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Pixabay / analogicus

Photovoltaik für Einfamilienhaus, Garage & Balkon Welche PV-Anlage brauche ich?

Photovoltaik kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, wenn du bei deinen Stromkosten sparen willst. Nicht mehr nur für Eigenheimbesitzer:innen, auch Mieter:innen haben dank Mini-PV auf dem Balkon die Chance auf selbst generierten Solarstrom. Egal ob Photovoltaik für Einfamilienhäuser, als Ergänzung auf Carport oder Garage oder als Balkonkraftwerk, in diesem Artikel erfährst du, was am besten zu dir passt.

Photovoltaikanlagen fürs Haus, Garage & Balkon: Short Facts im Überblick

  • Einfamilienhaus: 7–15 kWp üblich, hohe Eigenverbrauchsquote, mit Speicher
  • Garage: 2–5 kWp möglich, sinnvoll zur Ergänzung oder für Wallboxen
  • Balkon: Mini-PV-Anlage oder auch Balkonkraftwerk (bis 600 W), günstige Einstiegslösung für Mieter:innen
  • Rechtliches: Anmeldung beim Netzbetreiber Pflicht, Steuerbefreiung bis 30 kWp
  • Förderung: Derzeit keine staatliche Förderung vorhanden, jedoch Einspeisevergütung sowie Steuererleichterung bei Anlagen bis 30 kWp (Umsatz- und Einkommensteuer befreit)
  • Amortisation: Hausdachanlagen ca. 8–12 Jahre, Balkonkraftwerke ca. 3–5 Jahre

Einspeisen, Eigenverbrauch oder Stromspeicher: Warum lohnt sich eine PV-Anlage?

Steigende Energiepreise und Klimakrise haben die Photovoltaikanlage in den letzten Jahren sehr attraktiv gemacht. Während PV-Anlagen oftmals nur auf Eigenheimen zu finden waren, werden heute auch Garagendächer, Carports oder Balkone genutzt, um Strom zu erzeugen. Es gilt: Fast jede Dachfläche oder freie Fassadenfläche kann in eine Energiequelle verwandelt werden.

Die Vorteile sind dabei klar: Haushalte können Stromkosten senken, sich unabhängiger vom öffentlichen Netz machen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Moderne Solarmodule sind langlebig, leistungsfähig und im Vergleich zu früher deutlich günstiger. Dadurch werden Investitionen auch für kleinere Flächen wirtschaftlich.

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PV-Anlage auf dem Einfamilienhaus: Der Standard mit der größten Wirkung

Die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus ist nach wie vor die häufigste Form der privaten Stromerzeugung. Eigenheime bieten in der Regel ausreichend Dachfläche, sodass auch größere Anlagen installiert werden können.

Typische Dimensionierung der PV-Anlage für ein Einfamilienhaus

  • 5–7 kWp: Für kleinere Haushalte mit 2–3 Personen
  • 8–12 kWp: Für Familien mit 4 Personen; bei einem Standardstromverbrauch
  • 12–15 kWp: Für Haushalte mit Wärmepumpe oder Elektroauto

Je nach Dachausrichtung erzeugt eine 10 kWp Anlage jährlich etwa 9.500 kWh. Davon lassen sich mit Speicher rund 60 bis 80 % im Haushalt selbst nutzen.

Vorteile einer Solaranlage fürs Einfamilienhaus

  1. Hohe Stromkosteneinsparung: Bis zu 60 % weniger Netzbezug
  2. Flexibilität: Kombination mit Speicher, Wärmepumpe oder Wallbox möglich
  3. Steuerliche Vorteile: Umsatzsteuerbefreiung bis 30 kWp seit 2023
  4. Langfristige Sicherheit: Kalkulierbare Energiepreise über 20 Jahre
Haus versichern, PV versichern: Photovoltaik, Solarpanele auf Spitzdach
S-Com / Westend61 GmbH / Fotomaschinist

Unterschätzte Flächen nutzen: Solarmodule auf der Garage

Viele Garagen- oder Carportbesitzer:innen wissen nicht, dass auch diese Dächer ein geeigneter Standort für Solarmodule sind. Besonders Flachdächer lassen sich durch eine flexible Aufständerung optimal nutzen.

Eine Photovoltaikanlage auf der Garage eignet sich vor allem dann, wenn das Hausdach verschattet ist oder die Dachfläche bereits ausgereizt wurde. Selbst kleinere Garagendächer können etwa 2–5 kWp aufnehmen. Genug, um Strom für die Grundlast oder das Elektroauto zu liefern.

Fragst du dich, für welche Solarmodule du dich am besten entscheiden solltest? Dann schau mal in unserem entsprechenden Artikel vorbei: PV-Module Unterschiede.

Worauf achten bei Garagen- oder Carportmontage?

  • Tragfähigkeit prüfen (Module + Montagesystem wiegen rund 15–20 kg/m²)
  • Verschattung durch Bäume oder Nachbarhäuser vermeiden
  • Anschlussmöglichkeit an Hausstrom oder Wallbox sicherstellen

Der Nutzen im Überblick

  • Direktverbrauch für Werkstatt oder Haushaltsgeräte
  • Ergänzung zur Hausanlage, um Autarkie zu erhöhen
  • Mobilität: ideal für die Versorgung einer Wallbox
VergleichskriteriumHausdachGaragendach
Dachflächegroß, 50–100 m²klein, 15–30 m²
Typische Anlagengröße7–15 kWp2–5 kWp
Wirtschaftlichkeitsehr hochmittel, aber nützlich
NutzungsmöglichkeitenStrom + Speicher + EVZusatzfläche, Wallbox

Einstieg mit Mini-PV-Anlage: Photovoltaik für Balkon & Mietwohnungen 

Auch ohne eigenes Dach ist die Stromproduktion möglich. Mini-PV-Anlagen (besser bekannt als Balkonkraftwerke) sind die einfachste Form des Einstiegs.

Ein Balkonkraftwerk besteht meist aus ein bis 2 Solarmodulen und einem Mikrowechselrichter. Der Anschluss erfolgt über eine Steckdose direkt in das Hausnetz. Dadurch können Kleingeräte wie Kühlschrank, Router oder Beleuchtung mit Solarstrom versorgt werden. Alles zum Ertrag eines Balkonkraftwerks haben wir dir im gesonderten Artikel zusammengestellt.

Eckdaten einer Balkon-PV-Anlage

  • Leistung: 300–600 Watt (seit 2024 bis 800 Watt erlaubt)
  • Jahresertrag: 200–600 kWh, abhängig von Ausrichtung und Standort
  • Kosten: ab 500 €, amortisiert in etwa 3–5 Jahren

Deine Vorteile als Mieter:in

  1. Schneller Einstieg ohne große Umbauten
  2. Vergleichsweise kurze Amortisationszeit
  3. Flexibel einsetzbar: Auch bei Umzug wiederverwendbar

Gerade für Mieter:innen ist die Balkon-PV ein entscheidender Schritt, um aktiv an der Energiewende teilzunehmen und teuren Netzstrom einzusparen.

Mann bringt ein Balkonkraftwerk an
S-Com

Rechtliche Rahmenbedingungen für Photovoltaik 2025

Egal ob Einfamilienhaus, Garage oder Balkon: Betreiber:innen müssen bestimmte Vorgaben beachten.

  • Anmeldung: Die Anmeldung beim Marktstammdatenregister ist 2025 für alle Betreiber:innen von Photovoltaikanlagen, einschließlich Balkonkraftwerken, verpflichtend. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist je nach Anlagenart weiterhin relevant und dient auch dem Anspruch auf Einspeisevergütung.
  • VDE-Normen: Die Einhaltung von technischen Richtlinien (insbesondere VDE-Normen) zum Netz- und Personenschutz bleibt obligatorisch, sowohl für die Installation als auch für den Betrieb der PV-Anlagen. Diese sichern die Kompatibilität und Sicherheit im Stromnetz.
  • Steuerliche Befreiung: Seit 2023 sind private PV-Anlagen bis einschließlich 30 kWp Leistung auf Wohngebäuden von der Einkommensteuer und Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) befreit. Diese Regelung gilt auch weiterhin in 2025.
  • Mietwohnungen: Für bauliche Veränderungen, etwa die Anbringung von Balkonkraftwerken, braucht man die Zustimmung der Vermietung, wenn optische oder strukturelle Eingriffe vorgenommen werden, die das Mietobjekt verändern.
  • Solarspitzengesetz und Netzstabilität: Ab 2025 gelten neue Vorgaben durch das Solarspitzengesetz; z.B. ist die Fernsteuerbarkeit von Anlagen ab 100 kWp Pflicht. Bei negativen Börsenstrompreisen entfällt die Einspeisevergütung für neue Anlagen.
  • Smart Meter Pflicht: Es werden schrittweise intelligente Messsysteme (Smart Meter) und Steuerboxen vorgeschrieben, mit Übergangsfristen für bestehende Anlagen.
  • Solarpflicht: In mehreren Bundesländern ist bei Neubauten die Installation einer PV-Anlage seit 2025 verpflichtend.

Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage? Preise, Förderung & Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für Photovoltaikanlagen hängen von Größe, Ausstattung und Installationsaufwand ab. Während Dachanlagen aufgrund der größeren Fläche günstiger pro Kilowattstunde sind, schlagen kleine Garagenanlagen etwas stärker zu Buche. Mini-PV-Systeme bleiben die günstigste Variante, um einzusteigen.

AnlagetypTypische GrößeKosten pro kWpGesamtkostenAmortisation
Einfamilienhaus7–15 kWpca. 1.200–1.600 €ca. 10.000–20.000 €ca. 8–12 Jahre
Garagendach2–5 kWpca. 1.400–1.800 €ca. 4.000–8.000 €ca. 10–12 Jahre
Balkonkraftwerk0,3–0,6 kWpca. 500–1.000 €ca. 3–5 Jahre

Wichtiger Hinweis: Die Amortisationszeiten können von individuellen Faktoren wie Strompreis, Standort oder Eigenverbrauchsquote beeinflusst werden.

Fördermöglichkeiten für Photovoltaik

In Sachen Förderung für PV-Anlagen (egal, ob groß oder klein) sieht es derzeit auf Bundesebene leider etwas mau aus. Mach dich vor dem Kauf jedoch schlau, ob in deinem Bundesland spezielle Förderangebote verfügbar sind. Aber auch, wenn sich derzeit nichts findet, kannst du neben der eigentlichen Stromersparnis noch andere Vorteile in Anspruch nehmen. So sind alle privaten PV-Anlagen bis 30 kWp seit 2023 von der Umsatzsteuer und der Einkommensteuer befreit (Stand: August 2025).

Weiterhin kannst du für den Anteil des generierten Stroms, den du ins öffentliche Netz einspeist, die sogenannte Einspeisevergütung erhalten. Diese Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist für 20 Jahre plus das Jahr der Inbetriebnahme garantiert. Die Höhe der Vergütung wird zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme festgelegt und bleibt für diesen Zeitraum konstant.

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Mann und Frau bei Bauplanung

Mehr zu den Themen Einspeisen und Eigenverbrauch findest du in den folgenden Artikeln:

Amortisation & Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen

Die Amortisationszeit, also der Zeitraum, bis die Investition durch eingesparte Stromkosten und Einspeisevergütung ausgeglichen ist, liegt in der Regel zwischen 8 und 12 Jahren – je nach Größe der Anlage, Eigenverbrauch und Anlagekosten. In sonnenreicheren Regionen verkürzt sich dieser Zeitraum, aber selbst in Städten wie Hamburg mit durchschnittlich 1.500 Sonnenstunden pro Jahr amortisiert sich eine PV-Anlage oft innerhalb eines Jahrzehnts.

Lohnt sich Photovoltaik auch für dich? Alles zu Amortisation und Wirtschaftlichkeit haben wir dir im entsprechenden Artikel zusammengestellt. Weiterhin könnte der folgende Artikel interessant für dich sein, wenn du ein Elektroauto besitzt oder überlegst, dir eins anzuschaffen: Wallbox mit Solarstrom laden: PV-Überschussladen nachrüsten.

Ist mein Gebäude für Photovoltaik geeignet? Die Voraussetzungen

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich, wenn Eigenverbrauch und Strompreis in einem günstigen Verhältnis stehen. Bei hoher Eigenverbrauchsquote, z. B. durch den Einsatz von Wärmepumpe oder Elektroauto, verkürzt sich die Amortisationszeit erheblich.

Wichtige Einflussfaktoren:

Je mehr selbst erzeugter Strom im eigenen Haushalt genutzt wird, desto schneller rechnet sich die Anlage.

Fazit: Photovoltaik für jede Wohnsituation geeignet

Die Frage „Welche Photovoltaikanlage brauche ich?“ lässt sich 2025 differenziert beantworten. Wer ein eigenes Haus besitzt, erzielt mit einer Dachanlage den größten Effekt. Garagendächer sind ein wertvoller Zusatz, insbesondere wenn sie für die Elektromobilität genutzt werden. Für Mieter:innen bietet sich das Balkonkraftwerk als unkomplizierte und kostengünstige Einstiegsmöglichkeit an.

Die Kombination aus sinkenden Investitionskosten, attraktiven Förderungen und steigenden Strompreisen macht Photovoltaik in fast allen Szenarien wirtschaftlich. Damit ist klar: Solarstrom ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch finanziell ein Gewinn.

Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Photovoltaik für Einfamilienhaus, Garage & Balkon

Brauche ich für ein Einfamilienhaus eine bestimmte Größe der Photovoltaikanlage?

Für ein Einfamilienhaus sind meist 8–12 kWp sinnvoll. Mit Wärmepumpe oder Elektroauto eher 12–15 kWp.

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage auf der Garage?

Ja, eine Photovoltaikanlage auf der Garage kann sich lohnen, wenn die Dachfläche tragfähig ist. Besonders Flachdächer sind mit entsprechender Aufständerung gut geeignet.

Was kostet eine kleine Solaranlage für den Balkon?

Ein Balkonkraftwerk ist meist schon ab 500 € erhältlich.

Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk produziert etwa 200–600 kWh jährlich, ausreichend für Grundlastgeräte im Haushalt.

Nicht einzeln gekennzeichnete Fotos:
• Mann und Frau bei Bauplanung © S-Com | Getty Images | AJ WATTAMANIUK