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Was ist der SCHUFA-Score?

Schufa-Score: ein Mann und eine Frau sitzen über ihren Verträgen Pexels / Mikhail Nilov

Wenn du schon einmal auf Wohnungssuche warst, ist dir der Begriff der SCHUFA mit hoher Wahrscheinlichkeit schon über den Weg gelaufen. Doch nicht nur für Vermieter:innen ist der SCHUFA-Score relevant, sondern auch für Banken und andere Institute. Was die SCHUFA eigentlich genau ist und welche Dinge du rund um dieses Thema beachten musst, liest du in unserem Artikel.

Was macht die SCHUFA?

Die SCHUFA ist mittlerweile so etwas wie ein geflügeltes Wort geworden. Doch was genau sich eigentlich dahinter verbirgt, wissen nur die wenigsten. SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“.

Dahinter steckt die Schufa Holding AG, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Informationen über die Kreditwürdigkeit von Kund:innen zu geben und so Vertragspartner:innen vor etwaigen Verlusten, zum Beispiel durch Zahlungsausfälle, zu schützen. 

Was ist der SCHUFA-Score?

Immer wenn von Schufa, Schufa-Score, Schufa-Auskunft, oder Schufa-Bewertung gesprochen wird, ist eigentlich das Gleiche gemeint: die Bonität, beziehungsweise die Kreditwürdigkeit. Sie gibt Auskunft darüber, wie zuverlässig bisher Zahlungen wie Stromrechnungen, Ratenzahlungen oder Handyrechnungen geleistet wurden und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das auch zukünftig so bleiben wird. 

Diese Wahrscheinlichkeit wird beim sogenannten Schufa-Score in Prozentzahlen ausgedrückt. Je höher der Score, desto höher auch die Kreditwürdigkeit:

  • 100 % bis 97,5 %: sehr geringes Ausfallrisiko
  • 95 % bis 97,5 %: geringes Risiko
  • 90 % bis 95 %: zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
  • 80 % bis 90 %: deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
  • 50 % bis 80 %: sehr hohes Risiko
  • 0 bis 50 %: sehr kritisches Risiko

Da ein Zahlungsausfall nie ganz ausgeschlossen werden kann, ist ein Score von 100 % die Seltenheit. Liegt dein Score unter 90 % empfiehlt es sich, Maßnahmen zur Verbesserung des Scores vorzunehmen.

Wie berechnet sich der Score?

Die Berechnungsgrundlagen des Scores werden von der SCHUFA penibel geschützt und geheim gehalten, da befürchtet wird, dass Kriminelle den Score zu ihren Gunsten positiv beeinflussen könnten. Dennoch wird davon ausgegangen, dass beispielsweise folgende Faktoren deinen SCHUFA-Score beeinflussen:

  • negative Einträge
  • Alter
  • Wohnsitzwechsel
  • häufige Kreditanfragen
  • Kontoverbindungen
  • unbezahlte Raten oder Rechnungen
  • Insolvenzen

Welche Daten werden ausgewertet?

Um deine Bonität zu ermitteln und Anhaltspunkte für das Scoring zu erhalten, wertet die Schufa Daten aus, die sie aus öffentlichen Quellen bezieht. Das können zum Beispiel das Handelsregister, der Bundesanzeiger, oder auch die Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte sein.

Zusätzlich werden noch Daten von den Vertragspartner:innen der Schufa bezogen, wie zum Beispiel von:

  • Kreditkartenfirmen
  • Banken und Sparkassen
  • Onlinehändler:innen
  • Telekommunikationsfirmen
  • Energieversorgern
  • Inkassounternehmen

Auch einige personenbezogene Daten werden erhoben. So dienen Anschrift, Vor- und Nachname, sowie das Geburtsdatum der Schufa zur Identifikation der Verbraucher:innen.

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Wie kann ich meinen SCHUFA-Score verbessern?

Um zu vermeiden, dass du wegen deines Schufa-Scores deine Traumwohnung nicht bekommst, oder die Zusage für einen Kredit nicht erhältst, hast du durch verschiedene Maßnahmen die Möglichkeit, deinen Score zu verbessern:

Zu viele Girokonten vermeiden

Dein Girokonto kannst du überziehen, also in den Dispo gehen. Wenn du mehrere Konten hast, könntest du also theoretisch auch häufiger einen Dispokredit nutzen. Das stellt ein Bonitäts-Risiko dar. Mit jedem Konto erhöht sich also die Gefahr von Schwierigkeiten bei der Rückzahlung. Da das auch negativen Einfluss auf den Schufa-Score haben kann, lohnt es sich zu überprüfen, ob eines der Girokonten eventuell gekündigt werden kann. 

Auch die Bestandsdauer des Kontos ist relevant: Je älter ein Konto ist, desto deutlicher hast du bewiesen, dass du den finanziellen Verpflichtungen nachkommst, was sich positiv auf den Score auswirkt. Es empfiehlt sich also, eher Konten zu kündigen, die noch nicht so lange bestehen.

Wenig Kreditkarten verwenden

Wird bei einer Kreditkarte der Verfügungsrahmen voll ausgereizt, stellt das eine finanzielle Belastung dar. Deswegen sollte auch hier regelmäßig überprüft werden, wie viele Kreditkarten du tatsächlich brauchst. Denn die Nutzung von mehr als 2 Kreditkarten führt statistisch gesehen zu mehr Zahlungsausfällen, was den Schufa-Score senken kann.

Viele Kredite vermeiden

Auch bei der Aufnahme eines Ratenkredits entstehen finanzielle Mehrbelastungen. Deshalb sinkt auch hier der Score. Vor allem, wenn mehrere Kredite innerhalb kürzester Zeit aufgenommen werden, wirkt sich das negativ aus. Bevor du also 4 Kredite über 1.500 € aufnimmst, nimm lieber direkt einen für 6.000 € auf.

Die pünktliche Rückzahlung von Krediten wirkt sich wiederum positiv aus, nach Zahlung der letzten Rate ist der Score-Wert meist sogar höher als vor Kreditabschluss.

Du hast ebenfalls die Möglichkeit, eine Kreditoptimierung bei der Haspa durchzuführen, um die Anzahl deiner Kredite zu verringern.

Rechnungen zuverlässig begleichen

Einen negativen Eintrag in deine Schufa erhältst du zwangsläufig, wenn du Rechnungen auch nach mehrmaliger Zahlung nicht begleichst. Hast du erst einmal solch einen negativen Eintrag, wirkt sich das äußerst negativ auf deinen Score. Nimm Mahnungen als in jedem Fall ernst und zahle deine Rechnungen stets pünktlich. 

Schufa-Score: Ein Mann sitzt auf der Couch und schaut seine Dokumente an
Pexels / Andrea Piacquiado

Wie kann ich meinen SCHUFA-Score einsehen?

Um dir einen Überblick über deine Bonität zu verschaffen, hast du mehrere Möglichkeiten.

Einerseits kannst du deinen aktuellen Basisscore erhalten, indem du die kostenlose Datenkopie bestellst. Diese wird dir dann in der Regel innerhalb von einer Woche zugestellt und enthält den Basisscore, der jedes Quartal aktualisiert wird.

Wer es digitaler mag, kann in der bonify-Webapp den aktuellen Score einsehen, oder ein kostenpflichtiges Abo bei meineschufa.de abschließen, um den tagesaktuellen SCHUFA-Score ausgewiesen zu bekommen. 

SCHUFA-Score: Ab wann gibt es keinen Kredit mehr?

Es ist pauschal nicht ganz leicht zu beantworten, ab welchem Score-Wert es für Verbraucher:innen problematisch wird, einen Kredit bei einer Bank zu bekommen. Probleme bei der Kreditvergabe geben könnte. 

Es lässt sich allerdings sagen, dass es schon bei Werten deutlich unter 90 % kompliziert werden kann, einen Kredit zu erhalten. Zumindest zu vernünftigen Konditionen. Das Vorlegen von Sicherheiten oder ein:e Bürg:in können deine Chancen allerdings erhöhen. 

Zusätzlich hängt die Vergabe-Wahrscheinlichkeit noch von weiteren Faktoren ab. Hast du beispielsweise bei deiner Hausbank in der Vergangenheit deine Kredite immer zuverlässig abbezahlt, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass du auch mit einer schlechteren Schufa einen weiteren Kredit bei dieser Bank erhältst. Wenn auch mit schlechteren Zinssätzen, als Kreditnehmer:innen mit einem optimalen Bonitäts-Score.

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