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HSV-Frauen: Bereit für die Bundesliga?

Die 2. Fußball-Frauenmannschaft des HSV beim Spiel Karsten Schulz

HSV oder FC St. Pauli? Hier trennt sich in Hamburg die Raute vom Totenkopf. Fußball ist die beliebteste Sportart der Deutschen und im Mittelpunkt steht seit jeher der Männerfußball. Spätestens seit der EM 2022 erlebt aber auch der Frauenfußball einen Aufschwung. Wie der HSV seine Frauenteams fördert und was die Haspa damit zu tun hat, liest du hier.

HSV-Frauen: Von der Enttäuschung hin zur Euphorie

Am 19. Juni 2022 schien der große Traum erstmal ausgeträumt. Die Spielerinnen des HSV hatten, trotz guter Ausgangslage aus dem Hinspiel, im Rückspiel gegen die 2. Mannschaft von Turbine Potsdam keine Chance und unterlagen mit 0:4. Hinüber war die Hoffnung auf einen schnellen Durchmarsch von der Regionalliga-Nord in die 2. Bundesliga der Frauen. 

So manch eine:r der Anhänger:innen mag wohl schon Parallelen zu der Männermannschaft des HSV gezogen haben, die ja seit nunmehr 6 Jahren an einer chronischen Aufstiegs-Allergie leidet. 

Doch all diese Bedenken sollten sich nicht bewahrheiten. Mithilfe von hochkarätigen Neuzugängen mit Bundesligaerfahrung wollten die Hanseat:innen einen neuen Anlauf starten und die Enttäuschung über den Misserfolg in Energie und Torhunger ummünzen. Und das gelang: Am Ende der Saison 2022/2023 in der Regionalliga-Nord, stand die souveräne Meisterschaft zu Buche. Die Mädels hatten es dabei ordentlich knallen lassen: 106 geschossenen Toren, standen lediglich 9 Gegentore gegenüber. 

Duell bei Spiel der 1. Frauenmannschaft HSV
Karsten Schulz

Die HSV-Frauen steigen souverän in die 2. Bundesliga auf

Die Meisterschaftsfeier musste allerdings etwas ruhiger ausfallen. Schließlich stand das große Highlight noch bevor und die Saisonziele waren noch nicht erreicht. Es hieß wieder Aufstiegsrelegation. Diesmal mussten die Hamburger:innen gegen den FC Viktoria Berlin antreten. 

Im Vorfeld machten sich die Fans viele Gedanken. Bekommt die Mannschaft wieder die Aufstiegs-Flatter? Völlig unbegründet! Nach 2 starken Auftritten und insgesamt 6:1 Toren war das große Ziel endlich erreicht: der Aufstieg in die 2. Bundesliga der Frauen.

Ein langer Kampf zurück

Trotz der aufsteigenden Form der letzten Jahre sah es lange Zeit nicht so aus, als würden anspruchsvoller Frauenfußball und Hamburg noch einmal zusammenfinden. Denn gerade mal 11 Jahre ist es her, da traf der Vereinsvorstand die Entscheidung, die Frauenmannschaft aus der Bundesliga zu nehmen. Zu der Zeit spielten die 1. Frauen sogar in der 1. Bundesliga.

Der Grund: finanzielle Probleme. Der Verein machte Millionenverluste und dem Frauenfußball fehlte es an Sponsoren; zu den Spielen kamen nur wenige hundert Zuschauende. Das ist heute glücklicherweise anders. Denn der Verein setzt vermehrt auf Kommunikation und Marketing – und die Zuschauerzahlen steigen. Es kommen immer wieder Anhänger:innen der Herrenmannschaft zum Anfeuern, bei Topspielen sind nicht selten über 3.500 Fans am Rand. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg, immer mehr Mädchen für das runde Leder zu begeistern. 

HSV-Frauen: Fußballspielerinne jubeln
Karsten Schulz

Die Förderung des Frauenfußballs ist ein wichtiges Anliegen

Insgesamt gibt es derzeit 7 Frauenteams beim HSV. Bei den Mädchen sind es 4 Mannschaften in den Altersklassen U11, U13, U15 und U17. Hinzu kommen 3 Frauenmannschaften. Die 1. Frauen spielen in der 2. Bundesliga, die 2. Frauen (U23) in der Regionalliga-Nord und die 3. Frauen in der Landesliga. „Im HSV sind die Werte Diversität und Gleichbehandlung von großer Bedeutung“, erzählt Catharina, Koordinatorin des Frauenfußballs beim Hamburger SV. „Daher setzen wir seit einigen Jahren viel auf den optimalen Aufbau einer nachhaltigen, sportlichen, organisatorischen sowie finanziellen Struktur. Dazu haben wir starke Partner an unserer Seite, die uns auf unserem Weg unterstützen.“

Zu diesen Partnern gehört auch die Haspa, die viele Sportvereine in Hamburg fördert und mit dem Haspa Marathon eine der größten Sportveranstaltungen der Stadt sponsert. Vor 3 Jahren griff die Haspa auch der Frauenfußballsparte des HSV unter die Arme – mit einer Finanzspritze im Wert von 10.000 €. Von dem Geld hat der Verein zum Beispiel Trainingsmaterialien zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten wie sogenannte Skill-Shirtz, Monitore in unterschiedlichen Größen sowie Softbälle gekauft. „Wir sind der Haspa ungemein dankbar für die Förderung, die uns dabei hilft, professionelle Trainingsbedingungen für unsere Frauen- und Mädchenteams zu gewährleisten“, sagt Catharina.

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HSV-Frauen: Der Traum von der 1. Bundesliga lebt

Und heute? Da scheinen die Bemühungen der kräftezehrenden, vergangenen Jahre endlich Früchte zu tragen. Denn während die Herren des Hamburger SV auf den sechsten Nichtaufstieg in Folge zusteuern, ist die Zweitligasaison der Hamburgerinnen schon jetzt ein voller Erfolg. Das Team von Neucoach Marwin Bolz nahm nicht nur am prestigeträchtigen DFB-Pokal teil und spielt erfrischenden, offensiven Fußball, sondern grüßt auch im Frühjahr noch von der Tabellenspitze. Der Traum von der 1. Bundesliga lebt also weiter.

Wer Lust hat beim HSV zu kicken, kann sich zum Probetraining anmelden

Wer jetzt ein Kribbeln in den Füßen spürt und Lust hat mitzuspielen, kann sich online zu einem Probetraining anmelden. „Grundsätzlich kann sich jede Spielerin anmelden“, sagt Catharina, „allerdings ist Vorerfahrung sicherlich hilfreich.“ Und wer sich mit seiner Leistung hervortut, wird vom HSV individuell gefördert, etwa in Form von Individualtraining, sportpsychologischer Betreuung oder auch in Form von WG-Möglichkeiten, damit die Spielerinnen Schule und Training optimal kombinieren können. Du willst mehr erfahren? Alle weiteren Infos findest du auf der Website des HSV-Frauenfußballs