenKIDS, der Welcome Werkstatt, dem Afrikanischen Bildungszentrum ARCA, dem Jugendzentrum Kiebitz oder der Silbersack Hood.