Rund 1.800 Fans feuern die 1. Frauenmannschaft des Hamburger SV am 12. Juni 2022 in der Paul Hauenschild Sportanlage in Norderstedt an. Sie jubeln, sie klatschen, sie singen. Die Unterstützung wird auch benötigt, denn es geht um alles. Nämlich: um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Und an diesem Tag sieht es so aus, als könnte der Traum der Mannschaft in Erfüllung gehen. Sie gewinnt 1:0 gegen Turbine Potsdam II. Das Rückspiel am 19. Juni 2022 verläuft dann aber weniger glücklich. Turbine Potsdam II schießt vier Tore, der HSV keins. Der Traum ist ausgeträumt. Aber die Mannschaft bleibt am Ball und hat den Aufstieg für die aktuelle Spielzeit von neuem ins Auge gefasst. „Wir blicken den Spielen mit sehr viel Motivation und positiver Energie entgegen und haben unseren jungen Kader im Vergleich zur Vorsaison noch einmal weiterentwickelt“, erzählt Catharina, Koordinatorin des Frauenfußballs beim Hamburger SV. „Dazu haben wir uns mit Bundesliga-erfahrenen Spielerinnen verstärkt und sind auch in Bereichen wie Athletik und Sportpsychologie noch weitere Schritte gegangen.“

„Wir wollen unseren Mädchen und Frauen die Sichtbarkeit ermöglichen, die sie verdienen.“
Den Frauenfußball zu fördern ist dem HSV ein großes Anliegen. Das war aber nicht immer so. Gerade mal 11 Jahre ist es her, da traf der Vereinsvorstand die Entscheidung, die Frauenmannschaft aus der Bundesliga zu nehmen. Zu der Zeit spielten die 1. Frauen sogar in der 1. Bundesliga. Der Grund: finanzielle Probleme. Der Verein machte Millionenverluste und dem Frauenfußball fehlte es an Sponsoren; zu den Spielen kamen nur wenige hundert Zuschauende. Das ist heute glücklicherweise anders. Denn der Verein setzt vermehrt auf Kommunikation und Marketing – und die Zuschauerzahlen steigen. „Mittlerweile kommen Fans unserer Herren-Mannschaft vermehrt auch zu unseren Spielen“, erzählt Catharina. „Wir wollen unseren Mädchen und Frauen vereinsseitig die Sichtbarkeit ermöglichen, die sie verdienen.“ Die Geschichte von 2012 soll sich nicht wiederholen.
Um den Frauenfußball zu fördern, braucht es starke Partner wie die Haspa
Insgesamt gibt es 6 Frauenteams beim HSV. Im Jugendbereich sind es 3 Teams in den Altersklassen U13, U15 und U17. Hinzu kommen 3 Frauenmannschaften. Die 1. Frauen spielen in der Regionalliga Nord, die 2. Frauen (U23) in der Oberliga Hamburg und die 3. Frauen in der Landesliga sowie im LOTTO-Pokal. „Im HSV sind die Werte Diversität und Gleichbehandlung von großer Bedeutung“, stellt Catharina klar. „Daher setzen wir seit einigen Jahren viel auf den optimalen Aufbau einer nachhaltigen, sportlichen, organisatorischen sowie finanziellen Struktur. Dazu haben wir starke Partner an unserer Seite, die uns auf unserem Weg unterstützen.“
Zu diesen Partnern gehört auch die Haspa, die viele Sportvereine in Hamburg fördert und mit dem Haspa Marathon eine der größten Sportveranstaltungen der Stadt sponsert. Im vergangenen Jahr griff die Haspa auch der Frauenfußballsparte des HSV unter die Arme – mit einer Finanzspritze im Wert von 10.000 €. Von dem Geld hat der Verein zum Beispiel Trainingsmaterialien zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten wie sogenannte Skill-Shirtz, Monitore in unterschiedlichen Größen sowie Softbälle gekauft. „Wir sind der Haspa ungemein dankbar für die Förderung, die uns dabei hilft, professionelle Trainingsbedingungen für unsere Frauen- und Mädchenteams zu gewährleisten“, sagt Catharina.

Wer Lust hat beim HSV zu kicken, kann sich zum Probetraining anmelden
Wer jetzt ein Kribbeln in den Füßen spürt und Lust hat mitzuspielen, kann sich online zu einem Probetraining anmelden. „Grundsätzlich kann sich jede Spielerin anmelden“, sagt Catharina, „allerdings ist Vorerfahrung sicherlich hilfreich.“ Und wer sich mit seiner Leistung hervortut, wird vom HSV individuell gefördert etwa in Form von Individualtraining, sportpsychologischer Betreuung oder auch in Form von WG-Möglichkeiten, damit die Spielerinnen Schule und Training optimal kombinieren können. Du willst mehr erfahren? Alle weiteren Infos findest du auf der Website des HSV-Frauenfußballs.