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Photovoltaik in Hamburg: Lohnt sich eine Solaranlage?

Photovoltaik in Hamburg: Solarmodule auf Hausdach Pixabay / ulleo

Hamburg mag nicht das erste Ziel sein, das einem in den Sinn kommt, wenn man an sonnige Orte denkt. Doch mit fast 2.000 Sonnenstunden pro Jahr fragst du dich vielleicht, ob es sich nicht doch lohnt, eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach zu installieren. In diesem Artikel werden wir das Thema PV-Anlagen in Hamburg etwas genauer betrachten und herausfinden, ob es wirklich rentabel ist, in eine Solaranlage zu investieren. 

Was ist Photovoltaik eigentlich?

Eine Photovoltaikanlage, kurz PV-Anlage, wird auch synonym als Solaranlage bezeichnet. Hiermit kann aus Sonnenstrahlung elektrischer Strom gewonnen werden – basierend auf dem sogenannten photovoltaischen Effekt oder Photoeffekt. Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Das Gute: Bei diesem Prozess entstehen keinerlei schädlichen Stoffe und Emissionen, weshalb diese Form der Stromgewinnung als sehr nachhaltig und umweltfreundlich gilt.

Die Bestandteile einer Photovoltaikanlage

Der wohl prägnanteste Bestandteil einer solchen Solaranlage sind die Solarmodule, die sich oftmals (aber nicht immer) auf dem Hausdach befinden und die Sonnenstrahlen auffangen. Natürlich muss der Strom von dort aber noch über Kabel ins Innere des Hauses gelangen und mithilfe von Wechselrichtern für deine elektrischen Geräte brauchbar gemacht werden. Je nach Bedarf eignet sich zusätzlich ein separater Stromspeicher, um den „grünen Strom“ zu speichern – denn wenn du nachts Strom brauchst, scheint ja bekanntlich keine Sonne.

Photovoltaik in Hamburg: PV Module von hinten auf Dach
PV-Module auf Aufständerung auf einem Dach. | Foto: Haspa-Insider

Die Vorteile von Photovoltaik in Hamburg

Bei steigenden Strompreisen ist eine eigene PV-Anlage eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen. Damit kannst du dich unabhängig von Stromanbietern machen und bei ausreichendem Ertrag über den Selbstverbrauch hinaus einen gewissen Teil deines selbsterzeugten Stroms ins öffentliche Netz einspeisen. Dafür bekommst du dann sogar Geld in Form der sogenannten Einspeisevergütung.

Nicht unerheblich sind hier aber auch die Vorteile für die Natur und ein klimaneutraleres Leben in Hamburg. Gerade zu Zeiten der Klimakrise ist es wichtig auf nachhaltige und erneuerbare Energien umzusteigen. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen entstehen bei der Generierung „grünen Stroms“ mittels Photovoltaik keinerlei Schadstoffe, die sich negativ auf unsere Umwelt auswirken.

Netzeinspeisung und Eigenverbrauch

Auch in Hamburg haben Solaranlagenbesitzer:innen die Möglichkeit, den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Vergütung zu erhalten. Alternativ kannst du den erzeugten Strom selbst verbrauchen, um deine Energiekosten zu senken. Die Wahl zwischen Netzeinspeisung und Eigenverbrauch hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich deiner finanziellen Ziele und der Möglichkeit den erzeugten Solarstrom speichern zu können. Denn je nachdem wie viel Platz dir auf deinem Dach zur Verfügung steht und wie groß deine PV-Anlage ausfällt, kannst du auch einen Teil des Stroms selbst verbrauchen und lediglich den Überschuss ins Netz einspeisen.

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Exkurs: Der Nutzen einer Wallbox

Da es sich rechnerisch eher lohnt, möglichst viel des generierten Stroms für den Eigenverbrauch zu nutzen, anstatt über die Einspeisevergütung zu gehen, mach dir im Vorfeld am besten einmal Gedanken, wie viel Strom du eigentlich verbrauchst.

Fährst du beispielsweise ein Elektroauto – oder denkst über die Anschaffung einer solchen Alternative zum klassischen Benziner nach? Dann könnte das Nachrüsten von PV-Überschussladen für dich sinnvoll sein. Denn den überschüssigen „grünen Strom“ kannst du für eine Wallbox nutzen, über die du dein E-Auto laden kannst. So nutzt du den durch die Sonne erzeugten Strom nicht nur für deine Elektrogeräte im Haus, sondern kannst auch noch bei deiner Fortbewegungsmethode sparen. 

Tipp: Bei The Mobility House kannst du dir als HaspaJoker Kund:in einen Cashback-Vorteil von 2,02 % auf alle Einkäufe sichern – auch auf Wallboxen.

Photovoltaik in Hamburg: Wallbox für Elektroauto
Foto: Unsplash / myenergi

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage in Hamburg?

Die Frage aller Fragen: Lohnt sich Photovoltaik in Hamburg überhaupt? Denn seien wir mal ehrlich: Unser typisches Hamburger Wetter ist doch eher durchwachsen, tendenziell nass und überwiegend ein bisschen pustig. Die Sonnenstunden, die wir hier verzeichnen, haben doch dann bestimmt nicht viel Stromerzeugnis zur Folge, richtig? Falsch! PV kann sich lohnen – auch hier. Klar, der Stromertrag hängt von verschiedenen Faktoren ab und im etwas sonnigeren Süden ist der Ertrag mitunter auch höher, aber das heißt nicht, dass er hier im Norden nicht trotzdem gut sein kann.

Sonnenstunden und Direktstrahlung in Hamburg

Laut Karte des Deutschen Wetterdienstes betrug die Direktstrahlung basierend auf Satellitendaten und Bodenwerten für das Jahr 2022 durchschnittlich um die 700 kWh/m² für Hamburg und Umgebung. Im Vergleich zu Süddeutschland, mit teilweise um die 900 kWh/m², ist das zwar eine deutlich geringere Sonnenstrahlung, dennoch nicht wenig.

Deutlicher erkennt man das, wenn man sich die Sonnenstunden anschaut. Denn auch wenn es uns oftmals gar nicht so viel vorkommt, aber die Sonne in Hamburg siehst du weitaus häufiger, als es den Anschein macht. Laut Wetterkontor verzeichnete unsere Hansestadt in den Monaten August 2022 bis Juli 2023 – gemessen an der durchschnittlichen Sonnenscheindauer in Stunden pro Monat – über 1.800 Sonnenstunden. Und damit lässt sich schon einiges an Strom mittels Photovoltaik in Hamburg gewinnen.

Photovoltaik in Hamburg: Grafik Sonnenscheindauer in Stunden
Die Grafik zeigt die durchschnittliche monatliche Sonnenscheindauer in Stunden in Hamburg für 2022/23. | Grafik: Haspa-Insider; Quelle: wetterkontor.de

Gut zu wissen: Eine PV-Anlage generiert nicht nur Strom, wenn die Sonne direkt auf die Module scheint – auch wenn der Ertrag dann natürlich deutlich höher ist. Auch mit diffuser Strahlung funktioniert Photovoltaik in Hamburg – sprich, wenn es beispielsweise nebelig oder bewölkt ist. Möchtest du jedoch ganz genau wissen, wie viel Sonne auf dein Dach scheint, dann bietet sich der Hamburger Solaratlas an. Hier kannst du anhand einer Karte schauen, wie es um die Sonnenstrahlung bei dir zu Hause bestellt ist.

Wie sich dein Gewinn berechnet

Als grobe Faustregel lässt sich sagen, dass eine PV-Anlage etwa 1.000 kWh Strom pro Kilowatt peak Leistung generiert. Dabei musst du auf das Jahresmittel schauen, denn natürlich fällt der Ertrag in der Regel im Winter deutlich geringer aus als im Sommer.

Je nachdem wie groß deine PV-Anlage ausgelegt ist und über welche Leistung sie verfügt, können die konkreten Erträge variieren. Mit folgender Formel kannst du dir das aber ohne Probleme selbst ausrechnen:

Anlagenleistung (kWp) x Ausgangsfaktor x Sonnenstunden (h) = Jährlicher Stromertrag (kWh)

Der Ausgangsfaktor gibt hierbei an, wie effizient die Anlage arbeitet. Ein typischer Ausgangsfaktor kann bei etwa 70 % liegen. 

Rechnen wir mit einer kleinen Photovoltaikanlage mit etwa 3 Kilowatt peak Leistung, kann sich für unser Hamburger Beispiel folgende Rechnung ergeben:

3 kWp x 0,7 x 1.800 h = 3.780 kWh (pro Jahr)

Gehen wir davon aus, dass ein 4-Personen-Haushalt einen durchschnittlichen Stromverbrauch von etwa 4.000 kWh im Jahr hat, wäre dieser so bereits zu einem großen Teil abgedeckt. Bedenke: Hierbei handelt es sich lediglich um Richtwerte und eine exemplarische Beispielrechnung. Die konkreten Zahlen können im individuellen Fall abweichen, abhängig von Variablen, wie etwa der Leistung und baulichen sowie standortbezogenen Begebenheiten.

Exkurs: Solarpflicht in Hamburg

Eine einheitliche, bundesweite Regelung gibt es in Deutschland bezüglich einer Solarpflicht nicht. Die Bundesländer entscheiden individuell. Für Hamburg bedeutet das: Seit Januar 2023 müssen Neubauten über PV-Anlagen verfügen. Ab 2025 gilt die Photovoltaikpflicht in Hamburg zusätzlich bei einer Dacherneuerung bei Bestandsgebäuden. Mehr Informationen dazu hat dir die Stadt Hamburg zusammengestellt.

Photovoltaik in Hamburg: Solarmodule auf Flachdach Mehrfamilienhaus
Foto: Pixabay / Solarimo

PV-Anlage in Hamburg: Kosten & Förderprogramme

Insbesondere die Anschaffung einer Photovoltaikanlage in Hamburg ist mit hohen Kosten verbunden. Je nach Auslegung, Größe und Leistung der Anlage können sich die Kosten gerne mal auf um die 30.000 € belaufen. Ebenfalls relevant für den konkreten Preis ist, ob du einen Stromspeicher nutzen möchtest und für welche Art von Solarzellen du dich entscheidest.

Geht es um nachhaltige Sanierungen, kannst du in vielen Fällen auf lohnenswerte staatliche und regionale Förderungen zurückgreifen. In Bezug auf die Anschaffung einer PV-Anlage in Hamburg stehen derzeit zwar keine regionalen Förderprogramme zur Auswahl, dennoch musst du nicht gänzlich auf einen Zuschuss verzichten. Neben der bereits erwähnten Einspeisevergütung, hast du ebenfalls die Möglichkeit auf zinsgünstige Kredite. Vergleiche auch verschiedene Anbieter und Energieversorger in der Region. Durch mögliche Zuschüsse und Angebote hast du hier ebenfalls die Möglichkeit, die Kosten für die Anschaffung einer Solaranlage in Hamburg zu senken.

Photovoltaikanlage in Hamburg mieten statt kaufen

Wenn du nicht direkt so viel Geld für eine eigene Solaranlage ausgeben möchtest, hast du ebenfalls die Möglichkeit, dir eine PV-Anlage zu mieten. Das Prinzip entspricht dem des Fahrzeugleasings. Von einer Fachfirma mietest du dir eine entsprechende Anlage gegen eine monatliche Gebühr. Diese steht dir dann zur freien Verfügung. Oftmals bieten Firmen auch sogenannte Service- oder Rundum-sorglos-Pakete an und kümmern sich um eine regelmäßige Wartung der Solaranlage. Die Kosten dafür sind dann in der monatlichen Miete enthalten, sodass du dich kaum noch um etwas zu kümmern brauchst.

Deine Vorteile beim Mietmodell im Überblick:

  • Du sparst dir die hohen Anschaffungskosten
  • Du hast die Möglichkeit auf einen Komplett-Service / Rundum-sorglos-Paket
  • Du hast einen monatlichen Festpreis über einen festgelegten Zeitraum, ohne Überraschungen

Tipp: Um vor unvorhergesehenen Kosten geschützt zu sein, könntest du über eine PV-Versicherung nachdenken. Diese ist eine von mehreren sinnvollen Versicherungen, über die du beim Versichern deines Hauses nachdenken könntest, um dich bestmöglich zu schützen.

Wohnen zur Miete: Balkonkraftwerk als Alternative zur Solaranlage in Hamburg

Leider gilt es bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage einige Voraussetzungen zu beachten. Dachausrichtung, Neigungswinkel und Verschattung der Dachfläche sind nur 3 Kriterien, die du dir im Vorfeld anschauen solltest. Aber was ist, wenn du gar kein eigenes Dach in Hamburg besitzt, sondern zur Miete wohnst? Dann wäre alternativ vielleicht ein Balkonkraftwerk etwas für dich! Dabei handelt es sich quasi um den kleinen Bruder der Photovoltaikanlage – sprich eine Solaranlage im Kleinformat. Die kompakte PV-Anlage kannst du auf deinem Balkon oder der Terrasse installieren. 

Photovoltaik in Hamburg: Balkonkraftwerk
Foto: Pixabay / Franz26

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks sind vielfältig: 

  • Es ermöglicht dir als Mieter:in selbst erneuerbaren Strom zu erzeugen und somit deine Energiekosten zu senken
  • Es trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und unterstützt Hamburgs Bemühungen um eine nachhaltige Energieversorgung
  • Die Installation ist in der Regel unkompliziert und erfordert keine großen baulichen Veränderungen
  • Auch hier hast du die Möglichkeit, eine Einspeisevergütung zu bekommen 

Du willst noch mehr Energie sparen?

Nach dem Sommer ist vor der nächsten Heizperiode. Wir haben daher einige Tipps und Tricks zusammengestellt, wie du in Hamburg Heizkosten sparen kannst. Oder interessierst du dich für weitere Informationen rund um die energetische Sanierung deines Heims, beispielsweise, ob du Solarthermie oder Photovoltaik nutzen solltest?

FAQ zu Photovoltaik in Hamburg

Lohnt es sich in Hamburg, eine Photovoltaikanlage zu installieren?

Eine Photovoltaikanlage in Hamburg kann sich definitiv lohnen. Hamburg verzeichnet eine hohe Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr, was die Effizienz der Solaranlage steigert. Zudem gibt es auch staatliche Förderungen wie die Einspeisevergütung und die Möglichkeit, den Solarstrom selbst zu nutzen oder in einem Stromspeicher zu speichern.

Welche Vorteile bietet eine Solaranlage in Hamburg?

Eine Solaranlage in Hamburg bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen kann der erzeugte Solarstrom selbst genutzt werden, was zu Kosteneinsparungen bei der Stromrechnung führt. Zum anderen besteht die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Einspeisevergütung zu erhalten. Darüber hinaus leistest du einen Beitrag zum Klimaschutz, da Solarstrom eine umweltfreundliche Energiequelle ist.

Wie hoch sind die durchschnittlichen Sonnenstunden pro Jahr in Hamburg?

In Hamburg gibt es durchschnittlich rund 1.500 Sonnenstunden pro Jahr. Obwohl Hamburg nicht zu den sonnigsten Regionen Deutschlands gehört, kann dennoch eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie erfolgen, um eine Photovoltaikanlage rentabel zu betreiben.

Ist Hamburg ein geeigneter Standort für Photovoltaikanlagen?

Ja, Hamburg ist ein geeigneter Standort für Photovoltaikanlagen. Die Stadt verfügt über ausreichend Sonneneinstrahlung, um eine Solaranlage effektiv zu betreiben. Zudem ist die Infrastruktur für die Installation und Wartung von Photovoltaikanlagen in Hamburg gut aufgebaut.

Welche finanziellen Förderungen gibt es für Solaranlagen in Hamburg?

In Hamburg gibt es verschiedene finanzielle Förderungen für Solaranlagen. Eine wichtige Förderung ist die Einspeisevergütung, welche den Betreibern von Solaranlagen eine feste Vergütung für den eingespeisten Solarstrom garantiert. Zusätzlich dazu bietet beispielsweise die KfW Finanzierungsmöglichkeiten mit ihrem Förderkredit 270.