Energetische Sanierung im Altbau: Short Facts im Überblick
- Rund 75 % der Wohngebäude in Deutschland wurden vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 errichtet und sind energetisch unzureichend saniert
- Einsparpotenziale bei Heizkosten: bis zu ca. 40 %
- Wichtige Maßnahmen: Wärmedämmung (Fassade, Dach, Kellerdecke), Austausch von Fenstern und Türen, moderne Heizungsanlage, Nutzung erneuerbarer Energien
- Nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) bestehen teils Nachrüstpflichten, z. B. für oberste Geschossdecken oder alte Heizkessel
- Förderprogramme von KfW und BAFA können (je nach Maßnahme) Zuschüsse oder Kredite mit Tilgungszuschüssen sichern (aktuell bis zu 20 % für Einzelmaßnahmen, bis zu 45 % bei umfassender Sanierung zum Effizienzhausstandard)
- Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) sorgt für die richtige Reihenfolge der Maßnahmen und ist Voraussetzung für bestimmte Förderboni
- Fachgerechte Ausführung verhindert Bauschäden (z. B. Schimmel) und steigert die Wohnqualität
- Die Kombination mehrerer Maßnahmen bringt in der Regel die besten Ergebnisse
Inhalte im Überblick
Warum eine energetische Sanierung im Altbau sinnvoll ist
Viele Altbauten wurden ohne energetische Standards errichtet. Fehlende Dämmung, undichte Fenster und veraltete Heizungen führen zu hohen Heizkosten und Wärmeverlusten. Energetische Sanierungen bieten ein erhebliches Einsparpotenzial, erhöhen die Behaglichkeit und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Die energetische Sanierungspflicht bei Altbauten
Das GEG schreibt für bestimmte Bestandsgebäude Nachrüstpflichten vor. So zum Beispiel wichtig:
- Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind und mit Standard- oder Konstanttemperaturtechnik arbeiten, müssen außer Betrieb genommen werden (Ausnahmen gelten z. B. für Brennwert- und Niedertemperaturkessel)
- Oberste Geschossdecken, die nicht den Mindestwärmeschutz erfüllen, müssen nachträglich gedämmt werden (alternativ das Dach)
- Weitere Pflichten können beim Eigentümerwechsel entstehen (schau dir diesbezüglich auch Sanierungspflicht bei Eigentümerwechsel an)
Diese Nachrüstpflichten gelten unabhängig von Förderungen und sind gesetzlich verpflichtend. (Beachte bitte, dass gesetzliche Änderungen jederzeit stattfinden können).
Wichtige Maßnahmen der energetischen Sanierung im Altbau
Der Rahmen einer energetischen Sanierung umfasst verschiedene Sanierungsmaßnahmen, die individuell an deine Immobilie angepasst werden sollten, z. B.:
- Dämmung der Fassade, des Dachs, der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke
- Austausch alter Fenster und Außentüren gegen moderne Wärmeschutzmodelle
- Heizungstausch (z. B. Wärmepumpe, Brennwerttechnik, Hybridlösungen)
- Luftdichte Ausführung zur Vermeidung von Wärmeverlusten und Schimmel
- Integration erneuerbarer Energien (Solarthermie, Photovoltaik)
Wichtig: Die richtige Reihenfolge der Maßnahmen sorgt für optimale energetische Ergebnisse, weniger Wärmeverluste und maximalen Zuschuss für dich als Hausbesitzer:in. So ist es sinnvoll im ersten Schritt für eine optimale Dämmung deiner Immobilie zu sorgen, bevor ein neues Heizsystem installiert wird. So kann die Heizleistung korrekt auf den reduzierten Bedarf ausgelegt werden.

Kosten und Wirtschaftlichkeit der energetischen Sanierung im Altbau
Die Kosten für eine energetische Sanierung sind abhängig von Umfang der Maßnahmen, Zustand und Baujahr des Gebäudes. Je nach Sanierungsmaßnahme, wie Dämmung, neue Fenster oder die Erneuerung der Heizungsanlage, können hohe Investitionen anfallen.
- Einzelmaßnahmen starten meist ab ca. 15.000 bis 25.000 €
- Umfassende Sanierungen zum Effizienzhaus können 80.000 bis 150.000 € oder mehr kosten
Förderungen durch KfW und BAFA senken die Investitionskosten deutlich. Durch geringere Energiekosten und Wertsteigerung amortisieren sich die Maßnahmen langfristig.
Förderung und Förderprogramme für die energetische Sanierung
Förderprogramme der KfW oder Zuschüsse des BAFA im Rahmen der BEG unterstützen dich als Hausbesitzer:in beim energetischen Sanieren von Altbauten. Die Fördermittel können sowohl für Einzelmaßnahmen (z.B. Dämmung, neue Heizkessel) als auch für ganzheitliche Sanierungsmaßnahmen beantragt werden.
Maßnahme / Programm | Grundförderung | Bonus / Besonderheiten | Max. Fördersatz |
---|---|---|---|
Einzelmaßnahmen Gebäudehülle (Dämmung, Fenster, Türen) | 15 % Zuschuss | +5 % iSFP-Bonus bei Umsetzung nach Sanierungsfahrplan | 20 % |
Heizungsoptimierung (z. B. hydraulischer Abgleich, Pumpentausch, Regelung) | 15 % Zuschuss | +5 % iSFP-Bonus möglich | 20 % |
Heizungstausch (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, Biomasse) | 15 % Zuschuss (BAFA) | kein iSFP-Bonus | 15 % |
Sanierung zum Effizienzhaus (KfW-Programm) | 5 bis 45 % Tilgungszuschuss | abhängig vom Effizienzhaus-Standard (EH 85 bis EH 40, ggf. EE-/NH-Bonus) | bis 45 % |
Für manche Maßnahmen und in bestimmten Programmen können maximal förderfähige Kosten oder Höchstgrenzen gelten (z. B. 30.000 €/Wohneinheit, bei iSFP ggf. 60.000 €). Informiere dich zum Thema Förderungen auch auf unserem Artikel: Förderung für energetische Sanierung.
Welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich im Altbau?
Maßnahmen wie die Dämmung der obersten Geschossdecke oder alternativ des Daches, die Fassadendämmung, der Austausch und Einbau neuer Fenster und die Investition in ein neues Heizsystem bringen den größten energetischen und finanziellen Nutzen für Altbausanierungen. Besonders die Dämmung der Gebäudehülle und die Optimierung der Heizungsanlage senken den Verbrauch nachhaltig.
Eine energetische Sanierung lohnt sich vor allem dann, wenn die Maßnahmen aufeinander abgestimmt und individuell geplant werden.
Effiziente Heizungssysteme und ihre Rolle bei der energetischen Sanierung
Moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen im Altbau, Holzpelletheizungen oder Gas-Brennwertgeräte (ggf. in Hybridlösungen) sind zentrale Bausteine der Sanierung. Sie arbeiten deutlich effizienter als alte Konstanttemperaturkessel. Voraussetzung für ihren optimalen Betrieb ist jedoch eine gute Dämmung der Gebäudehülle.
Dämmung bei der energetischen Altbausanierung: Fassade, Dach und mehr
Eine fachgerecht ausgeführte Dämmung des Daches, der Fassade oder der obersten Geschossdecke ist essenziell, um weniger Energie zu verlieren und den Wärmeverbrauch zu optimieren. Gedämmte Altbauten sind nicht nur komfortabler, sondern können ebenfalls das Risiko von Schimmelbildung minimieren und für langfristig geringere Heizkosten sorgen. Ob Außendämmung, Innendämmung oder spezielle Dämmstoffe, jede energetische Maßnahme sollte immer auf die Bausubstanz abgestimmt erfolgen.
Fenster und Türen energieeffizient sanieren
Undichte Fenster und Türen sind eine weitere Ursache für Wärmeverluste. Die energetische Sanierung umfasst daher den Austausch alter Fenster durch moderne Modelle mit Wärmeschutzverglasung und den Einbau luftdichter Türen. Neue Fenster mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung und gedämmte Türen können Energieverluste senken, den Schallschutz erhöhen und die Wohnqualität steigern.
Individueller Sanierungsfahrplan: Der Fahrplan zur Sanierung
Der individuelle Sanierungsfahrplan oder kurz iSFP stellt die Sanierungsschritte in der richtigen Reihenfolge dar und berücksichtigt Förderungen, Gebäudesubstanz und Wirtschaftlichkeit. Er ist besonders empfehlenswert für Eigentümer:innen, die schrittweise modernisieren möchten.
Energetische Gebäudesanierung mit dem Haspa Sanierungslotsen: Von der Planung bis zur Umsetzung, alles aus einer Hand
Mit dem Haspa Sanierungslotsen erhältst du einen Rundum-Service, der alle Schritte einer energetischen Sanierung bündelt. Bereits mit der ersten Einschätzung wird (basierend auf deinen Basisdaten) ein vorläufiger Sanierungsfahrplan erstellt. Darauf aufbauend erfolgt eine detaillierte Energieberatung vor Ort, um den tatsächlichen Zustand deines Gebäudes zu erfassen und sinnvolle Maßnahmen abzuleiten.
Anschließend wird auf Grundlage aller ermittelten Daten ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, der die förderfähigen Schritte und die Reihenfolge klar definiert. Über den gesamten Sanierungsprozess hinweg übernimmt der Sanierungslotse die Koordination der Gewerke, Organisation und Prüfung von Angeboten sowie die begleitende Betreuung, sodass du nicht jede Schnittstelle selbst managen musst. Nach Abschluss der Maßnahmen wird ein aktualisierter Energieausweis ausgestellt, der den neuen energetischen Standard deiner Immobilie dokumentiert.

Finanzierung & Fördermittel mit dem Haspa Sanierungslotsen optimal nutzen
Die energetische Sanierung erfordert oft hohe Investitionen. Der Haspa Sanierungslotse unterstützt dich nicht nur bei der technischen Umsetzung, sondern auch bei der Finanzierung. Gemeinsam mit dir wird geprüft, welche staatlichen Zuschüsse und Förderprogramme von KfW und BAFA infrage kommen. Zusätzlich berät die Haspa zu maßgeschneiderten Finanzierungsmodellen, sodass sich Eigenkapital, Förderungen und Kredite optimal kombinieren lassen. So wird sichergestellt, dass deine Sanierung nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt wird.
Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit im Fokus
Bei einer energetischen Sanierung kommt es nicht nur auf die richtige Planung, sondern auch auf eine fachgerechte Ausführung an. Der Haspa Sanierungslotse achtet darauf, dass alle Maßnahmen von qualifizierten Handwerksbetrieben umgesetzt werden und überwacht die Qualität der Arbeiten. Dadurch werden Baumängel wie Wärmebrücken oder Schimmelbildung vermieden. Zudem wird die Sanierung so geplant, dass die Maßnahmen langfristig Bestand haben und der Energieverbrauch dauerhaft sinkt – ein Plus für Klima, Wohnkomfort und den Werterhalt deiner Immobilie.
Neugierig geworden? Dann vereinbare am besten direkt einen unverbindlichen Beratungstermin für den Haspa Sanierungslotsen.
FAQ: Häufige Fragen zur energetischen Sanierung im Altbau
Was sind die wichtigsten Maßnahmen bei einer energetischen Sanierung im Altbau?
Dämmung der Außenwand und Fassade, Austausch alter Heizkessel, neue, dichtschließende Fenster und Türen, moderne Heizungssysteme, ggf. Photovoltaik oder Solarthermie.
Welche Fördermittel gibt es für die energetische Sanierung?
KfW und BAFA bieten Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen, etwa Fassadendämmung, Heizung und Fenster.
Ab wann besteht eine energetische Sanierungspflicht?
Zum Beispiel müssen nach § 47 GEG die obersten Geschossdecken, die nicht den Mindestwärmeschutz erfüllen, nachträglich gedämmt werden. Alternativ kann das Dach gedämmt werden. Auch Konstanttemperatur-Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen stillgelegt werden (§ 72 GEG). Ausnahmen gelten u. a. für Brennwert- und Niedertemperaturkessel sowie für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser, wenn der/die Eigentümer:in das Gebäude bereits vor dem 1.2.2002 bewohnt hat.
Wie hoch sind die Kosten für eine energetische Sanierung?
Die Kosten variieren stark je nach Umfang, Gebäudetyp und Zustand, aber Hausbesitzer:innen sollten je nach Maßnahme mit Investitionen ab etwa 20.000 € (Einzelsanierung) bis zu über 100.000 € (Komplettsanierung) kalkulieren.
Wie kann ich Schimmelbildung nach der Sanierung vermeiden?
Durch fachgerechte Planung und Ausführung sämtlicher Dämmmaßnahmen sowie kontrollierte Lüftungslösungen wird das Risiko stark reduziert; energetische Sanierung senkt erfahrungsgemäß die Schimmelgefahr.
Lohnt sich eine energetische Sanierung bei älteren Gebäuden wirklich?
Ja, vor allem bei Altbauten mit hohen Heizkosten und fehlender Dämmung lohnt sich die Investition. Die Energieersparnis, Wertsteigerung und bessere Wohnqualität sind nachhaltig spürbar.
Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan?
Ein Fahrplan, der die Sanierungsmaßnahmen Schritt für Schritt sinnvoll ordnet und Fördermöglichkeiten berücksichtigt.