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Wohnen in Hamburg-Blankenese: Ein Stück Urlaub an der Elbe

Hamburg Blankenese: Treppenviertel Pixabay/BabuGR

Wer in Hamburg-Blankenese wohnt, darf sich jeden Tag wie im Urlaub fühlen – vorausgesetzt, man verfügt über die entsprechenden finanziellen Mittel. Wir zeigen, was den Stadtteil so besonders macht.

Ein Hauch von Positano an der Elbe: In Hamburg-Blankenese fühlt sich das Leben fast an wie im Luxusörtchen an der Amalfiküste. Hier krallen sich weiße Häuschen malerisch an den Elbhang, statt Straßen führen fast 5.000 Treppenstufen durchs entsprechend genannte Treppenviertel – und ein nicht unerheblicher Teil der rund 14.000 Einwohner genießt den Blick aufs Wasser. 

Die Blankeneserin und ZEIT-Redakteurin Hella Kemper fasst in ihrem Buch “Bekenntnisse einer Elbschwimmerin” das Leben in Hamburgs wohl idyllischstem Stadtteil perfekt zusammen – und erzählt vom morgendlichen Frühschwimmen im Fluss sowie vom Elbstrand als persönlicher Liegewiese und zweitem Kinderzimmer. Vor allem für wohlhabende Familien ist Blankenese einer der mit Abstand beliebtesten Hamburger Stadtteile.

Verkehr und Infrastruktur in Hamburg-Blankenese

Blankenese ist der wohl ungewöhnlichste Stadtteil Hamburgs. Schon wegen seiner Geographie: Eiszeitliche Gletscher haben hohe Hügel vor dem Elbstrand zusammengeschoben. Der Waseberg, Süllberg und Baursberg wirken vom Wasser aus nahezu majestätisch und zählen zu den größten Erhebungen unserer Hansestadt. In der Talsenke zwischen ihnen liegt das besagte Treppenviertel von Blankenese, in welchem sich lediglich eine Straße in wilden Kurven nach unten schlängelt – die restlichen Häuser sind tatsächlich nur über Treppen erreichbar. Die meisten davon sind kleine, schnuckelige und uralte Fischerhäuschen, in denen früher Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbrachten.

Aber auch in den verwinkelten Straßen jenseits des Treppenviertels, die zu den prächtigsten Vilen der Stadt führen, ist der Verkehr nur reduziert möglich. Im öffentlichen Nahverkehr sind deswegen die sogenannten “Bergziegen” im Einsatz – kleine, gelenkige Busse, die spielend durch die engen Gassen manövrieren können. Wer einmal zu Fuß durch Blankenese spaziert ist, merkt den Unterschied: Denn Lärm, Luft- und sonstige städtische Verschmutzung scheint es in diesem Paradies nicht zu geben – und das, obwohl man sich so nahe am Stadtzentrum und urbanen Getöse befindet. Nicht umsonst wollen viele Hamburger:innen hier leben – doch die eigene Immobilie in Blankenese bleibt für die meisten ein Traum.

Hamburg Blankenese: Treppenviertel
Unsplash/Anatol Rurac

Der Blankeneser Bahnhof im Norden des Stadtteils und verbindet das Viertel mit dem Rest der Stadt. Er wurde bereits 1867 eröffnet – und damit der älteste Bahnhof Hamburgs. Radfahrende treten in die Pedale, bis sie am Strand von Övelgönne sind – und nehmen hier die Fähre bis zu den Landungsbrücken. Zahlreiche Praxen und Optiker:innen sind ebenfalls vor Ort, das Blankeneser Kino wartet mit einem anspruchsvollen Filmprogramm auf. In ganz Blankenese gibt es zahlreiche Kitas, sowohl von öffentlichen Trägern als auch durch Elterniniativen betrieben, sowie einen Waldorfkindergarten. Von der Grundschule bis zum Gymnasium sind alle Schulformen vertreten. 

Sport, Kultur und Freizeit in Hamburg-Blankenese

Die Blankeneser Bahnhofstraße mit ihren abgehenden Seitenstraßen und Gassen ist die Flaniermeile von Blankenese. Hier stöberst du in kleinen, feinen Boutiquen wie dem Secondhand-Laden FIFTY:FIFTY, in Interior-Shops wie Riva Living oder in Feinkostläden wie Landmüller. Aber auch Supermärkte und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs prägen das Bild. Bestes aus der Region gibt es auf dem Blankeneser Wochenmarkt, der gleich viermal wöchentlich stattfindet. 

Aufgrund der optimalen Bedingungen direkt vor der Haustür haben sich in Blankenese viele Segelvereine niedergelassen. Viele blicken dabei auf eine lange Tradition zurück: Der Segelclub Rhe zum Beispiel wurde bereits 1855 gegründet und ist der älteste Segelclub Deutschlands. Aber nicht nur zu Wasser, sondern auch an Land sind Kultur und Natur untrennbar miteinander verbunden: Das Falkensteiner Ufer mit seinem Strand und Leuchtturm wird in Sommernächten zur Freiluftbühne. Dann wird hier Musik gemacht, gesungen und von Literaten vorgelesen – fast so wie im Urlaub an einem Strand irgendwo am Mittelmeer.

Auch Park-Hopping ist im grünen Blankenese kein Problem! Goßlers Park und der Hessepark liegen auf dem Baursberg; westlich des Süllberges kannst du vom Schinckels Park über Bismarckstein bis Polterberg spazieren. Von hier aus schlägt der malerische Römische Garten die Brücke zum Waldpark Falkenstein, der sich am Elbufer entlang windet und schließlich in den Sven-Simon-Park mündet. Hier liegt zudem das Puppenmuseum Falkenstein mit einer eindrucksvollen Sammlung aus über 500 Puppen und 60 Puppenhäusern.

Geschichte von Blankenese

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Blankenese im Jahr 1301. Damals gehörte es noch nicht zu Hamburg, sondern zum Landkreis Holstein-Pinneberg, stand also unter dänischer Herrschaft. Doch schon viel früher gab es dort eine Ansiedelung: Auf dem Süllberg stand schon im 11. Jahrhundert eine Burg, in der Raubritter hausten. Später gehörte Blankenese zum Herzogtum Holstein, 1866 fiel es an Preußen. 1919 vergrößerte sich das Dörfchen durch den Zusammenschluss mit Dockenhuden, 1927 wurde es zu Altona eingemeindet. Seit der Eingemeindung Altonas zu Hamburg 1938 bildet es mit Hamburg-Ottensen sowie 12 weiteren Stadtteilen den Bezirk Hamburg-Altona.

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Der Name Blankenese setzt sich höchstwahrscheinlich aus den beiden plattdeutschen Wörtern “blanke“ und „Nese“ zusammen, was so viel wie helle, reine Nase bedeutet. Gemeint war damit wohl eine Landzunge, die bei Flut überspült wurde und bei Ebbe sauber glänzend dalag. Sie wurde jedoch bei einer Sturmflut im 17. Jahrhundert davongerissen.

Hamburg-Blankenese in Zahlen

  • Einwohner:innen: 43.222, davon 53,1 % weiblich und 46,9 % männlich
  • Durchschnittsalter: 47,2 Jahre (Hamburger Durchschnitt: 42,3 Jahre)
  • Einpersonenhaushalte: 45,1 % (Hamburger Durchschnitt: 54,8 %)
  • Haushalte mit Kindern: 20,8 % (Hamburger Durchschnitt: 18 %)
  • Arbeitslosenquote (Stand 2018): 1,7 % (Hamburger Durchschnitt: 5,3 %)

Falls nicht anders gekennzeichnet: Stand 31.12.2022